0521 - Kampf um die Sonnenstadt
Sorge, er unterschätzt Oberst Anaka ganz gewiß nicht."
„Wollen Sie nichts essen?" fragte Irmina die Männer.
Atlan griff nach einem Brötchen und schenkte sich Kaffee ein.
Rhodan ließ sich von Irmina bedienen.
„Und was ist mit Ihnen, Fellmer?" fragte sie den Telepathen und Orter.
Doch sie erhielt keine Antwort. Fellmer Lloyd hatte die Augen geschlossen und stand vollkommen bewegungslos da. Plötzlich öffneten sich seine Augen langsam, starrten jedoch ins Leere.
Dann bewegten sich seine Lippen, und er sagte: „Es nähert sich jemand in einem Fluganzug.
Er ist nur noch fünfzig Meter entfernt und durchsucht gerade den Nachbar bungalow.
An der Art seiner Gedankenausstrahlung könnte es sich um einen ... jawohl, es handelt sich um einen Siganesen. Er gehört der Mannschaft der ZAMORRA-THETY an und ist ein fanatischer Anhänger Oberst Anakas. Für ihn heiligt der Zweck die Mittel ...
Er denkt an einen Mann namens Aborq Vallain, der zusammen mit einem Mattenwilly geflüchtet ist.
Er ist auf der Suche nach Vallain, weil dieser ein Vertrauter Professor Jorstons ist ... Jorston war der Mann, der den Funkspruch an die GONOZAL abschickte und daraufhin von Anaka ... Jetzt fliegt der Siganese geradewegs auf unseren Bungalow zu!"
„Wir werden ihm einen entsprechenden Empfang bereiten", versicherte Rhodan und besprach sich kurz mit den anderen.
Abschließend sagte er: „Verlieren Sie nicht die Nerven, Irmina.
Es hängt alles von Ihnen ab. Wir werden uns ruhig verhalten und so tun, als seien wir überrascht worden."
Lloyd gab wieder die telepathischen Eindrücke von sich, die er von dem näherkommenden Siganesen empfing.
„Er umfliegt den Bungalow, sucht den Boden nach Spuren ab ...
und stutzt plötzlich. Er hat auf dem Rasen vor dem Eingang unsere Fußabdrücke entdeckt und wundert sich, weil zumindest drei Personen mit schweren Lasten das Haus betreten haben."
Lloyd senkte seine Stimme zu einem Flüstern. „Er ist sicher, daß das Haus betreten, aber danach nicht mehr verlassen wurde. Er fliegt zur Hinterfront ... dringt durch ein offenes Fenster in der Küche ein ..."
Irmina Kotschistowa drehte sich langsam in Richtung der Küche. Rhodan und Atlan verhielten sich ruhig. Gleich nachdem Lloyd verstummt war, sah Irmina einen Schatten aus der Küche in den Wohnraum fliegen, der nicht größer war als eine Handlänge.
„Schau, schau, welchen Fang ich da gemacht habe!" ertönte plötzlich scheinbar mitten aus der Luft eine über einen Lautsprecher verstärkte Stimme. „Keine Bewegung, oder ihr erfahrt, wie schnell ein Siganese drei gezielte Schüsse hintereinander abgeben kann! Wenn ich mich nicht täusche, dann habe ich hier die Insassen der abgeschossenen Space-Jet vor mir. Und in zwei von ihnen sehe ich die prominentesten Männer der Galaxis ..."
Irmina ertrug die Spannung nicht mehr. Sie befürchtete, der Siganese könnte ohne Vorwarnung von seiner Waffe Gebrauch machen. Deshalb handelte sie augenblicklich. Sie konzentrierte ihren Geist auf die Hand des kleinen Mannes, die die Waffe hielt und gruppierte die Zellen der Sehnen um.
Der Siganese schrie auf, ließ die winzige Waffe fallen und ruderte wie verrückt mit den Armen durch die Luft. Es schien, als würde er aus allen Richtungen von unsichtbaren Quälgeistern attackiert, gegen die er sich zur Wehr zu setzen versuchte.
Rhodan holte den Siganesen herunter und zerstörte das winzige Flugaggregat auf seinem Rücken. Die Bewegung der Rotoren erstarb, der Siganese schlug immer noch wie verrückt um sich.
„Was haben Sie mit ihm getan?" erkundigte sich Rhodan bei Irmina. „Sie sollten ihn doch nur entwaffnen."
„Ich wollte ihn an der Flucht hindern, deshalb habe ich die Hautzellen an seinem Körper so umgruppiert, daß es ihm unerträglichen Juckreiz verursachte."
Während Rhodan den Siganesen mit zwei Fingern an seinem Rückentornister festhielt, stellte ihm Atlan Fragen.
Selbstverständlich gab er entweder keine, oder einfach falsche Auskünfte. Doch das war weiter nicht schlimm, denn Atlans Fragestellungen hatten nur den Sinn, die Gedanken des Siganesen in die richtigen Bahnen zu lenken. Und was an Lügen auch über seine Lippen kam, in Gedanken beschäftigte er sieh mit der Wahrheit.
Darum kümmerte sich Fellmer Lloyd. Als Telepath holte er sich die Informationen direkt aus dem Gehirn des Siganesen.
Nachdem Atlan die Befragung beendet hatte, mußte sich Rhodan mit dem Problem auseinandersetzen, was nun mit dem Siganesen zu geschehen
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