0521 - Kampf um die Sonnenstadt
ich sehen, was sich machen läßt."
„Also gut. Zehn Stunden. Aber keine Sekunde länger."
Oberst Tahiko Anaka unterbrach die Verbindung. Er triumphierte. Jetzt hatte er den Beweis, daß seine Vermutung richtig war." Perry Rhodan lebte nicht mehr.
Er mußte sich an Bord der Space-Jet befunden haben, die von den Abwehrforts der Hundertsonnenwelt abgeschossen worden war. Warum sonst weigerte man sich an Bord der GONOZAL, ihn in dieser ernsten Stunde die Verhandlungen führen zu lassen ...
An Bord der GONOZAL triumphierte Waringer.
Er war Menschenkenner genug, um Oberst Anakas Reaktionen richtig auszuwerten. Anaka mußte sein, Waringers, Verhalten so verstehen, daß er Rhodan für tot hielt - gefallen bei dem Versuch, die Hundertsonnenwelt mit einer Space-Jet anzufliegen.
Aber Waringers Triumph wurde getrübt, denn er wußte nicht einmal, ob er nun geblufft oder die Wahrheit gesagt hatte. Er kannte Rhodans Schicksal nicht.
Oberst Anaka konnte sein Triumphgefühl ebenfalls nicht lange genießen. Mitten in seine Überlegungen hinein, daß nach Rhodans Tod sich ihm auf der Hundertsonnenwelt niemand mehr entgegenstellen konnte, platzte eine besorgniserregende Nachricht: Vor dem „Hotel Transuniversum" hatte sich eine große Menge der Mattenwillys eingefunden, die allem Anschein nach gegen eine „Unterdrückung des wahren Lebens" protestierten.
Oberst Anaka konnte sich nicht vorstellen, was die sonst so harmlos wirkenden Kreaturen dermaßen aufgebracht hatte.
10.
„Geoffry hat nicht den Kopf verloren", stellte Rhodan zufrieden fest, nachdem er das Gespräch zwischen dem Hyperphysiker und dem Renegaten belauscht hatte „Immerhin haben wir so eine Galgenfrist von zehn Stunden erhalten."
„Nicht viel, wenn man bedenkt, welches Ziel wir uns gesetzt haben", meinte Atlan mißmutig, fügte aber schnell hinzu: „Geoffry ist natürlich kein Vorwurf zu machen. Er hat das Beste aus dieser Situation herausgeholt."
Während das Funkgespräch zwischen Oberst Anaka und Geoffry Waringer stattgefunden hatte, waren die vier in die unterplanetarischen Anlagen von Suntown vorgedrungen.
Inzwischen hatten sie in einem Fernverbindungstunnel für Prallkissenfahrzeuge mehr als einen Kilometer zurückgelegt. Sie konnten sich an den Hinweistafeln, die bei den einzelnen Hotelauffahrten angebracht wären, leicht orientieren.
Da der Verkehr in Suntown praktisch zum Erliegen gekommen war, hatten sie in dieser Hinsicht nichts zu befürchten. Der Pendelverkehr zwischen dem Raumhafen, wo Oberst Anaka sein Hauptquartier aufgeschlagen hatte, und dem einzigen bewohnten Hotel der Stadt spielte sich ausschließlich in der Luft ab. Hier unten zeigte sich kein Lebewesen.
Als sie bei der Auffahrt zum „Hotel Transuniversum" angekommen waren, zweigten die vier dort zwar ab, verließen den Hauptweg aber gleich darauf durch eine Seitentür, die zu den Förderbändern für die Versorgung führte.
Lloyd, der ständig seine geistigen Fühler nach allen Seiten hin ausstreckte, blieb plötzlich stehen.
„Inzwischen haben sich an die hundert Mattenwillys vor dem Hotel versammelt", sagte er. „Sie alle sind von einer seltsamen Erregung befallen, zeigen aber nach wie vor große Verwirrung.
Sie protestieren gegen die Unterdrückung des wahren Lebens, wissen aber selbst nicht genau, was sie damit erreichen wollen.
Immerhin beschäftigen sie wenigstens die Wachtposten, so daß es uns nicht schwerfallen sollte, ins Hotel einzudringen."
„Wie verhalten sich die Wachtposten?" erkundigte sich Rhodan.
Lloyd antwortete: „Sie haben ihre Waffen auf die Mattenwillys gerichtet, wollen aber nur im äußersten Notfall von ihnen Gebrauch machen. Die Wachtposten sind mit Oberst Anakas Entscheidung nicht ganz einverstanden, daß die Mattenwillys das Hotel nicht mehr betreten dürfen, seit einer von ihnen einem Gefangenen zur Flucht verhelfen hat."
„Handelt es sich bei den Wachtposten um Paradiessucher?"
fragte Rhodan.
Lloyd schüttelte den Kopf. „Nicht ausschließlich. Einige gehören der Stammbesatzung an. Und sie sind es hauptsächlich, die nicht einsehen, warum die Mattenwillys nicht mehr ins Hotel dürfen, um die Gefangenen zu betreuen."
„Seltsam", meinte Rhodan. „Findest du nicht auch. Atlan?"
„Was ist daran seltsam, daß Oberst Anaka die Willys von den Gefangenen fernhält?" wunderte sich Irmina. „Schließlich haben die Willys gegen seine Interessen gehandelt."
„Perry meinte etwas anderes", erklärte Atlan an Stelle des
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