0521 - Kampf um die Sonnenstadt
verlassen und sich durch die Menschenmenge einen Weg zu bahnen.
Irmina verspürte ein erhebendes Gefühl, als sie sah, welchen grandiosen Empfang die Gefangenen Rhodan und Atlan boten.
Sie verfielen in einen Siegestaumel, als wäre Oberst Tahiko Anaka bereits entmachtet und als wären sie nicht länger mehr seine Gefangenen.
Es war verblüffend, welches Vertrauen diese Leute in den Großadministrator setzten.
Rhodan hob die Hände, um sich Gehör zu verschaffen. Es dauerte nicht lange, da verstummte die Menge und blickte ihm erwartungsvoll entgegen.
„Freuen wir uns nicht zu früh, noch ist nichts gewonnen", begann Rhodan. „Zudem weiß Oberst Anaka nun, daß er mit erbittertem Widerstand zu rechnen hat. Wir werden bald sehen, welche Gegenmaßnahmen er einleitet. Inzwischen wollen wir jedoch nicht müßig bleiben. An meiner Seite hier steht Aborq Vallain, der mit Professor Jorston zusammengearbeitet hat.
Jorston ist leider bei dem Versuch, uns zu warnen, von Oberst Anaka getötet worden. Er konnte seine Pläne, die Verbindung des Zentralplasmas und der Hyperin-potronik über den Bioponblock wiederherzustellen, nicht mehr verwirklichen.
Vallain ist mit Hilfe des Willys vor wenigen Minuten in das Hotel eingedrungen, weil er mit den beiden Hyperschaltingenieuren in Kontakt treten wollte, die zusammen mit Professor Jorsten die Pläne erstellt haben. Sind diese beiden Männer anwesend?"
In der Menge war eine Bewegung, und ein zweistimmiges „Ja" ertönte.
„Kommen Sie bitte zu mir, damit wir gemeinsam unsere weiteren Schritte besprechen können", ersuchte Rhodan die beiden.
An die anderen gewandt fuhr er fort: „Es wäre ratsam, wenn Sie sich über die Nottreppe in die unteren Etagen begäben. Dort sind Sie sicherer, falls Oberst Anaka die Nerven verliert und das Hotel beschießt. Es besteht kein Grund zur Panik. Wenn Sie sich nach unten begeben, sind Sie auf jeden Fall in Sicherheit. Kritisch wird es erst, wenn Sie entdecken, daß Anakas Männer das Hotel verlassen. Aber dann haben Sie die Möglichkeit, in die Anlagen unter der Oberfläche auszuweichen. Dieser Mattenwilly wird Sie begleiten und von seinen Artgenossen Unterstützung erbitten."
Rhodan blickte sich um. „Wer von Ihnen hat bisher das Kommando geführt?"
Ein großer, hagerer Mann meldete sich. Er hieß Danuk Gee Armbast und war Galakto-Psychologe. Er versprach Rhodan, sich in allen Punkten an seine Anordnungen zu halten und die Leute sicher nach unten zu bringen.
Rhodan mahnte noch: „Kein falsches Heldentum, bitte."
Die. Menge löste sich unter Danuk Gee Armbasts Kommando auf und strebte den beiden Nottreppen zu. Rhodan fragte Aborq Vallain: „Gibt es hier einen geeigneten Raum, in dem wir uns in Ruhe besprechen können?"
Auf Vallains Gesicht erschien ein schwaches Lächeln. „Wenn Oberst Anaka uns in Ruhe läßt, wüßte ich schon einen entsprechenden Raum. Es gibt in dieser Etage eine kleine Bibliothek, in der Jorston gearbeitet hat."
Die Bibliothek war so vernachlässigt wie das ganze Hotel. Doch die hier herrschende Unordnung besaß ein gewisses System.
Bücher und Mikrofilm-Spulen, Notizzettel, ein Lesegerät, ein Zeichenbrett mit einer Fülle von schematischen Darstellungen und viele andere Dinge lagen oder standen herum.
Hier hatte der greise Ezialist Professor Jorston gearbeitet.
Aborq Vallain und die beiden Hyperschaltingenieure begannen sofort damit, die Unordnung aufzuräumen, doch Rhodan winkte ab.
„Es gibt wichtigere Dinge zu erledigen", sagte er. „Wo sind die Pläne, die Sie zusammen mit Professor Jorston ausgearbeitet haben?"
Einer der beiden Hyperschaltingenieure, er hieß Calvan Pratt und war groß und stämmig, ging zu dem Zeichenbrett und entnahm der Magnethalterung einige großformatige Folien.
Er kam zurück und breitete sie auf dem Arbeitstisch aus.
Rhodan und Atlan stellten sich links und rechts des Hyperschaltingenieures.
Lloyd, Irmina und Vallain verteilten sich um den Tisch, während Wyne Thauß, so hieß der zweite Hyperschaltingenieur, aus einem Winkel der Bibliothek eine Reihe verschiedener Meß und Prüfgeräte heranschaffte.
Als er sah, daß Rhodan ihn bei seiner Tätigkeit beobachtete, lächelte er zaghaft.
„Sie sehen, wir haben schon alles für den großen Coup vorbereitet. Sir", sagte er. „Unser Problem war es bisher nur, die Gerate zum Einsatzort zu bringen. Die Hyperinpotronik ist immerhin an die hundert Kilometer von hier entfernt. Wir hätten einen Schweber oder einen Gleiter
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