0522 - Die Spur des Rächers
seiner Spur näherkamen.
Gleichzeitig entdeckte er in der hitzeflirrenden Luft zwei andere, die wie fremde Vögel hoch über dem Bofien schwebten. Einer von ihnen kam direkt auf ihn zu und hielt mit zweien seiner Hände eine langläufige Waffe.
„Ich werde ihn töten!" knurrte Sandal, zog die Sehne bis ans Ohr und zielte sorgfältig. Der Pfeil heulte durch die Luft, und als er einschlug, raste der Krieger bereits in wilden Zickzacksprüngen die lange, unbewachsene Schrägfläche herunter. Er bewegte sich wie eine Gazelle, leichtfüßig, schnell und trittsicher. Ein schriller Schrei ertönte, dann schlug ein Körper schwer auf, gleichzeitig erschienen vor und neben Sandal im Sand neue Explosionen.
Der andere Fliegende feuerte ununterbrochen auf ihn. und Sandal wurde noch schneller er mußte entweder unter dem Schleier des stürzenden Wassers verschwinden oder in dem kargen Wald.
Als er die erste Felsbrücke erreichte - eine Sandsteinformation, die fortwährend zitterte und kleine Steinsplitter herunterregnen ließ - hielt er keuchend an und verfolgte den Weg der brennenden, kochenden Glutflecke. Sieben Fremde schwebten jetzt auf sein zweifelhaftes Versteck zu.
Sie würden ihn umzingeln und töten „Und oben an der Quelle sind die anderen!" stöhnte er auf.
Dort sah er, wie vor drei Wochen, eine riesige Menge, es mußten Hunderte sein!, von Fremden. Waren sie auf diesem Planeten innerhalb des Schwarms ebenso fremd wie er? Oder befanden sie sich hier in ihrer Heimat? Wenn sie liefen, konnten sie ihn nicht überholen - er war auf alle Fälle schneller.
Aber jene Wesen in den Fluganzügen ... sie wurden ihm gefährlich.
Sandal griff über die Schulter und holte aus dem halbleeren Köcher einen Pfeil hervor. Im Schiff hatte er alle Pfeile auf insgesamt drei Köcher verteilt, so daß er sich freier bewegen konnte. Guter Icho Tolot! Dank seinem Geschenk besaß er jetzt genügend Geschosse. Sandal preßte sich enger an den vibrierenden Stein, zielte und ließ die Sehne aus. Der Pfeil heulte zweihundert Meter weit durch die Luft, beschrieb eine leichte Parabel und traf einen Fliegenden direkt von oben in den Kopf.
Ein zweiter Pfeil verließ summend die Sehne, noch ehe der erste eingeschlagen hatte. Zwei von sieben Gegnern starben.
Die anderen fünf bildeten eine Kette und landeten jenseits einer Gesteinsbarriere, aber über der Plateaukante sah Sandal einen weiteren Schwarm, der sich in Kürze auf ihn stürzen würde.
„Meine Deckung ist miserabel, beim Großen Stern!" fauchte er und begann abermals zu rennen. Er mußte den Rand des Waldes erreichen, bevor die anderen schwebenden Fremden hier waren.
„Schneller!"
Er lief mit angewinkelten Armen, stob im Zickzack zwischen Felsen und kleinen, verkrüppelten Büschen vorbei, erreichte einen riesigen Baum, der verdorrt war. Er wirkte wie bearbeiteter Marmor. Sandal lief hinunter in den - Schatten einer Felswand, und vor ihm wurden die ersten Bäumchen deutlicher, immer größer. Kein einziges Tier war zu sehen Nur das ferne Donnern und das Zischen der vielen Geysire erfüllte die Luft.
„Endlich bin ich in Sicherheit!" sagte er einige Minuten später.
Er hatte den Wald erreicht. Ein kühler, frischer Geruch nach Pflanzen und Wasser mischte sich mit dem schwefligen Geruch der Luft. Als Sandal sich im Schutz des ersten Baumstammes herumdrehte und die blaue Luft über sich absuchte, sah er außerhalb der Reichweite seiner Pfeile eine Kette von mehr ais einhundertfünfzig Schwarminstallateuren auf sich zukommen beziehungsweise auf die Trennlinie zwischen dem auslaufenden Hang und dem Anfang des Waldes.
„Sie werden mich bis zur Kuppel verfolgen!" dachte Sandal laut und verschwand zwischen den Stämmen. Je tiefer er in den kümmerlichen Wald eindrang, desto dichter standen die Bäume, und desto besser war die Deckung.
Sandal schlug einen Haken und lief zurück nach Osten. Nach einhundert Metern nahm er in der Luft einen stechenden Geruch wahr, gleichzeitig ertönte ein lautes, zischendes Geräusch. Ein Schleier zerstäubten Wassers überschüttete ihn von vorn - ein Geysir brach aus und schleuderte seine Wassermassen fünfzig Meter hoch in die Luft. Sandal brachte sich in Sicherheit und kam nach ueiteren zehn Minuten an den Rand eines kleinen Sumpfes, aus dem schwarze. faulige Blasen aufstiegen. Hier wimmelte es von fliegenden Insekten. Sandal blieb stehen, schob sich vorsichtig zwischen den Ästen hindurch und suchte den Himmel ab.
Er schirmte die Augen gegen
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