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0523 - Tod dem Vampir!

0523 - Tod dem Vampir!

Titel: 0523 - Tod dem Vampir! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sich. »Woher willst du das wissen?« stieß er erregt hervor.
    Ich fühle es, erwiderte der Wolf. Ich spüre, daß ihm jemand die Kehle durchschneidet.
    Zamorra glaubte in einen bodenlosen Abgrund zu stürzen. Plötzlich tauchten sie alle vor seinem geistigen Auge auf, die Freunde, die er im Laufe der Jahre im ständigen Kampf gegen die Dunkelmächte verloren hatte. Tanja Semjonowa, Ansu Tanaar, Kerr, Bill Fleming, Colonel Balder Odinsson, dessen Namen jetzt ein unbekannter Gegner mißbrauchte… und jetzt Gryf?
    »Du hast eine Vorahnung?« hoffte Zamorra. »Es geschieht noch nicht jetzt, wir haben noch die Zeit, etwas zu tun, ja?« Dabei wußte er, daß der Wolf kein Präkogniter war, daß ihm der Blick in die Zukunft verwehrt blieb.
    Fenrir bestätigte seine böse Vorahnung.
    Es geschieht jetzt. Warum hast du ihn allein gehen lassen?
    »Weil er es wollte!« stieß Zamorra hervor. »Verdammt, was ist passiert? Auf welche Weise hast du Kontakt?«
    Ich spüre es einfach. Wir kennen uns lange, wir haben lange zusammengelebt, Teri, Gryf und ich. Ich weiß, daß es ihm jetzt an den Kragen geht.
    Zamorra stürmte hinter seinem hufeisenförmig gebogenen Arbeitspult hervor, eilte zum Wandsafe und öffnete ihn. Was tust du ? wollte Fenrir wissen. Zamorra antwortete nicht. Er nahm Merlins Zeitring aus dem Safe; den roten, der in die Vergangenheit führte.
    Alle anderen Freunde hatte er nicht retten können. Aber vielleicht schaffte er es bei Gryf, wenn er mit Merlins Ring in die Vergangenheit ging und den Druiden von seinem Tun abhielt -oder ihn nachträglich einholte und ihm im Moment der Todesgefahr beistand.
    Er wollte nicht auch noch seinen Freund Gryf verlieren!
    ***
    Ron Lecoq hatte Zeit zum Nachdenken gehabt. Er fragte sich, wie ernst es der Besucher tatsächlich meinte, der wie ein Gespenst gekommen und ebenso wieder gegangen war. Hatte es sich vielleicht nur um einen Traum gehandelt, um eine Halluzination, die von dem Vampirbiß hervorgerufen wurde? Der war das einzige, was Lecoq in dieser Angelegenheit für echt hielt. Die Bißmale ließen sich spüren und sehen. Niemand konnte sie verleugnen. Aber alles andere… es war so unglaubhaft.
    Er versuchte zwischendurch noch einmal, Tiffany telefonisch zu erreichen, aber sie nahm den Hörer immer noch nicht ab. Allmählich sorgte er sich um sie. Ihr war doch hoffentlich nichts Schlimmes zugestoßen? Er wünschte, er wäre vor ihrer Haustür nicht einfach wieder umgekehrt, als sie ihm nicht öffnete, sondern hätte sich irgendwie Einlaß in ihre Wohnung verschafft - notfalls über den Vermieter.
    Es geisterten immer wieder Meldungen durch die Zeitungen, daß Menschen tage- und monatelang tot in ihren Wohnungen lagen, weil niemand sie vermißte…
    Seine Unruhe wurde immer stärker. Vielleicht war es am besten, wenn er selbst noch einmal hinfuhr. Auf seinen eigenartigen Besucher wollte er sich lieber nicht verlassen. Der existierte vielleicht nur in seiner Einbildung.
    Lecoq schlüpfte in Schuhe und Jacke und ging zur Haustür. Als er sie öffnete, stand unvermittelt ein hochgewachsener, schlanker Mann in Frack und weißem Rüschenhemd vor ihm. Der grauhaarige Mann stieß Lecoq mit unvorstellbarer Kraft zurück. Lecoq stolperte und stürzte. Der Fremde trat ein und schloß die Haustür hinter sich. Als er den Mund öffnete, blitzten lange, spitze Eckzähne auf.
    »Ich denke, wir werden uns näher miteinander beschäftigen müssen«, sagte der Vampir.
    ***
    Fenrir sprang Zamorra an und schnappte nach seinem Arm. Erschrocken ließ Zamorra den Ring mit dem roten Zauberstein fallen. Fenrir, der so zugepackt hatte, daß der Zamorra dabei nicht verletzte, ließ sofort los; instinktiv machte Zamorra noch eine wütende Armbewegung, die den Wolf ansonsten vielleicht fortgeschleudert hätte. »Was soll das?« fuhr er Fenrir zornig an. »Hast du den Verstand verloren?« Nicht eine Sekunde lang befürchtete er, daß der Wolf wirklich zum wilden Tier geworden war und ihn angriff, um ihn in seinem Arbeitszimmer als willkommene Beute zu reißen und zu zerfleischen.
    Der einzige, der hier den Verstand verloren hat, bist augenscheinlich du selbst , rügte ihn Fenrir. Willst du das Uni vers um verni ch ten ?
    »Was soll das heißen?« schrie Zamorra ihn an.
    Das ist doch einer von Merlins Ringen, den du gerade aus dem Safe genommen hast, nicht wahr? Du willst in die Vergangenheit gehen, um sie zu verändern. Gib’s ruhig zu.
    Zamorra nickte stumm.
    Das führt zu einem Paradoxon, erinnerte

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