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0523 - Tod dem Vampir!

0523 - Tod dem Vampir!

Titel: 0523 - Tod dem Vampir! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Picard ihn wieder gehen sehen. Oder Madame Picard mußte auch sterben - was das Problem nur vergrößern würde. Die dritte Möglichkeit, ein Trugbild des Druiden zu erschaffen und hinausgehen zu lassen, kostete sehr viel Kraft - vielleicht zu viel, denn momentan war Tiffany nicht sicher, was noch alles auf sie wartete und ob sie diese Kraft nicht noch für andere Zwecke brauchte. Auch schied aus Vorsichtsgründen die Behauptung aus, der Fremde habe das Haus noch während Madames Ohnmacht wieder verlassen; die Vermieterin pflegte im Fall eines Falles recht spontan aus der Ohnmacht zu erwachen, vor allem, wenn ein knackiger Jüngling wie dieser Druide an ihr vorüberschritt. Weiteres Problem: Die Erklärung, warum sich dann weder Tiffany noch ihr Besucher um die Ohnmächtige gekümmert hatten, die ihnen beiden doch bei der Verabschiedung an der Tür hätte auffallen müssen. Tiffany Villiers stellte fest, daß sie in Sachen Sicherheit und Abschottung nach fast 500 Lebensjahren immer noch nicht ausgelernt hatte. Aber wie hätte sie damit rechnen können, daß der Druide hier auftauchte? Sie hatte nicht einmal geahnt, daß er hinter ihr her war.
    Die Sache war vertrackt.
    Lebend gehen lassen konnte sie ihn jedenfalls nicht.
    Es sah so aus, als wäre dies das Ende von Tiffany Villiers. Dabei hatte sie gehofft, diese Person noch wenigstens fünf oder sechs Jahre darstellen zu können, bis sie einfach zu jung für die Frau war, die schon seit vier Jahren hier wohnte. Der ständige Identitätswechsel, bis zu achtmal pro Jahrhundert, war ihr schon immer lästig gefallen und wurde jedesmal schwiel iger, je weiter die Technik voranschritt. Früher war es einfacher gewesen. Jetzt aber, wo die Einwohnermeldeämter auf Computerdaten zurückgreifen konnten und teilweise schon untereinander vernetzt waren, mußte ein vorgetäuschter Lebenslauf viel exakter durchorganisiert werden, mit, Geburtsurkunden, Familienstammbäumen und dergleichen. Sie sehnte sich nach der Zeit zurück, in der es noch reichte, ein Kirchenbuch zu fälschen…
    Aber vermutlich mußte sie jetzt in den saueren Apfel beißen. Der Druide durfte nicht weiterleben, und sie hatte das Problem, wie sie seine Leiche aus ihrer Wohnung schaffen konnte. »Na gut«, murmelte sie, wechselte in die Küche hinüber und nahm ein Messer, um dem Silbermond-Druiden die Kehle durchzuschneiden.
    ***
    Der Vampir fühlte, wie das Kranke in ihm ihn behinderte. Er konnte nicht so rasch fliegen wie sonst, litt unter zeitweiliger Benommenheit und Schwindelanfällen, die ihn einige Male sogar zur Landung zwangen. Aber schließlich erreichte er den Ort, in dem er in der vergangenen Nacht gejagt hatte, und fand auch das Haus wieder, obgleich es bei Tageslicht anders aussah, als er es von der Nacht her kannte.
    Er umkreiste es einige Male und nahm dabei das Risiko auf sich, daß es Menschen gab, die ihn dabei beobachteten und sich darüber wunderten, welch riesige Fledermaus hier am frühen Abend ihre Runden zog. Aber er mußte erst herausfinden, ob die beiden gestrigen Opfer sich tatsächlich im Haus befanden.
    Ein Opfer war anwesend; der Mann. Von der Frau konnte der Vampir nichts feststellen.
    Aber er konnte und wollte nicht auf sie warten. Deshalb ging er sofort zum »Angriff« über.
    ***
    Krachend flog die Tür auf; Fenrir hatte die Klinke angesprungen und gleichzeitig mit seinem Aufprallgewicht die Tür des Arbeitszimmers nach innen geschleudert. Jetzt trottete er auf Zamorra zu.
    Der Professor war erschrocken zusammengefahren; er hatte sich auf seine Arbeit konzentriert, wobei die ganze Welt um ihn herum versunken war. Er legte den letzten Schliff an die Texte seiner geplanten Vorlesungsreihe für das kommende Wintersemester; er war mittlerweile fest entschlossen, wieder einmal Hochschulluft zu schnuppern und an der Sorbonne Parapsychologie zu lehren - wenn auch nur für ein Semester. Der Dekan seiner Fakultät war ihm so lange mit Anrufen und Briefen auf die Nerven gefallen, bis er schließlich zugesagt hatte - und es konnte auch nicht schaden, zwischendurch mal wieder etwas anderes zu machen. Trotz der miserablen Bezahlung der Lehrkräfte.
    »Du störst«, brummte er den Wolf unwillig an. »Falls du ein Problem hast, kannst du dich nicht an Nicole wenden? Oder notfalls an Raffael?«
    Ich habe kein Problem, behauptete der Wolf. Aber ich glaube, daß Gryf eines hat.
    Das alarmierte Zamorra nun doch. »Wie meinst du das?«
    Er stirbt, behauptete Fenrir.
    Etwas in Zamorra verkrampfte

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