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0523 - Tod dem Vampir!

0523 - Tod dem Vampir!

Titel: 0523 - Tod dem Vampir! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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und dann zu guter Letzt auch noch das hier… warum muß so etwas immer passieren, wenn ich Sonntagdienst schieben muß?«
    Zamorra zuckte mit den Schultern.
    Dann entdeckte Robin den Wolf. Unwillkürlich griff er unter Mantel und Jacke zur Dienstwaffe. Auch die Uniformierten zückten die Pistolen.
    »Ruhig bleiben«, warnte Zamorra. »Der gehört zu mir und ist ganz harmlos.«
    »Das ist ein Wolf, Monsieur!« stieß einer der Uniformierten hervor.
    »Stellen Sie sich vor - darauf bin ich auch schon gekommen«, grinste Zamorra ihn an. »Er ist trotzdem friedlich. Na komm, Fenrir, gib Pfötchen und sag artig ›Guten Tag‹.«
    Rutsch mir den Buckel ’runter mit dieser Zirkusnummer! fuhr Fenrir ihn an. Und sorg endlich dafür, daß diese Typen ihre Schießprügel wegstecken. Ich mag das gar nicht. Er legte sich flach auf den Teppich, schob die Pfoten vor und bettete das Wolfskinn darauf.
    »Sieht zwar nicht so aus, als würde er Pfötchen geben und ›Guten Tag‹ sagen wollen, aber er scheint tatsächlich friedlich zu sein«, murmelte Robin unbehaglich. »Bist du sicher, daß er das auch in deiner Abwesenheit ist?«
    »Verlaß dich darauf«, versicherte Zamorra.
    Lieber nicht, spottete der Wolf. Wie schmecken schießwütige Polizisten? Ich könnte Hunger bekommen.
    Zamorra hockte sich vor ihm nieder. »Sie sind nicht schieß wütig«, sagte er. »Sie kennen dich nur nicht und sind um ihre eigene Sicherheit besorgt -und sie sind garantiert unverdaulich.«
    »Wo ist der Tote?« fragte Robin dazwischen.
    Zamorra streckte nur die Hand aus. »Wohnzimmer.«
    Robin schlug einen mißtrauischen Bogen um den friedlich daliegenden Fenrir, betrat das Wohnzimmer und floh würgend und mit grün angelaufenem Gesicht ins Bad. Es dauerte eine Weile, bis er sich wieder hervortraute; Er war immer noch bleich. »Das hättest du mir vorher sagen können!« warf er Zamorra vor.
    »Warum soll es dir besser gehen als mir? Ich habe ihn auch so unvorbereitet gefunden.«
    »Das ist doch… das war doch der Mann, der vom Vampir gebissen worden sein will?«
    Zamorra nickte. »Mein Freund, Vampirexperte, war hier und ist spurlos verschwunden«, sagte er. »Daraufhin bin ich ihm gefolgt, fand aber statt meines Freundes den Toten.«
    »Und von deinem Freund keine Spur?«
    Zamorra warf Fenrir einen Blick zu, aber der Wolf reagierte nicht. »Im ganzen Haus deutet nichts darauf hin, daß er überhaupt hier war.« Fenrir und Zamorra hatten in der zur Verfügung stehenden halben Stunde das ganze Haus auf den Kopf gestellt. Aber es gab nicht den geringsten Hinweis auf Gryf. Weder auf einen lebenden, noch auf einen toten.
    »Wie wäre es mit folgender Idee«, sagte Robin und zog Zamorra ein wenig von den anderen Beamten fort, die wie der Polizeiarzt die unangenehme Aufgabe hatten, sich um den Toten zu kümmern. »Dieser Ron Lecoq ist durch den nächtlichen Vampirbiß selbst zum Vampir geworden, und dein Vampirexperte hat ihn gekillt wie der selige Doktor van Helsing den armen Teufel Dracula?«
    »Es gibt nur wenige Möglichkeiten, einen Vampir zu töten«, widersprach Zamorra. »Die, ihm den Kopf zu zerquetschen, gehört ganz bestimmt nicht dazu. Außerdem zerfällt ein getöteter Vampir zu Staub.«
    Robin wurde schon wieder grünlich; seine Erinnerung an den Toten war frischer als die Zamorras, und er hatte noch nicht die Zeit gehabt, mit dem entsetzlichen Bild fertigzuwerden. »Trotzdem bleibt dein verschwundener Experte verdächtig, weil er theoretisch der letzte gewesen sein müßte, der Lecoq lebend sah. Weißt du was, Zamorra? Dein Busenfreund Odinsson würde sich die Hände reiben, wenn er mit dieser Sache dich kaltstellen könnte. Wenn ich einen Bericht schreibe und er ihn anfordert und auch bekommt… dann wirst du beweisen müssen, daß es deinen Freund gibt, und daß du weder ihm den Mordauftrag gegeben hast noch dich selbst als Metzger betätigt hast.«
    Zamorra schüttelte sich. »Könntest du dich nicht etwas gewählter ausdrücken, Chefpolizist?«
    »Das würde die Fakten auch nicht betrachterfreundlicher machen. Weißt du, was ich mir gerade vorstelle? Daß ein Sensationsreporter den Toten knipst und das Foto in der Blut- und Blödheitspresse erscheint. Dann gäbe es endlich eine Möglichkeit, diese Sensationsblätter zu verbieten, die ihr Geld mit dem Leid und dem Grauen anderer machen.«
    Zamorra winkte ab. »Die wissen leider zu gut, wie weit sie gehen dürfen. Was passiert jetzt?«
    »Ich lasse die Leiche abtransportieren, dein

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