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0524 - Er raubte die mordende Göttin

0524 - Er raubte die mordende Göttin

Titel: 0524 - Er raubte die mordende Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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raten.«
    »Ein Scherz?«
    Mein Freund zwinkerte mir zu. »Kennst du einen, John, der mit uns Scherze treibt?«
    »Kaum.«
    »Eben. Dann nimm den Anruf ernst.«
    »Nur müssen wir uns überlegen, wer der Knabe wohl gewesen sein könnte.«
    »Wie klang denn seine Stimme?«
    »Er sprach englisch. Vielleicht mit einem fremdländischen Akzent, das konnte ich nicht so rasch herausfinden.«
    »Gehst du denn davon aus?«
    »Mal sehen.« Ich atmete tief durch. »Jedenfalls ist jemand zurückgekehrt, der uns mal entwischt ist.«
    Suko grinste etwas überheblich. »Gibt es davon denn sehr viele?«
    Ich lachte ihn an. »Mehr als uns lieb sein kann, Alter. Wenn wir mal genauer nachdenken würden…«
    »Das laß lieber. Ich sehe das anders.«
    »Und wie?«
    »Der Knabe wird sich bestimmt noch einmal melden. Darauf kannst du dich verlassen.«
    »Van Akkeren spricht auch kein lupenreines Englisch.«
    Suko schüttelte den Kopf. »Der hat solche Mätzchen nicht nötig. Wenn van Akkeren etwas will, dann schlägt er mit einem Paukenschlag zu und macht nicht so ein Theater.«
    »Da hast du recht.«
    Suko lachte, weil er sah, daß ich unser Telefon anstarrte. »Willst du den Anrufer hypnotisieren?«
    »So ähnlich.«
    Da meldete sich der Apparat, und Suko bekam große Augen. Ich nickte dem Inspektor zu, hob ab und rechnete eigentlich damit, die Stimme des Unbekannten zu hören. Es war jedoch der Kollege unten vom Empfang, er wollte uns einen Besucher melden.
    »Wer ist es denn?«
    »Inspektor Cliff Morris.«
    »Ein Kollege?«
    »Ja.«
    »Muß ich ihn kennen?«
    »Sicher, er sagte mir, daß er mit Ihnen zusammengearbeitet…«
    Die Stimme versiegte, dafür hörte ich eine andere. »Sinclair, sind Sie es?«
    »Wer sonst?«
    »Ich bin Cliff Morris. Erinnern Sie sich? Vor etwas mehr als einem halben Jahr bat ich Sie um Hilfe bei diesem…«
    »Guru, nicht?«
    »Genau.«
    »Klar, jetzt ist der Penny gefallen. Gibt es irgendwelche Probleme, Mr. Morris?«
    »Und wie!«
    »Dann kommen Sie hoch.« Ich erklärte ihm, wo wir saßen.
    »Bis gleich.«
    Suko nickte mir zu, als ich den Hörer auflegte. »Cliff Morris also, der Idealist.«
    »Genau.«
    »Was will er?«
    »Er scheint Ärger zu haben.«
    »Mit wem?«
    Ich hob die Schultern, und plötzlich klickte es bei mir. Ich bekam einen anderen Gesichtsausdruck, der auch Suko auffiel. »Jetzt schaust du blöde aus der Wäsche, John.«
    »Mag sein, aber mir ist da gerade etwas eingefallen.«
    »Und was?«
    »Es ist vielleicht ein Hirngespinst, doch der Guru damals ist uns entkommen. Es kann doch durchaus sein, daß er uns vorhin angerufen hat – oder nicht?«
    »Stimmt.« Suko lehnte sich zurück. »Und der Besuch des Inspektors. Das paßt zusammen.«
    »Meine ich auch.«
    Suko packte die Akten zur Seite. »Jetzt bin ich aber gespannt«, sagte er.
    Es klopfte gegen die Verbindungstür. Nach unserem »Come in« wurde geöffnet, und Cliff Morris betrat unser Büro. Er trug noch immer seine Jeans, nur diesmal ein dickes Jackett und einen Pullover darunter. Die Dienstwaffe steckte an der linken Seite im Gürtel. Sein jungenhaftes Gesicht unter dem rötlichblonden Haar zeigte einen verbissenen Ausdruck, die Augen waren rot. Er sah übernächtigt aus.
    »Ich glaube, Sie brauchen einen Kaffee, Cliff«, sagte ich.
    »Ja, der ist wichtig.«
    Ich ging ins Vorzimmer, wo sich noch Kaffee in der Warmhaltekanne befand. Eine Tasse fand ich auch, ebenso Milch und Zucker.
    »Ist ja wie im Hotel«, sagte der Kollege, als ich ihn bediente.
    »Aber nur fast.«
    Morris trank die Tasse zur Hälfte leer, holte eine Schachtel mit selbstgedrehten Zigaretten hervor und zündete sich das mit schwarzem Tabak gefüllte Stäbchen an. »Eigentlich habe ich mir das Rauchen ja abgewöhnt, aber jetzt…«
    »Was ist geschehen?«
    »Ein Mord. Ein verdammter, brutaler Mord.«
    »Wer ist das Opfer?«
    »Helen Blyth.«
    »Kennen wir nicht.« Suko sprach für mich mit.
    »Sergeant Helen Blyth. Eine Kollegin. Man hat sie in der vergangenen Nacht getötet. Verstehen Sie nun?«
    Wir mußten unseren Schreck und die Abscheu zunächst einmal überwinden, um wieder klar und logisch denken zu können.
    Suko übernahm das Wort. »Wie sollen wir verstehen, Mr. Morris?«
    »Es war wie damals, als wir den Guru jagten. Da hat es auch zwei Tote gegeben, die auf fast die gleiche Art umgebracht wurden. Ritualmorde. Dahinter stand Ramir Ghur.«
    »Der uns entwischt ist.«
    »Richtig, Suko.« Morris nickte. »Aber jetzt ist er wieder da. Er muß einfach

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