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0525 - Das große Sterben

Titel: 0525 - Das große Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gebracht wurde. Da sie alle drei verdummt waren, ahnten sie die Gefahr nicht und verbrannten. Sogmonth traf eine Stunde später ein und fand ihre Leichen."
    „Woher wissen Sie das?"
    „Ich war einmal bei ihm, als er sich betrank. Dann redete er. Er redete sich seinen Haß von der Seele." Pappon griff nach dem flachen Helm und schob ihn über den Kopf. „Wir wissen alle sehr wenig voneinander, Oberst."
    Als Pappon die Kombüse verlassen wollte, hielt Pontonac ihn am Arm fest.
    „Trotzdem müssen wir Sogmonth ausschalten", sagte er.
    „Es geht nicht an, daß er einen Rachefeldzug führt."
    Pappon zeigte sein weißen Zähne, aber er lächelte nicht.
    „Ich werde ihn finden", versprach er. „Er wird eine Spur hinterlassen, die niemand übersehen kann. Eine Spur der Gewalt und der Vernichtung."
    Er schob eine Waffe in seinen Gürtel und ging an Deck.
    Pontonac sah ihm nach. Am Ufer hob Pappon ab und flog davon.
    Er blickte nicht mehr zurück Creek, der noch an der Reling lehnte, richtete sich auf und sah zu Pontonac hinüber.
    „Haben Sie Pappon ausgewählt?"
    Pontonac antwortete nicht. Er hatte plötzlich das Gefühl, daß er die Ereignisse nicht mehr unter Kontrolle hatte. Zu viele Dinge geschahen, die er nicht vorausgesehen hatte. Zum erstenmal erkannte er, daß sein Rettungskomitee keine Zukunft hatte.
    Jetzt, da mit den Verdummten und den Neuen Menschen irgendeine Veränderung vor sich ging, war das Rettungskomitee praktisch nutzlos geworden.
    Pontonac sah zu den Männern hinüber, die sich an Deck versammelt hatten.
    Er dachte an Pappons Worte.
    Sie wußten tatsächlich nichts voneinander.
    Eine zusammengewürfelte Gruppe von Männern, die nur das Ziel hatte, die verhängnisvolle Tätigkeit des Homo-Superior einzudämmen Niemand wurde nach seiner Vergangenheit befragt.
    „Ich glaube", sagte Pontonac gedehnt, „ich werde nach Terrania-City fliegen und Kontakt zu Deighton und Danton aufnehmen."
    Creek sah den Schatten seines Oberkörpers auf der Wasseroberfläche.
    „Das wäre das Ende des Rettungskomitees."
    „Sogmonth hat mir die Augen geöffnet. Niemand hat das Recht, von sich aus zu bestimmen was Gut und Böse ist. Auch wir müssen uns nach den Gesetzen richten."
    „Das kenne ich schon", gab der Arzt zurück. „Aber die alten Gesetze haben keinen Sinn mehr. Nicht in unserer Lage. Es geht um die Erhaltung der Menschheit."
    Pontonac hörte kaum zu. In Gedanken war er bereits bei seinem nächsten Vorhaben. Er würde die Verdummten die sie an Bord genommen hatten, im Stützpunkt verhören und mit den Ergebnissen nach Terrania-City fliegen.
    Er mußte damit rechnen, daß man ihn in Imperium-Alpha verhaftete. Als Offizier der Solaren Flotte hätte er niemals eigenmächtig handeln dürfen.
    Pontonac hatte nicht die Absicht, sich in irgendeiner Form zu rechtfertigen. Er hatte das getan, was er für richtig gehalten hatte.
    Vielleicht hatte das von ihm gegründete Rettungskomitee nicht viel erreicht, aber Pontonac konnte nachweisen, daß er zurnindest die Demontage einiger Energiestationen verhindert hatte.
    Pontonac stand immer noch an der Reling, als Leutnant Carpinos Gruppe eine halbe Stunde später eintraf Carpino wich den Blicken des Obersten aus. Er fühlte sich schuldbewußt.
    Pontonac ging zu ihm.
    „Es ist nun einmal geschehen", sagte er. „Pappon wird sich um den Flüchtling kümmern."
    Ein Ruck ging durch den Körper des jungen Mannes.
    „Lassen Sie mich ebenfalls an der Verfolgung teilnehmen. Ich möchte meinen Fehler wiedergutmachen."
    „Ich habe mir gedacht, daß Sie mich darum bitten würden."
    Pontonac schüttelte den Kopf. „Es genügt, wenn Pappon hinter ihm her ist."
    „Aber Pappon ist ein alter Mann!"
    Pontonac sah den Leutnant an.
    Carpino senkte den Kopf und ging davon.
    „Landungssteg einziehen!" befahl Pontonac.
    „Wir stechen in See."
     
    *
     
    Die Wellen waren stärker geworden. Danton beobachtete, wie einer der Neuen Menschen, der bis zu den Knien im Wasser stand, den Halt verlor. Er machte keine Anstrengungen, sich aus dem Wasser zu befreien. Die anderen sahen teilnahmslos zu, wie er von den Wellen weggespült wurde und unterging.
    Dr. Webber rannte los, um ihm zu helfen.
    „Haben Sie das gesehen?" wandte Danton sich an den Blauäugigen. „Warum helfen Sie diesem Mann nicht? Er ist einer der Ihren?"
    „Helfen?" wiederholte der Homo-Superior verständnislos „Wozu?"
    „Wollen Sie nicht leben?" schrie Danton. „Wollen Sie warten. bis die Flut kommt und einen nach dem

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