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0526 - Der unheimliche Templer

0526 - Der unheimliche Templer

Titel: 0526 - Der unheimliche Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Dingen zugeht?«
    Wächter hob die Schultern. »Wer kann das getan haben?« flüsterte er.
    Arlette ging zwei Schritte auf ihn zu. »Ariol Le Duc. Ihm gehört doch das Schloß.«
    Simone lachte schrill. »Der ist tot, verflucht!«
    Arlette fuhr herum. »Tatsächlich? Vielleicht lebt er trotzdem. Wer kann das wissen?«
    »Weißt du denn, wann er gestorben ist?«
    »Nein.«
    »Vor vielleicht dreihundert oder dreihundertfünfzig Jahren. So sieht es aus.«
    »Wir haben den Totengeruch wahrgenommen«, sagte Frank Didier in die Stille hinein.
    »Na und?« fragte Marcel.
    »Vielleicht liegt er irgendwo im Schloß und verwest allmählich vor sich hin.«
    Marcel tippte gegen seine Stirn. »Wenn einer so lange tot ist, bleiben nur noch Knochen oder Staub zurück. Dann kann er nicht mehr riechen, verdammt.«
    »Ich weiß überhaupt nicht, worüber ihr hier diskutiert«, beschwerte sich Simone Dufour. »Ihr redet über nichts. Wir sollten lieber gemeinsam darüber nachdenken, was wir jetzt tun?«
    Eine gute Frage war das, denn sie bekam keine Antwort. Die Freunde schauten sich an. Jeder wartete auf den Vorschlag des anderen.
    Simone und Arlette schauten in den Himmel, als würde sich dort die Lösung abzeichnen. Nur die grauen Wolkenberge bewegten sich, wurden vom Wind getrieben, hatten sich verdichtet und verdeckten bereits die blasse Sonnenscheibe.
    Der Himmel und die Landschaft schienen miteinander zu verschmelzen. Die Vorboten eines winterlichen Wettersturzes bahnten sich an. Der Wind war kälter geworden. Er schlug gegen die Jacken der vier unentschlossenen Personen.
    »Zurück können wir nicht mehr«, stellte Marcel Wächter fest.
    »Was bleibt uns?«
    »Sag nur nicht, das Schloß!« flüsterte Arlette.
    »Doch!«
    »Nein!« Die dunkelhäutige junge Frau stampfte mit dem rechten Fuß auf. Sogar ihr Haarkamm geriet dabei ins Zittern. »Ich will da keine Nacht verbringen. Du, Simone?«
    »Um Himmels willen, nein.«
    »Also schlagen wir uns zu Fuß durch«, sagte Frank Didier.
    »Ja!« stimmten die beiden Frauen zu.
    Marcel grinste etwas abfällig. »Mit dem gesamten Gepäck?« fragte er spöttisch.
    »Nur das Nötigste«, erklärte Frank. »Ich würde sagen, daß wir uns bis zum nächsten Ort durchschlagen. Da finden wir bestimmt jemand, der uns weiterhilft. Wir brauchen zumindest drei neue Reifen.«
    »Weshalb nicht vier?«
    »Weil wir noch ein Reserverad besitzen, Simone.«
    »Pardon, natürlich.«
    Marcel Wächter hob die Schultern. »Bon, ihr habt mich mal wieder überstimmt, aber nicht überzeugt.«
    »Weshalb zieht dich das Schloß so an?« fragte Simone.
    »Sieh mal hoch zum Himmel. Wir werden in ein Unwetter geraten.«
    »Ich werde lieber naß, als daß ich in dem Bewußtsein lebe, von einem Mörder unter Kontrolle zu stehen. So sieht es aus.«
    »Hast du einen Mörder gesehen?«
    »Die Bilder haben mir gereicht.«
    »Ein Witz.«
    »Auch die zerstochenen Reifen?« fragte Arlette.
    Marcel winkte ab. »Macht doch, was ihr wollt. Holt das Gepäck, verteilt es, dann ziehen wir los.«
    Frank Didier stand bereits an der Heckklappe, drehte den Griff und schob die Tür hoch. Sein Blick fiel automatisch auf die Schlafsäcke, den Notproviant, die Reservekleidung und auch die Rucksäcke, die halbleer waren und noch gestopft werden konnten.
    Er drehte den Kopf und rief zu den anderen hinüber. »Kommt ran, ihr könnt mir helfen.« Niemand kam. Eine regelrechte Sturmbö, die von den Kuppen der Berge her in das Tal fuhr, brachte eine starke Kälte mit. Es war ein eisiger Hauch, der nach Schnee und Frost roch, in den Wald hineinkroch, am kahlen Geäst der Bäume rüttelte, noch altes Blattwerk vom vergangenen Herbst hochwirbelte und förmlich mit einem Knall endete.
    Das allerdings lag nicht an der orkanartigen Bö, sondern daran, daß die eine Hälfte des Portals aufgestoßen worden war. Nicht der Orkan hatte sie aufgerissen, von innen war sie aufgedrückt worden.
    Sie wurde auch gehalten, und zwar von einem ausgestreckten Arm, der zu einem Mann gehörte.
    Der Mann wirkte wie ein fremdartiges Wesen, wie jemand, der nicht in das Schloß gehört, obwohl er durch seine Kleidung, gehalten in dunkleren Farben, dazu paßte. Auch sein schwarzes Haar mit den grauen Strähnen paßte zu ihm. Ihn konnte man sich als den Schloßherrn auf Château Le Duc vorstellen.
    »He!« rief er zu den vier Leuten hinüber. »Was ist los? Wollen Sie verschwinden?«
    Marcel Wächter sah die Gelegenheit kommen. »Das ist die Chance«, sagte er. »Wir packen

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