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0526 - Der unheimliche Templer

0526 - Der unheimliche Templer

Titel: 0526 - Der unheimliche Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auch nicht. Also wurde Didier wieder überstimmt.
    Arlette ließ den Motor an. Sie spielte mit Kupplung und Gas und ließ den Wagen über den kurvenreichen Weg in Richtung Schloß rollen.
    Ein Gutes hatte diese Unterbrechung gebracht. Alle waren jetzt hellwach und achteten mehr auf die Umgebung als üblich. Sie quälten sich durch den dichten Wald, der trotz seiner winterlichen Kahlheit ziemlich dunkel war, denn Bäume, Sträucher und Unterholz wuchsen einfach zu dicht.
    An einigen Stellen glich der Weg mehr einem Pfad aus Schlamm, durch den sich die Winterreifen mit ihrem dicken Profil wühlten und auch mal über quer wachsende Baumwurzeln sprangen.
    Jeder wartete gespannt darauf, ob sich dieses Blitzen wiederholte.
    Es tat sich nichts.
    »Vielleicht haben wir uns auch getäuscht«, sagte Simone. Ihr Gesicht befand sich dabei dicht vor der Seitenscheibe.
    »Wieso?« fragte Frank.
    »Daß dieses Blitzen ein Sonnenstrahl gewesen ist.«
    »Daran glaube ich nicht!« widersprach Didier. »Ein Sonnenstrahl sieht anders aus. Nicht so hell und auch nicht so grellweiß. Der war grellweiß, wirklich.«
    »Hört auf!« beschwerte sich Arlette.
    »Wir sind gleich da.« Sie hatte den besten Blick von allen. Noch eine relativ große Kurve, dann hatten sie es geschafft.
    Tatsächlich öffnete sich der Wald. Es war so, als würden die Bäume respektvoll zurücktreten, um nichts von der majestätischen Wirkung des Schlosses hoch über der Loire wegzunehmen. Sie hatten von unten her nicht gesehen, wie groß Château Le Duc tatsächlich war, deshalb zeigten sie sich überrascht.
    »Hui, das ist gewaltig!« Simone nickte und stieß dabei einen Pfiff aus. Die anderen drei gaben überhaupt keinen Ton von sich.
    Arlette lenkte den VW-Bus direkt auf das Gemäuer zu. Eine Burgmauer gab es nicht. Auch keine Türme. Das Schloß sah aus wie ein breiter Klotz. Es war etwas verspielt angelegt, besaß an den Seiten kleine Türmchen, die vom Dach hochstiegen, als wollten sie gegen den Himmel fassen. Große Gauben waren von der Dachseite aus nach vorn gebaut worden. Wer dort stand, mußte einen herrlichen Blick besitzen. Schnee lag nicht mehr oder war erst gar nicht gefallen.
    Je näher sie an Château Le Duc heranfuhren, um so mächtiger und wuchtiger kam es ihnen vor. Ein gewaltiger Bau, der völlig leerstand und trotzdem so aussah, als wäre er bewohnt worden.
    Marcel Wächter entdeckte die Reifenspur als erster. »Ha«, rief er, »da ist außer uns noch jemand hergefahren!«
    »Wo?« fragte Frank.
    Wächter deutete nach links. »Reifenspuren. Noch deutlich zu sehen. So einsam ist es nicht.«
    »Obgleich es mir unbewohnt aussieht«, erklärte Arlette.
    »Ja, das kann schon sein, muß aber nicht.« Simone rieb ihre Hände. »Ich finde das richtig spannend. Ihr nicht?«
    »Abwarten«, sagte Frank.
    Simone stieß ihn an. »Wußte gar nicht, daß du so ein großer Angsthase bist.«
    »Ich bin eben vorsichtig. Mit Angst hat das nun wirklich nichts zu tun.«
    Arlette hatte inzwischen gestoppt. Noch hinter dem Steuer sitzend, reckte sie beide Arme hoch. »Aussteigen! Ende der großen Fahrt.«
    Türen flogen auf. Jeder von ihnen war froh, sich wieder bewegen und die Glieder strecken zu können. Neben dem Fahrzeug versammelten sie sich.
    »Tolle Gegend«, lobte Wächter. Er deutete hinunter ins Tal, wo die Loire floß. »Hier läßt es sich aushalten.«
    »Nicht ich«, sagte Frank. »Mir gefällt es hier nicht.«
    »Und was stört dich?«
    »Keine Ahnung, Marcel. Es ist mir alles komisch.«
    »Euch auch?« wandte sich Wächter an die beiden Frauen.
    »Nein!« antworteten Arlette und Simone gleichzeitig.
    »Dann schauen wir uns den Laden mal von innen an!« Marcel war in Form. Er wollte die Action.
    »Was machst du, wenn der Eingang verriegelt ist?« fragte Simone.
    »Klettere ich durch den Schornstein!«
    Wächter war schon unterwegs. Er lief auf die breite Treppe zu, die hoch zum Portal führte, das aus zwei Türen bestand. Er versuchte noch nicht, die schwer aussehende Klinke nach unten zu drücken, sondern las das, was in die Außenhaut der Tür eingraviert worden war und ein tiefes Muster in das Holz gegraben hatte.
    »Wer das Schloß betritt, dem sei gesagt, daß er auch seine Seele lassen muß.«
    Marcel schüttelte den Kopf. Ein seltsamer Willkommensgruß, dachte er.
    »Was hast du denn?« rief Arlette.
    »Ach, hier steht so ein Spruch.«
    »Wie lautet der?«
    »Lest ihn selbst.«
    Sie kamen zu Marcel und fanden die Worte ebenfalls ungewöhnlich.

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