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0526 - Der unheimliche Templer

0526 - Der unheimliche Templer

Titel: 0526 - Der unheimliche Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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betrachtete sie mit Glitzeraugen und ließ seinen Blick wohlgefällig über ihre Figur wandern. »Sagen wir so. Ich bin eben international. Was sind Namen? Nur die Person zählt, aber wir wollen nicht philosophieren. Seien Sie herzlich willkommen bei mir auf dem Schloß. Ich freue mich, daß Sie den Weg gefunden haben. Mit wem habe ich es bei Ihnen zu tun?«
    Die drei Besucher stellten sich vor. Wenn sie die Namen sagten, schaute van Akkeren sie jedesmal an, selbst Marcel gefiel der Blick des Mannes nicht.
    Der Grusel-Star, wie sich van Akkeren selbst einmal genannt hatte, wurde wieder verbindlich. »Sie haben die richtige Wahl getroffen. Ich kenne das Gebiet hier. Besonders in milden Wintern und im Frühjahr toben hier Stürme. Sie werden es bald merken. Schnee, Eis, Kälte, das bricht über uns herein wie ein Orkan.«
    »Seit wann ist das Schloß bewohnt?« fragte Marcel.
    Van Akkeren tat erstaunt. »Schon immer. Ich lebe hier. Das heißt, Sie haben recht, wenn Sie so fragen. Ich lebe nicht immer hier, weil ich oft auf Reisen bin. Es kommt dann die Zeit, daß ich mich hierher zurückziehe, weil ich hier Ruhe habe, um nachdenken zu können. Das Château ist also nur teilweise bewohnt.«
    »Ohne Personal?« fragte Arlette.
    »Im Moment ja.«
    »Kommen Sie denn zurecht?«
    Van Akkeren lachte, bevor er eine Hand auf Arlettes Schulter legte. Die dunkelhäutige Frau wollte zurückweichen, allein sie schaffte es nicht, der Druck war einfach fordernd. »Und wie ich zurechtkomme. Ich bin ein Mensch, der nicht viel braucht. Alles was ich benötige, das befindet sich hier auf dem Schloß.«
    »Das Sie gekauft haben?« fragte Marcel.
    Van Akkeren ließ Arlette los. »Nicht gekauft, man hat es mir vererbt. Le Duc war einer meiner Verwandten, wenn man es genau nimmt. Aber das kann ich Ihnen alles später erzählen. Machen wir es uns gemütlich.« Er deutete auf den Kamin, wo ein Feuer brannte und die Flammenzungen über trockene Scheite huschte, die mit knackenden Geräuschen zerplatzten, wobei sie noch Funken in die Höhe schleuderten. Vor dem Kamin standen breite Stühle aus dunklem Holz. Wein und Gläser hatte van Akkeren ebenfalls bereitgestellt. Er ging hin, entkorkte den Roten und schenkte ein. »Es ist ein besonderer Wein«, erklärte er. »Im Handel können Sie ihn nicht mehr erwerben. Ich habe ihn aus dem Schloßkeller geholt. Kommen Sie zu mir, wir wollen gemeinsam anstoßen.«
    Die Besucher zögerten noch. Simone warf sogar einen Blick auf die Tür, als wollte sie weglaufen. Durch die großen Fenster fiel noch Licht in die Halle. Es war dämmrig und grau, versickerte auf dem Boden. Die einzig gute Lichtquelle war eben das Feuer.
    Van Akkeren reichte jedem von ihnen ein Glas. Zuerst den Frauen, dann Marcel. Das letzte nahm van Akkeren. Zu einem Trinkspruch kam er noch nicht, denn Marcel fiel etwas ein.
    »Wo sind eigentlich die Fotos?«
    In van Akkerens Gesicht zuckte es. Die Haut spannte sich an den Wangen, als er die Augen verengte. »Welche Fotos?«
    »Die dort gelegen haben.« Marcel trat zur Seite und deutete auf den runden Tisch. »Da haben wir sie gesehen!«
    »Ich weiß von keinen Fotos!«
    »Doch«, stand Simone Dufour Marcel bei. »Es waren Fotos. Vier Aufnahmen, geschossen von einer Sofortbild-Kamera. Sie zeigten uns, verstehen Sie?«
    »Nein!«
    »Wir waren auf den Fotos tot«, sagte Arlette mit flüsternder Stimme. »Leichen.«
    Van Akkeren winkte ab. »Das kann ich einfach nicht glauben. Das bilden Sie sich ein.«
    »Es war so!« Arlette ließ sich nicht beirren.
    »Wann wollen Sie die Bilder denn gesehen haben?« hakte er nach.
    »Vor knapp einer halben Stunde.«
    »Das gibt es nicht.«
    »Ja, das gibt es!« sprach Marcel wütend aus. »Wir waren hier und haben die Aufnahmen gesehen. Tut mir leid.«
    »Mir nicht.« Van Akkeren griff zu seinem Glas. »Ich finde, Sie sollten Träume nicht mit der Realität verwechseln.«
    »Aber wir waren hier in der Halle. Das Portal war nicht verschlossen, Monsieur.«
    »Simone, das glaube ich Ihnen gern. Ich habe eben Vertrauen zu den Menschen. Ich schließe nicht ab. Doch die Fotos, von denen Sie gesprochen haben, die existieren nicht. Tut mir leid.«
    Simone schaute auf ihre Freunde. Von ihnen jedoch bekam sie keinerlei Unterstützung. Sie hoben nur die Schultern und schienen sich in ihr Schicksal gefügt zu haben.
    »Lassen Sie uns trinken«, schlug van Akkeren vor. »Auf Sie, auf das Schloß und auf mich. Wir werden einen netten Abend miteinander verbringen, dessen

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