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0526 - Der unheimliche Templer

0526 - Der unheimliche Templer

Titel: 0526 - Der unheimliche Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sagte Suko.
    Ich schloß mich seiner Meinung an. Weshalb waren die Menschen nur geflohen? Ich konnte mir vorstellen, daß die meisten von ihnen hier aufgewachsen und großgeworden waren. Da hing man an seinem Ort, da ließ man nicht grundlos alles im Stich.
    Warum waren sie verschwunden? Wer hatte sie verjagt? War es tatsächlich der Teufel gewesen?
    Es gab niemanden, den wir fragen konnten, aber wir wollten uns ein Bild von diesem Ort machen, und zwar von innen. Vielleicht fanden wir in den Häusern eine Spur.
    Ich deutete nach links. Dort stand ein relativ großes Haus. Es besaß zwei Stockwerke und ein leicht angeschrägtes Dach aus rotbraunen Ziegeln.
    »Das sehen wir uns mal näher an.«
    Suko hatte nichts dagegen. Er war sogar als erster an der braunen Haustür und drückte sie nach innen.
    Ich folgte ihm in den Flur, mußte mich nach rechts wenden, wo eine Treppe zur Wohnung führte.
    Sie bestand aus mehreren kleinen Räumen, die mit alten Möbeln eingerichtet worden war. Sogar das Kinderzimmer sah so aus. Hier war die Zeit stehengeblieben.
    Ich ging in den Wohnraum, wo Suko dicht hinter der Türschwelle stehengeblieben war.
    Nicht grundlos, wie ich sehr bald feststellte. Mein Blick fiel nicht nur an Suko vorbei, er trat an den viereckigen Tisch in der Mitte des Raumes.
    Auf der Platte lagen die Fotos.
    Keine normalen Bilder, diesmal waren es Vergrößerungen. Drei insgesamt. Sie alle zeigten das gleiche Motiv.
    Eine Familie – Vater, Mutter und zwei Kinder. Die vier Personen lagen auf dem Rücken. Der Vater umschlang noch ein Kind, die Mutter das andere.
    Eines hatten sie gemeinsam.
    Sie waren tot!
    ***
    Ich hatte meine Hände zu Fäusten geballt und spürte auch den Schweiß auf den Flächen. Gleichzeitig lief ein kalter Schauer über den Rücken, die Kehle saß plötzlich zu, und in meinen Augen brannte es.
    Jetzt wußten wir beide, wen dieser Paul als den Teufel bezeichnet hatte.
    In einem gewissen Sinne hatte er sogar recht gehabt. Dieser Ort war von einem Teufel besucht worden, nur besaß dieser einen anderen Namen, einen verfluchten.
    Vincent van Akkeren!
    »Er war es«, flüsterte Suko, »denn nur er besitzt die verdammte Kamera, Abbé Bloch hat recht gehabt.«
    Ich enthielt mich eines Kommentars und schob mich an meinem Freund vorbei. Neben dem Tisch blieb ich stehen, nahm ein Foto hoch und betrachtete es mir genauer.
    Ich möchte an dieser Stelle auf eine genaue Beschreibung verzichten, es war einfach zu schlimm. »Seelen für den Teufel will er sammeln«, sagte ich mit leiser Stimme.
    »Nicht für Baphometh?« fragte Suko.
    »Ich habe keine Ahnung. Jedenfalls wissen wir nun endgültig, mit wem wir es zu tun haben.«
    »Das ist Zukunft«, sagte Suko. Er meinte damit die Aufnahmen.
    »Tatsächlich?«
    »Ich will es hoffen. John, wenn die Menschen den Ort tatsächlich verlassen haben, dann kann es sein, daß diese Zukunft für sie nicht eintritt. Sie ist ja auch bei dir nicht eingetreten.«
    »Richtig.« Ich ließ das Foto wieder auf den Tisch fallen. »Nur hatte damals Al Beli die Kamera in Besitz. Van Akkeren hat sie ihm abgenommen. Du kennst ihn, ich kenne ihn. Er ist verdammt stark, er ist ein mächtiger Gegner. Er wird dieses verfluchte Hölleninstrument anders einsetzen als wir.«
    »Also müssen wir ihn finden.«
    »Genau.«
    »Wo fängst du mit der Suche an?«
    Ich schaute mich um und sah auch durch das Fenster. »Ich glaube einfach nicht, daß er sich in Cerbac aufhält. Ich rechne eher damit, daß wir ihn auf Château Le Duc finden werden.«
    »Glauben heißt nicht wissen.«
    »Wir müssen nachschauen.«
    Der Inspektor schüttelte den Kopf. »Irgendwie paßt es mir nicht, dem Ort den Rücken zuzukehren. Ich finde, wir sollten uns hier noch umschauen. Das Schloß läuft uns nicht weg. Van Akkeren übrigens auch nicht, wenn er sich tatsächlich dort aufhält.«
    »Da kannst du recht haben.«
    »Suchen wir also?«
    »Klar.«
    Wir traten aus dem Haus und empfanden es als noch kälter. Der Wind hatte weiter aufgefrischt, die Luft roch nach Schnee, der bald alles zudecken würde. Das paßte zu dieser Stimmung.
    Van Akkeren war gekommen. Wie ein wilder Reporter mußte er durch den Ort gegangen sein und geknipst haben. Er hatte den Menschen die Fotos präsentiert. Klar, daß diese sich nicht zurechtfanden und Cerbac fluchtartig verließen.
    »Wir können uns den Job teilen«, schlug Suko vor.
    Ich war einverstanden.
    »Bis gleich dann.« Suko ging winkend davon.
    Ich nahm mir das nächste Haus vor.

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