Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0526 - Der unheimliche Templer

0526 - Der unheimliche Templer

Titel: 0526 - Der unheimliche Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Unheil ist dort. Bleibt weg von Cerbac.«
    »Auch vom Schloß?« fragte Suko.
    Der Mann holte tief Luft. »Wie meinen Sie das?«
    »Ich rede vom Château Le Duc!«
    Paul drehte sich um. Sein Blick flog dabei den Hang hoch. »Ja, es liegt über Cerbac. Man kann das Schloß vom Ort erreichen, aber es ist leer. Dort wohnt niemand.«
    »Tatsächlich nicht?«
    »Nein. Es steht leer, das weiß ich.«
    »Waren Sie dort?«
    »Manchmal.«
    »Wir möchten trotzdem hin.«
    Paul zog seinen Mantel fester um den Körper. »Ich kann Sie nicht daran hindern. Bleiben Sie aber nicht in Cerbac. Dieser Ort ist ein Stützpunkt des Leibhaftigen geworden. Ich kann Sie immer nur warnen. Und jetzt werde ich gehen.«
    »Moment noch.« Ich hielt ihn am Arm fest. »Wann kehren Sie zurück, Paul?«
    »Vielleicht nie.«
    »Ist es so schlimm?«
    »Noch schlimmer«, flüsterte er, »noch viel schlimmer. Ich kann es kaum beschreiben.«
    Wir sahen ihm an, daß er nichts mehr sagen wollte. Er würde uns keine Fragen mehr beantworten, deshalb ließen wir ihn laufen. Beinahe fluchtartig rannte er von uns weg, ohne sich noch einmal umzudrehen.
    Suko sprach mich an. »Was hältst du von seinem Bericht?«
    »Ich weiß es noch nicht, glaube aber nicht, daß er gelogen hat. Da steckt mehr dahinter.«
    »Und dieser angebliche Teufel?«
    »Ich habe keine Ahnung, tippe jedoch auf van Akkeren. Er muß die Menschen dazu gebracht haben, ihren Ort zu verlassen. Wie er das angestellt hat, werden wir gleich sehen.« Ich war während der Worte schon eingestiegen und hämmerte die Tür zu.
    Suko nahm neben mir Platz. Er machte einen sehr nachdenklichen Eindruck. Wir fuhren wieder an. Der Flüchtling war nicht mehr zu sehen, die dichten Wälder hatten ihn verschluckt.
    Die Reifen des Wagens rollten nicht über glatten Asphalt. Der Uferweg bestand mehr aus Steinen, Schotter und auch Schlamm. So mußten wir uns durchwühlen.
    Es dauerte nicht lange, da änderte sich das Bild. Der Wald an der rechten Seite verschwand. Einige Hänge, bewachsen mit Rebstöcken, begleiteten uns. Von den Bergen her fielen Windböen in die Tiefe, die auch die Wasseroberfläche des Flusses kräuselten.
    Vor uns erkannten wir die ersten Häuser. Zum Fluß hin schirmte sie eine hohe, graue Mauer ab, auch als Schutz gegen Hochwasser und Überschwemmungen gedacht. Jenseits der Mauer ballten sich die Häuser zusammen. Wir entdeckten schon jetzt nichts Uniformiertes. Jedes Haus sah irgendwie anders aus. Sie waren unterschiedlich hoch gebaut worden, standen am Fluß, auch an den Hängen, und zwischen ihnen schaute die Spitze eines kleinen Kirchturms hervor.
    Die Straße war nach wie vor nicht asphaltiert. Als breiter Schotterweg führte sie in den kleinen Ort am Fluß hinein.
    Suko hörte jedoch nichts, nur das ewige Rauschen des Flusses, das einen Autofahrer oder Spaziergänger als monotone Melodie begleitet. Es paßte in diese landschaftliche Tristheit hinein. Ein anderes Geräusch hätte ich mir schwerlich vorstellen können.
    Auch in den entlegensten Orten und Dörfern sieht man Menschen auf der Straße oder vor den Häusern, wenn man in den Ort hineinfährt. Das war in Cerbac nicht der Fall.
    Wir rollten in eine andere Welt, in eine tote Welt, in die Welt ohne Leben.
    Paul hatte davon gesprochen, daß Cerbac fluchtartig von seinen Einwohnern verlassen worden war. Genau dies bekamen wir bestätigt. Unser Leihwagen rollte in eine Geisterstadt.
    Wir befanden uns auf einer Fahrbahn, die man als Hauptstraße bezeichnen konnte. Jedenfalls war sie breiter als die Wege und Gassen, die von ihr abzweigten.
    Am Rande der Straße parkten zwei ältere Peugeots. Wir sahen auch kleine Traktoren vor den offenen Ställen stehen. Katzen huschten vor uns über den Weg. Ein Hund kläffte, irgendwo weiter entfernt schnatterten Hühner, nur Menschen bekamen wir nicht zu Gesicht.
    Suko schüttelte den Kopf. »Soll ich fragen, wie du dich fühlst, John?«
    »Lieber nicht. Mir wird es nicht anders ergehen als dir. Ich habe den Eindruck, in eine große Gruft zu rollen, deren Deckel noch nicht völlig geschlossen ist.«
    »Genau.«
    Ich hielt an, was Suko zu einer weiteren Frage animierte.
    »Weshalb gerade hier?«
    »Irgendwo müssen wir ja stoppen.«
    »Stimmt auch wieder.«
    Dann stiegen wir aus. Es war schon seltsam. Auch wir bewegten uns sehr vorsichtig, auch möglichst leise, um diese ungewöhnliche Ruhe nicht zu stören. Selbst das Zuschnappen der Wagenschläge paßte nicht in die Stille.
    »Wie auf einem Friedhof«,

Weitere Kostenlose Bücher