Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0526 - Der unheimliche Templer

0526 - Der unheimliche Templer

Titel: 0526 - Der unheimliche Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
einfach. Er sieht sich als Nachfolger des Dämonenteufels Baphometh. Ihm diente einmal eine Templer-Gruppe. Die anderen sind ihrer alten Linie treu geblieben. In unserer Zeit scheint sich wieder das zu manifestieren, was in einer langen Vergangenheit seinen Anfang genommen hat. Es gibt wieder die gleichen Auseinandersetzungen, die gleichen Kämpfe, nur eben auf einer anderen Ebene.«
    Tanner grinste. »Wenn du das sagst, John. Du hältst mich auf dem laufenden – okay?«
    »Wie immer.« Ich stieg ein, winkte dem Chiefinspektor noch kurz zu und startete.
    Mein Ziel war das Goring Hotel. Es ist ein traditionsreiches Haus und liegt für Geschäftsleute und etwas betuchtere Touristen citygünstig. Über dem breiten Eingang wehten Fahnen. Ich rollte auf die Auffahrt zu, sofort war ein Uniformierter zur Stelle und riß die Tür auf.
    »Ich muß den Wagen hier stehenlassen, weil…«
    »Sir, das ist nicht möglich.«
    »Auch nicht für Scotland Yard?«
    Man hatte dem Mann beigebracht, sich zu beherrschen. Das bewies er in diesem Moment. In seinem Gesicht zuckte nicht ein Muskel. »Natürlich, Sir, ich regle das.«
    »Danke.«
    Ich betrat wenig später die große Halle. Mit einem normalen Foyer hatte das nichts zu tun. Das Hotel atmete eine Gediegenheit und eben die große Tradition. Man bewegte sich möglichst leise, dazu paßte auch die gedämpfte Klaviermusik.
    Hinter der Rezeption wartete ein Mann im dunklen Anzug auf mich. Er lächelte mir entgegen, und sein Gesicht zeigte dabei einen fragenden Ausdruck.
    Ich schob meine Hand über das blanke Holz der Rezeptionstheke und drehte sie dann um, so daß die Fläche oben lag und frei war.
    Der Portier konnte auf den Ausweis schauen.
    »Polizei?« Er sprach sehr leise.
    »Ja.«
    »Wir haben in unserem Hotel…«
    »Ich möchte Ihnen nur einige Fragen stellen, das ist alles.«
    Er war beruhigt und lächelte. »Bitte, ich stehe zu Ihrer Verfügung, Mr. Sinclair.«
    »Es geht mir um einen Ihrer Gäste. Er heißt Frederic Wally. Hat er bei Ihnen gewohnt?«
    »Er wohnt noch bei uns, Sir.«
    »Der Mann ist tot. Er wurde aus der Themse gefischt. Kann ich sein Zimmer sehen? Vielleicht finde ich irgendwelche Hinweise.«
    »Selbstverständlich, Sir, kommen Sie mit.«
    Wir fuhren mit einem breiten Aufzug in den vierten Stock, wo Wally gewohnt hatte. Mit einem Generalschlüssel öffnete der Portier die Tür und ließ mich eintreten.
    Der Raum sah aufgeräumt aus. Ich schaute in den Schränken nach, aber auch in den Schubläden des Sideboards und der Nachtkonsole.
    Dort fand ich nichts, was mich interessiert hätte. Auch in den Taschen der Anzüge nicht.
    Blieb noch der Koffer, den ich aus dem Schrank holte und öffnete.
    Ein schmaler Aktenordner fiel mir auf. Ich zog ihn hervor und blätterte nach. Berechnungen und Zeichnungen fielen mir in die Hände. Wally war nicht nur ein Restaurator gewesen, er mußte sich auch in der Ingenieurswissenschaft ausgekannt haben, denn sämtliche Zeichnungen waren exakt durchgeführt worden. Eine perfekte Geometrie, wie ich fand.
    Auf das Château fand ich keinerlei Hinweise. Möglicherweise gehörten die Zeichnungen dazu. Wally war schließlich Restaurator gewesen, nur hatte er die Blätter nicht mit dem Namen des Objekts beschriftet.
    Der Portier stand mit auf dem Rücken verschränkten Händen in der offenen Tür und beobachtete mich wie ein Oberlehrer. Ich ließ den Schnellhefter wieder in den Koffer fallen, suchte noch einmal in den Anzug- und Jackentaschen nach, ohne etwas zu finden. Nicht einmal ein Buch über die Templer entdeckte ich.
    »Nichts«, sagte ich zu dem Portier.
    »Dann kann ich das Zimmer räumen lassen?«
    »Ja.«
    »Was geschieht mit dem Gepäck?«
    »Verwahren Sie es vorläufig.«
    »Sehr wohl, Sir.« Er trat zur Seite damit ich den Raum verlassen konnte.
    Enttäuscht war ich nicht. Ich hatte einen Versuch unternommen, der fehlgeschlagen war. Wie schon so oft. Deshalb warf ich die Flinte noch lange nicht ins Korn.
    In der Halle wartete Smith auf mich. Er schien soeben angekommen zu sein, war noch ziemlich atemlos und wühlte in seiner Manteltasche herum. »Ich habe das Bild, Mr. Sinclair, nein, ich habe es nicht oder doch…«
    »Was denn nun?«
    Er hob mir sein Gesicht entgegen. Der Blick irrlichterte. »Es ist komisch. Ich habe die Aufnahmen zwar entwickeln lassen, sie mir jedoch erst jetzt angesehen.«
    »Und?«
    »Da, sehen Sie!« Er zeigte mir endlich das Foto. »Was können Sie erkennen?«
    »Nichts.«
    »Genau, nichts. Alle

Weitere Kostenlose Bücher