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0527 - Die Insel der Glücklichen

Titel: 0527 - Die Insel der Glücklichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hier nicht mehr so aufdringlich.
    Die beiden Wanderer mußten ihren gesamten Proviant ersetzen, mußten ihre Körper pflegen und die Ausrüstung durchsehen und ausbessern, ehe sie es wagen konnten, weiterzuziehen.
    Sie verbrachten drei Tage an diesem Platz.
    Diese drei Tage waren - zum Teil -eine schweigende, furchtbare Hölle der Gedanken.
    Am ersten Tag, als Sandal in der Sonne lag und seine Nägel schnitt, überfiel ihn mitten in dieser Tätigkeit wieder der Tötungsdrang. Er sprang auf die Füße, griff nach der Strahlwaffe und raste davon.
    „Warte, du Narr!" wetterte Tahonka und rannte ihm nach.
    Sie stolperten und rannten fünfhundert Meter durch den Urwald, und plötzlich blieb Sandal stehen. Vor sich um einen dicken Baumstamm gewickelt, befand sich ein großes, schlangenähnliches Tier, das die Männer aus riesigen Augen anstarrte und leise brummte. Zwei Fühler auf dem Reptilienkopf spielten und bewegten sich wie Staubgefäße seltener Blüten.
    „Ich bringe dich um, du Bestie... ich zerfetzte dich!" schrie Sandal auf. In seinen Schläfen raste pochend ein sägender Schmerz.
    „Halt!" donnerte die Stimme des Knöchernen.
    Das Tier ringelte seinen Schwanz Um einen Ast, spannte seine Muskeln und hob drohend oder erschreckt den Kopf. Auf der Unterseite des Kiefers wurde ein blauer Streifen sichtbar, Blau war die Farbe, die sie noch bei keinem Tier dieses Planeten gesehen hatten.
    Sandal kämpfte mit sich selbst, er hob die Waffe, zielte, seine Hand schwankte, und der Finger, der sich um den Abzug krümmte, begann zu zittern. Schweiß lief in breiten Bächen von der Stirn und biß salzig in die Augen.
    Tahonka-No riß Sandals Hand herunter und schlug mit der Handkante heftig gegen den Oberarmmuskel des Jägers.
    „Es sind wieder die Befehle!" schrie er zornig. „Los, zurück!"
    Sandal senkte den Kopf und meinte beschämt: „Ich verstehe... nur ein geheimnisvolles Flüstern ... wie können wir uns dagegen wehren, mein Freund?"
    Der Knöcherne blickte wie beiläufig auf das Tier, das unruhig, zehn Meter von ihnen entfernt, den Kopf hin und her wiegte und mit dem langen Hals pendelte.
    „Komm zurück zum Lager. Wir müssen miteinander sprechen, wenn es wieder anfängt!"
    „Es hat eben aufgehört!" erklärte Sandal und rieb seine Stirn.
    Der Schmerz hatte so schnell nachgelassen, wie er angefangen hatte.
    Tahonka-No legte seinen harten Arm um die Schultern des jungen Kriegers und führte ihn zum Lager zurück. Der Knöcherne war sicher, daß es auf der Insel jenseits des Ringmeeres einen hypnosuggestiven Sender gab, der alle drei Stunden dieses Gebiet hier bestrahlte.
    Die Strahlung sollte unbefugte Eindringlinge, falls sie wirklich diesen Dschungelstreifen erreicht haben würden, dazu verführen, unüberlegte und aggressive Handlungen zu begehen. Tahonka-No richtete sich nach dieser Einsicht und konnte verhindern, daß die Hypnose ihn zu Dingen zwang, die er nicht wollte, aber Sandal litt sehr darunter.
    Er erholte sich ziemlich schnell, jetzt wußten sie, wieviel Zeit zwischen zwei Höhepunkten lag.
    „Dieses Tier, das ich beinahe angegriffen hätte", sagte Sandal und begann, seine Stiefel methodisch zu säubern und von Steinen und Dornenresten zu befreien und vom Schlamm des Sumpfes, der in den Vertiefungen eingetrocknet war.
    „Es ist nicht von diesem Planeten!"
    „Warum denkst du das?" fragte der Knöcherne.
    Sandal erinnerte sich an die letzten Minuten, in denen der Zwang zu einer aggressiven Handlung immer stärker geworden war. Mitten in seinen aufgewühlten Gedanken hatte er eine Einsicht gehabt. Blau? Ja, das Blau an der Kehle der Schlange.
    Er sagte Tahonka-No, was er beobachtet hatte.
    „Diese Farbe kommt nicht bei den Tieren dieses Planeten vor - wenigstens habe ich keine blaue Farbe gesehen", sagte der Knöcherne nach einer Weile nachdenklich. „Du hast recht.
    Dieses Tier stammt nicht von dem Planeten Vetrahoon."
    „Vermutlich sind noch andere Ungeheuer hier ausgesetzt worden. Die Mächtigen tun etwas für ihren Schutz. Nicht nur versteckte Geschütze, sondern auch reißende Bestien."
    „Noch haben wir keine wirklich wilden Tiere gesehen" schränkte der Knöcherne ein.
    Statt einer Antwort deutete Sandal senkrecht hinauf in den Himmel über der Lichtung.
    „Was siehst du?"
    „Jenes Riesentier!" stellte Sandal ruhig fest. „Es ist wirklich gigantisch."
    Sie schauten aufmerksam hinauf.
    Das gewaltige geflügelte Untier zog dort seine Kreise. Es ähnelte nur wenig einem Vogel, viel

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