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0528 - Auftritt eines Toten

0528 - Auftritt eines Toten

Titel: 0528 - Auftritt eines Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geschafft hatte, den Griff zu umklammern. Dann hob er den Gegenstand an. Die beiden Hälften waren so weit auseinandergeklafft, daß er den Gral auch aus der Tasche ziehen konnte.
    Er tat es mit einer heftigen Bewegung!
    »Das ist er!« rief er laut und streckte van Akkeren den Kelch mit der darin liegenden Kugel entgegen…
    ***
    Van Akkeren schien genau in dieser Sekunde zu Stein zu werden.
    Mit allem hatte er gerechnet, nur nicht mit dem plötzlichen Erscheinen des Dunklen Grals.
    Er bekam Glotzaugen. Sein Gesicht verlor an Farbe, und sehr langsam schüttelte er den Kopf, als könnte er nicht glauben, daß Suko tatsächlich den Gral besaß.
    »Du erkennst ihn?«
    Van Akkeren zitterte vor Wut. Er war zunächst nicht in der Lage, eine Antwort zu geben. »Der Gral«, ächzte er dann, »verdammt, er gehört dir nicht…«
    »Ihnen denn?«
    »Ich will ihn…«
    »Sie werden ihn nicht bekommen. Er gehört dem, der würdig genug ist: John Sinclair. Und er wird auch dafür Sorge tragen, daß meinem Freund nichts passiert.«
    Suko hielt den Gral in der rechten Hand. Van Akkeren schaute ihn genau an. Er sah den goldenen Kelch, der auch einmal der Kelch des Feuers genannt wurde und in dessen Öffnung die Kugel der Wahrsagerin Tanith haargenau hineinpaßte.
    Dieser Dunkle Gral, ein von Geheimnissen umwobener Gegenstand, gehörte in die Reihe der »Waffen«, zu denen auch das Kreuz oder der Würfel zählten.
    Der Gral erlaubte den Blick ins Paradies, hinein nach Aibon, dem geheimnisvollen Land, und er stellte auch die Verbindung zwischen den fremden Welten her.
    Seinem Besitzer war er treu ergeben. Wer ihn besaß, der konnte sich auf ihn voll verlassen. Der Gral war eben etwas Wunderbares und etwas nicht Erklärbares.
    Van Akkeren hatte sich von seinem Schock erholt. Ariol Le Duc tat überhaupt nichts. Die tumbe Gestalt stand nach wie vor neben ihrem Herrn und Meister, ohne sich zu rühren.
    »Sie sagen nichts mehr?« wunderte sich Suko. »Hat Ihnen der Anblick die Sprache verschlagen?«
    »Das nicht, aber ich frage mich, wie soll der Gral Sinclair helfen können?«
    »Das wird nicht schwer sein. Sie haben dafür gesorgt, daß John Sinclair in die Vergangenheit geschleudert wurde. Wenn es für mich eine Möglichkeit gibt, ihn zurückzuholen, ist es allein der Gral. Er wird uns anzeigen, was…«
    »Hör auf, Mann! Was ist er schon? Ein Kelch und eine Kugel. Ich besitze den Apparat des Teufels. Ich werde auch von dir Fotos machen und…«
    Suko schüttelte den Kopf. Er wußte, daß er sich auf den Gral verlassen konnte. Deshalb hatte er auch die MPi neben sich gegen die Wand gelehnt. Schon seit einigen Sekunden war in ihm der Eindruck entstanden, als würde der Gral leben. Der Kelch bestand aus Gold, die Kugel aus einem geheimnisvollen Glas, das eine tiefrote Farbe zeigte, fast so wie der Würfel des Unheils oder des Heils, den Abbé Bloch in seinem Besitz hatte. Zwischen dem Würfel und dem Gral bestand eine Verbindung. Nicht ohne Grund hatte Abbé Bloch John Sinclair von seinen Erkenntnissen, die er über den Würfel bekommen hatte, berichtet.
    Jetzt spürte Suko etwas davon.
    Wärme durchströmte seine Hand. Er schaute in die Kugel hinein und glaubte, dort eine Bewegung zu sehen.
    Van Akkeren beobachtete ihn gespannt. Er stand auf dem Sprung.
    Sukos nächste Worte allerdings bannten ihn auch weiterhin auf die Stelle. »Du wirst nicht gewinnen, du wirst ihn sogar…« Suko versagten die Worte, denn er sah plötzlich das Bild innerhalb der Kugel.
    Der Inspektor schaute in die Vergangenheit, wo sich sein Freund John Sinclair befand.
    »Was ist denn?«
    Van Akkerens Stimme riß ihn aus seinen Gedanken. »Okay, ich gebe Ihnen die Chance, in die Kugel hineinsehen zu können.« Suko wußte, daß er ein Risiko auf sich nahm, doch er vertraute den Kräften des Grals. Die Maschinenpistole nahm er mit, als er auf die Bartheke zuging und den Gral dort abstellte.
    »Kommen Sie, van Akkeren! Kommen Sie her!«
    Der Grusel-Star war viel zu neugierig, um an der Wand stehenzubleiben. Er näherte sich mit vorsichtig gesetzten Schritten, als hätte er Angst, eine falsche Bewegung zu machen. Verfolgt wurde er dabei von der Mündung der MPi.
    Rechts neben Suko blieb er stehen. Zwischen den beiden so unterschiedlichen Männern stand der Gral. Beide konnten auf die Kugel schauen und sahen die Szene.
    »Sinclair!« ächzte van Akkeren und lachte glucksend. »Da… da ist er. Und er kann nicht mehr. Schau hin, Chinese. Vor ihm befinden sich zwei

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