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0528 - Auftritt eines Toten

0528 - Auftritt eines Toten

Titel: 0528 - Auftritt eines Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Mächtige: Le Duc und Baphometh. Das Schloß ist noch nicht fertig, dafür das Refugium. Sinclair ist erledigt, er ist am Ende, er kann nicht mehr. Sehen Sie genau hin, dann können Sie auch das Kreuz erkennen, das er nicht mehr besitzt. Da liegt es!« jubelte van Akkeren. »Er ist es losgeworden. Es liegt weiter entfernt…«
    Auch Suko hatte es gesehen. Seine Angst zeigte er äußerlich nicht, doch er stellte bereits jetzt die Hilfe des Grals in Frage.
    Van Akkeren dachte ähnlich. »Glaubst du noch immer, daß Sinclair sich befreien kann? Nein, er wird ein Verschollener der Vergangenheit bleiben, das steht fest. Auch der Gral bietet ihm nicht die Chance der Befreiung. Das schaffe ich nur.«
    »Der Gral nicht«, stimmte Suko ihm zu. »Aber ein anderer. Schau genau hin, van Akkeren.«
    Der Grusel-Star vergaß seinen Haß und schaffte es auch nicht mehr, die Gefühle unter Kontrolle zu halten. Er stieß plötzlich einen wilden Fluch aus.
    »Das kann doch nicht…«
    »Doch, es ist wahr!« hauchte Suko und schaute gebannt auf die Szene, die sich in der Kugel abspielte…
    ***
    Ich hatte mein Kreuz verloren!
    Nicht durch einen normalen Umstand, als wäre die Kette gerissen, nein, es war mir von einem magischen Ansturm kurzerhand weggerissen worden und lag jetzt in unerreichbarer Ferne für mich.
    Ariol Le Duc und auch Baphometh konnten triumphieren. Ihre Falle war tatsächlich perfekt gestellt worden.
    Le Duc bewegte sich. Ihn umgaben nach wie vor die dunkelblauen Schatten wie die Schwingen der Finsternis. Bisher hatte er gekniet, jetzt richtete er sich auf.
    Es war keine normale Bewegung. Ich behielt ihn im Auge und stellte fest, daß er sich bewegte, wie jemand, der sich seines Sieges gewiß war. Träge und überheblich. Sein bleiches Raubvogelgesicht mit den darin eingezeichneten Schatten auf der Haut wirkte wie ein böses Gemälde. Das Kreuz, das in seiner Nähe lag, bedachte er mit keinem Blick. Für ihn war es schon Schnee von gestern.
    »Man kann sich auf nichts mehr verlassen als Mensch«, erklärte er mir. »Nicht einmal auf das Kreuz, dem du dein Vertrauen geschenkt hast. Es gibt nur eines, auf das man sich verlassen sollte: auf die Hölle, Sinclair! Und in die werde ich dich schicken!«
    Er bewegte sich, als hätte man ihn mit Wasser begossen. Dabei wollte er nur seinen Umhang zur Seite schütteln, um an die Waffe zu gelangen, die er bei sich trug.
    Es war ein Schwert!
    Sehr lang, auch in der Breite war die Klinge ungewöhnlich, eine mörderische Waffe jedenfalls, die für ihn wie geschaffen schien. »Ich werde Baphometh deine Seele übergeben und mich daran erfreuen, wenn ich es geschafft habe, dich zu köpfen. Hier ist das Ende deines Weges, Sinclair. Hier kommst du nicht mehr weg. Das Kreuz war einmal stark, aber die Zeichen, die es so stark gemacht haben, sind verschwunden…«
    Da hatte er recht. Nur wollte ich nicht aufgeben. Er hatte mich bisher noch nicht auf die Aktivierungsformel angesprochen. Möglicherweise war sie ihm auch nicht bekannt, aber ich wußte sie, denn allein durch sie konnte ich die geballte Kraft des Lichts gegen die Schatten der Hölle schleudern.
    Ich hätte das Kreuz auch aus einer gewissen Entfernung aktivieren können; das wiederum wollte ich nicht. Es sollte zwischen mir und dem Kreuz ein Hautkontakt bestehen.
    Er schwang sein Schwert einmal über den Kopf. Spielerisch leicht sah es aus, wie er die Waffe beherrschte. Über ihm glühten die Karfunkelaugen des Dämons Baphometh, der Ariol Le Duc die Kraft gab, mich vernichten zu können.
    So kam er näher.
    Ich blieb ebenfalls nicht stehen. Zur linken Seite hin bewegte ich mich, um näher an das Kreuz heranzukommen. Drei Schritte weit ließ er mich kommen, dann sprang er mir plötzlich in den Weg und auch auf das Kreuz zu.
    »Nein!« brüllte er, »nicht so!«
    Er hatte das Schwert über seinen Kopf gehoben, um die Klinge nach unten sausen zu lassen.
    War sie stärker als das Kreuz?
    Ich sprang ihm in den Weg, setzte alles auf eine Karte und griff ihn mit bloßen Fäusten an.
    Es war nicht mehr nötig, denn er schlug nicht zu. Ariol Le Duc erstarrte mitten in der Bewegung, das Schwert schwebte dabei noch über seinem Kopf, den er nach links gedreht hatte und der in den Dämmer der Nacht hineinschaute.
    Genau dort bewegte sich etwas.
    Es war groß wie ein Mensch und schimmerte silberfarben. Ein Skelett aus Silber, ein schaurig anzusehendes Gerippe, das sich plötzlich manifestiert hatte und etwas bei sich trug, das mir fast einen

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