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053 - Der Gast aus dem Totenreich

053 - Der Gast aus dem Totenreich

Titel: 053 - Der Gast aus dem Totenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Feind zu werfen.
    Dorian wich aus, aber die Kante des Tisches traf ihn in die Seite. Stöhnend ging er zu Boden. Ungefähr einen halben Meter neben ihm zerschmetterte der Tisch.
    Der Untote sprang heran.
    Dorian rollte sich ab, kam flink wieder auf die Beine und verhinderte noch einmal das Zusammentreffen mit dem schaurigen Gesellen. Er schaffte es, in die Zimmerecke zu gelangen, in der jetzt der umgestürzte Spiegel lag. So schnell er konnte, stellte er ihn wieder auf. Der Untote tobte knurrend heran.
    Dorian fuhr herum. Jetzt war der Moment gekommen. Er konnte sich der direkten Konfrontation mit dem Untoten nicht mehr entziehen. Schleunigst holte er die gnostische Gemme hervor und hielt sie ihm entgegen.
    Das Scheusal stoppte nur ein bisschen ab und zog grunzend den Kopf ein, dann stürmte es weiter.
    Dorian schlug mit der Faust zu und berührte das Ungeheuer blitzschnell.
    Der Untote brüllte wie ein verwundeter Stier auf, ließ aber nicht von Dorian ab. Mit seinen spitzen Knöcheln wollte er dem Dämonenkiller den Schädel einschlagen.
    Dorian schlug auf den Feind ein. Der Gestank raubte ihm fast den Atem, aber er hielt durch.
    Der Untote klammerte sich an ihm fest und versuchte, ihn zu Boden zu reißen. Dorian presste ihm die gnostische Gemme auf den Kopf. Der Gestank wurde noch fürchterlicher.
    Der Untote heulte schaurig.
    Dorian wehrte sich verzweifelt dagegen, auf den Boden zu stürzen. Er hatte die Finger um seinen Talisman verkrampft und bemühte sich verbissen, die Ränder der Gummimaske anzubrennen.
    Und es gelang. Dorian ließ die Gemme einfach fallen und griff mit beiden Händen zu. Ein Geräusch, als würde Filz oder Tuch zerrissen – dann hielt er die Reste der Maske in Händen.
    Übergroße, weiße Augäpfel, die wie Fremdkörper vor den Höhlen lagen, starrten Dorian an. Zähne ohne Lippen, Wangenknochen, die nur noch von einem lächerlichen Rest Haut überspannt wurden, ein Nasenstummel – das war alles.
    Das Wesen ließ von Dorian ab. Ein wehmütiger Laut entrang sich seiner Kehle. Es sah in den Spiegel und ließ die Arme hängen.
    Der Dämonenkiller nutzte die Gelegenheit. Er wich zurück und hob die gnostische Gemme vom Boden auf.
    Der Untote gab einen tierischen Schrei von sich. Die Krallenfinger tasteten zitternd über die Teufelsfratze, die ihm aus dem Spiegelbild entgegenstarrte. Er wollte es nicht glauben.
    Plötzlich drehte er sich um und hastete zur Tür. Jetzt wusste er, wie es wirklich um ihn bestellt war. Es war, wie Dorian angenommen hatte: Laura Bertini hatte ihrem Mann vorgegaukelt, er sähe noch so wie früher aus. Der Schock war perfekt.
    Dorian eilte dem Schrecklichen nach. Er schleuderte die gnostische Gemme, traf aber nicht. Das Scheusal packte einen Stuhl. Dorian musste den Kopf einziehen und sich in Sicherheit bringen. Der Stuhl flog an ihm vorüber und knallte gegen die Wand. Dorian erreichte den Salon, aber da war der Untote schon im Foyer. Brüllend lief er die Treppe hinab, näherte sich dem Teich und sprang hinein. Das Wasser gluckste und spritzte, dann war er verschwunden.
    Dorian holte sich die Gemme wieder, trat an den Zierteich, bückte sich und hielt den Talisman ins schwarze Wasser. Aber es rührte sich nichts; der Untote zeigte sich nicht wieder.
    Sollte er nach ihm tauchen? Nein. Es war zu gefährlich, sich allein in den Teich zu begeben.
    Er kehrte in die Villa zurück und suchte nach Laura Bertini, aber sie war ebenfalls fort. Verdrossen begab er sich ins Foyer. Da hörte er das Klingeln. Er blieb stehen und lauschte. Zweifellos war es ein Telefon, das da läutete. Er wusste nicht, wo es stand. Erst forschte er im Erdgeschoss nach dem Apparat, dann stellte er fest, dass das Schrillen aus dem ersten Stock kam. Er lief nach oben und kam in eine gediegen eingerichtete Bibliothek. Auf dem Eichenholzschreibtisch stand das Telefon.
    Eigentlich wunderte er sich, dass es so anhaltend klingelte. Er hob ab und meldete sich.
    »Mein Gott, Rian, endlich!« Jeff Parker schrie es fast. Er war sehr aufgeregt. »Ich will verflucht sein, aber ich kann es nicht mehr ändern. Die Mädchen sind weg.«
    Dorian unterdrückte ein paar zornige Flüche. »Wie konnte das passieren? Ich hatte dir doch extra aufgetragen …«
    »Ja ja. Aber ich hatte diesen Termin. Wäre ich bloß nie hingegangen! Ich habe mich in einem Straßencafé mit dem Aufnahmeleiter getroffen. Ehrlich, wir haben nur eine Viertelstunde geredet, und dann bin ich sofort zum Bungalow zurückgekehrt. Da waren

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