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053 - Die Schlacht von El'ay

053 - Die Schlacht von El'ay

Titel: 053 - Die Schlacht von El'ay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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wurde das Gesicht des Grauhaarigen sichtbar.
    »Wulfgar!« Meik erkannte ihn im gleichen Augenblick wie Brina. Gebannt verfolgten sie, wie der Stadtschamane den gewonnenen Freiraum zur Flucht nutzte. Mit weit ausgreifenden Schritten rannte er auf die Kirche zu. Doch die zusammenströmenden Untoten platzierten sich zu gut, um ihm eine echte Chance zu geben.
    Verdammter Schatten, das ist dein Werk! Ohne an die Gefahr für ihr eigenes Leben zu denken, sprang Brina auf und wog den Speer prüfend in ihrer Hand. Als sie ihn richtig ausbalanciert hatte, rannte sie los. Ihre Stiefel flogen förmlich über das grobe Kopfsteinpflaster des Kirchplatzes. Der Schatten, der nur Augen für Wulfgar hatte, bemerkte sie nicht.
    Brina visierte ihn an, blieb abrupt stehen und schleuderte den Speer mit aller Kraft. Erst ihr unartikulierter Schrei beim Abwurf ließ den vermummten Meuchler herumfahren. Da war es schon zu spät.
    Die stählerne Spitze fuhr ihm tief in den Leib.
    Mit einem lauten Würgen kippte er über die Dachkante hinweg und schlug zwei Stockwerke tiefer aufs Pflaster. Sein dumpfer Aufprall wurde nur von dem zerschellenden Steuergerät übertönt. Mitleidlos sah Brina auf den verrenkt daliegenden Körper hinab. Sie bedauerte nur den Verlust ihres zerbrochenen Speers - mit einem intakten Nootbuk hätte sie sowieso nichts anfangen können. Die Funktionsweise dieser Geräte überstieg ihr Vorstellungsvermögen. Wenn doch nur Aiko hier wäre! Er konnte den Teknikk-Zauber der Japse sicher brechen! Aber sie waren nun mal auf sich gestellt und mussten mit ihren Mitteln zurecht kommen.
    Die beiden Schwerter, die Brina auf dem Rücken trug, sprangen wie von selbst in ihre Hand. Meik eilte ihr zur Seite, bewaffnet mit einem langen Dolch, der ihm etwas Selbstvertrauen vermitteln mochte, aber gegen die Untoten so gut wie nutzlos war.
    Die Zombies auf dem Kirchenvorplatz hielten in ihrem Vormarsch inne und drehten sich zu ihnen um. Der direkten Steuerung des Schattenkriegers beraubt, reagierten sie nur noch auf ihre ursprüngliche Programmierung, die da lautete: SUCHE UND ZERSTÖRE ALLES WAS LEBT!
    Wulfgar nutzte den Moment der Ablenkung, um die gegnerischen Reihe zu durchbrechen. Mit weit ausgreifenden Schritten rannte er auf seine Retterin zu. »Brina!«, brüllte er. »Dich suche ich, schon die ganze Zeit! Fong will dich sehen!« Atemlos kam er bei ihr an. »Ich habe dem alten Schlitzauge versprochen, dich persönlich zu ihm zu bringen«, erklärte er bedeutungsvoll, als ob er aus persönlicher Freundschaft handeln würde.
    Meik holte ihn schnell auf den Boden der Tatsachen zurück. »Die tausend Bax kannst du vergessen«, zischte er den Stadtschamanen an. »Ich habe Brina zuerst gefunden.«
    Die Augenlider der beiden ungleichen Konkurrenten verengten sich zu schmalen Schlitzen. Aufgeplustert wie zwei kampfbereite Bontas bauten sie sich voreinander auf, doch Brina beendete den Streit mit wenigen Worten: »Wollt ihr gegenseitig über euch herfallen oder überlasst ihr das den Untoten?«
    Meik und Wulf gar sahen sie betreten an. Es war tatsächlich kaum die passende Zeit für einen Finanzdisput. Gemeinsam tauchten sie in die nächste Gasse ein und rannten Richtung Jellotoon davon.
    ***
    Ehemalige Interstate 40, nahe Amarillo
    Drei offene Schwebegleiter drängten sich auf Höhe des Panoramafenster, um ihren Piloten einen Blick ins Innere der abgestürzten Raumfähre zu ermöglichen. Matt erkannte einige Gesichter aus der Enklave wieder, konnte sich aber nicht mehr an die entsprechenden Namen erinnern. Den Cyborgs mit ihren implantierten Speicherweiterungen würde es hoffentlich besser gehen, wenn sie ihn sahen.
    Noch bevor er sich um Aruula kümmerte, ließ Matthew das Kunststoffvisier seines Helms in die Höhe springen und winkte den Gleiterpiloten zu. Sie zeigten darauf weder Freude noch Ablehnung, sondern behielten ihn genau im Auge. Geschützrohre ragten drohend aus der Frontverkleidung hervor.
    Matt wandte sich ab und beugte sich über Aruula. Das unangenehme Gefühl in seinem Nacken versuchte er zu ignorieren.
    Als er das Visier seiner Gefährtin nach oben klappte, atmete er auf. Aruula regte sich schon wieder. Die harte Landung hatte sie nur kurzzeitig das Bewusstsein verlieren lassen.
    »Was…?«, stöhnte sie mit schwerer Zunge.
    »Alles in Ordnung.« Matt strich ihr eine Haarsträhne aus der Stirn. »Wir sind sicher gelandet - mehr oder weniger.« Er grinste flüchtig. »Wie gehts dir?«
    Sie sah ihn an. Ihr Blick klärte

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