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053 - Die Schlacht von El'ay

053 - Die Schlacht von El'ay

Titel: 053 - Die Schlacht von El'ay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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Landkarte.«
    Hollyday wusste, dass der Cyborg seine Worte später abrufen konnte.
    Hoffentlich beherzigte er die Warnung. Hollyday wollte nicht gegen seine Wohltäter kämpfen, aber er würde es tun, wenn sie ihm keine andere Wahl ließen.
    Sein Auftrag hatte höchste Priorität, da gab es keinen Platz für Gefühle. Wichtig war nur eins: Mr. Black und den Running Men von den Aktivitäten rund um den Kratersee zu berichten, der Matt Drax' nächstes Ziel war!
    Zufrieden schwang sich Hollyday in einen der geparkten Gleiter, deren Funktionsweise er ausführlich am MSC-Player studiert hatte. Er machte sich kurz mit der Lenkung vertraut und flog durch die Tiefgarage ins Freie. Unerkannt schlängelte sich Hollyday durch das Labyrinth der Stadt und nahm Kurs auf Washington.
    In Amarillo wurde er nie wieder gesehen.
    ***
    In den Bergen von Bevvely, zwei Tage später
    Erschöpft und hungrig mühte sich die Gruppe den steilen Hang hinauf. Trotz der Dunkelheit fanden sie den Weg. Ihre Augen waren inzwischen daran gewöhnt, mit den wenigen Strahlen auszukommen, die ihnen die schmale Mondsichel vom Himmel sandte. Tagsüber verbargen sie sich im Unterholz, nur Nachts konnten sie es wagen, durch die besetzten Berge zu schleichen.
    Obwohl sie sich stets das unwegsamste Gelände suchten, mussten sie immer wieder patrouillierenden Zombies ausweichen oder in einer schnellen Aktion überwältigen.
    Die vielfältigen Gefahren forderten einen blutigen Tribut. Ihre Gruppe war von ursprünglich zweiundvierzig Personen auf neunundzwanzig zusammengeschmolzen.
    Obwohl Brina am Ende ihrer Kräfte war, trieb sie die anderen leise an: »Kommt schon, ein wenig schneller bitte. Über den Bergen liegt schon der erste Schimmer.«
    Tatsächlich zeichneten sich die Kuppen des östlichen Gebirgszuges wesentlich deutlicher ab als noch bei ihrem letzten Kontrollblick. Die ersten Vorboten der Morgendämmerung.
    »Lass uns einen Lagerplatz suchen«, bettelte Riella. »Meine Beine wollen einfach nicht mehr weiter.«
    »Dann lauf doch hinüber in die nächste Stellung der Japse«, stichelte Lilong. »Dir werden sie nichts tun, du bist eine Mechica!«
    Kimjos Weib ließ keine Gelegenheit aus, das Freudenmädchen an den Angriff der Bellitreiter zu erinnern. Anfangs hatte Riella auf diese Vorwürfe mit großer Bestürzung reagiert und allen beteuert, dass sie nichts von einem Bündnis zwischen Mechicos und Japsen wüsste. Später schwieg sie einfach, in der Hoffnung, dass es Lilong irgendwann müde wurde, sie aufs Korn zu nehmen.
    Damit unterschätzte sie die Ausdauer der Nam gewaltig. Allein die bloße Vorstellung, dass Kimjo sie betrogen haben könnte, schmerzte Lilong wie eine offene Wunde. Immer wieder versprühte sie ihr ätzendes Gift, auch wenn die anderen in der Gruppe forderten, dass sie sich zusammenreißen sollte. Jetzt, am Ende Nacht und nach einem beschwerlichen Aufstieg voller Gefahren reagierte Riella überraschend dünnhäutig.
    »Woher wollt ihr überhaupt wissen, dass alle Mechicos mit den Japsen gemeinsame Sache machen?«, begehrte sie lauter auf, als gut war. »Vielleicht ist es nur eine einzelne Bande, die mit ihnen paktiert. Und wahrscheinlich blieb ihnen gar nichts anderes übrig. Sicher hat man ihnen gedroht, dass sonst auch ihre Siedlungen verwüstet werden.«
    »Seht ihr?« Lilong sah triumphierend in die Runde. »Jetzt verteidigt sie schon das feige Pack, das Seite an Seite mit den Untoten kämpft. Ich habe gleich gesagt, dass sie eine Spionin ist. Sie hat meinen armen Kimjo verführt, um sich bei Großvater Fong einzuschleichen. Jagt sie doch endlich fort!«
    »Halt endlich die Klappe«, zischte Kimjo, peinlich berührt. Von Lincoln bis Davinchi hatte er schon allen Götter angeboten, nie wieder ein Amüsierviertel zu betreten, wenn seine Mandelblüte nur den vermeintlichen Fehltritt auf sich beruhen lassen würde. Doch vor seines Weibes Eifersucht kapitulierten selbst die höheren Mächte.
    »Seht nur, wie er ihr verfallen ist!« Lilongs Stimme schraubte sich weiter in die Höhe.
    »Dieses dunkelhäutige Weib muss einen Zauber über ihn ge-«
    Sie verschluckte die letzten Worte des Satzes, als sie kalten Stahl an ihrer Kehle spürte. Brina war mit gezogenen Schwertern zwischen die streitenden Frauen getreten, um den lauten Disput zu beenden. »Klappe halten«, zischte sie. »Alle beide. Oder ich mache euch einen Kopf kürzer.«
    Die harsche Drohung zeigte umgehend Wirkung. Danach ging es schweigend weiter. Sie schlichen durch ein

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