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053 - Die Schlacht von El'ay

053 - Die Schlacht von El'ay

Titel: 053 - Die Schlacht von El'ay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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sich nun mit Brina auf einer Augenhöhe befand.
    Vorsichtig streckte der Silbergraue die rechte Tatze aus und deutete auf sie. »Duuu Brrrina?« fragte er mit verzerrter Stimme.
    »Ja, genau!«, freute sie sich.
    Die Schnauzhaare des Silbergrauen begannen zu zittern. »Wiiir gehööört vooon Rassszkar. Errr sssagt, duuu bööössse. Nurrr Aiiiko guuut!«
    Im gleichen Moment setzten sich die Reihen der Taratzen weiter in Bewegung.
    ***
    Luftraum über Kalifornien, kurz vor Sonnenaufgang
    »Noch hundertfünfzehn Minuten bis zur Ankunft«, verkündete Naoki, als sie aus der Pilotenkanzel zurückkehrte. Nicht nur Aruula, auch die meisten Cyborgs nahmen diese Nachricht erleichtert zur Kenntnis. Zwei Tage Non-Stop-Flug in einem Großraumgleiter zerrten gehörig an den Nerven.
    Matt und Aiko saßen dagegen gebannt vor einem mobilen MSC-Player und ließen immer wieder eine kurze Animation abspielen, die in dem Datenwust aus Kashimas Notebook versteckt gewesen war.
    Zuerst baute sich eine Karte der Vereinigten Staaten auf. Dann erschien über Los Angeles die japanische Kriegsflagge mit dem Symbol der untergehenden Sonne. Die roten Strahlen, die von ihr ausgingen, breiteten sich immer weiter aus. Zuerst über Kalifornien und den mittleren Westen, dann, mit Hauptstoßrichtung Washington, über den gesamten nordamerikanischen Kontinent.
    »Sie planen eine Invasion, ganz klar«, bekräftigte Aiko zum wiederholten Male.
    »Projekt Afterlife liefert ihnen dazu die nötigen Truppen.«
    Matt lehnte sein Kinn auf beide Fäuste und stieß laut hörbar die Luft aus. »Ich weiß nicht«, dämpfte er den Kombinationsdrang des Cyborgs. »Vielleicht ist das nur Kashimas privates Hirngespinst. Ich meine, was zum Teufel wollen die Japaner mit ganz Meeraka, wenn am Ende lauter Tote darin herumlaufen? Alles aus später Rache für Pearl Harbor?«
    Aiko zuckte mit den Schultern. »Warum nicht? Wer so krank ist, sich eine Zombiearmee aufzubauen, dem ist alles zuzutrauen. Außerdem gibt es weitere Dateien, die diesen Plan mit konkreten Daten belegen.«
    »Schon richtig«, gestand Matt. »Ich frage mich allerdings, was die auf einem Notebook zu suchen haben, das für den Außeneinsatz bestimmt ist. Dass so etwas mal verloren gehen kann, ist doch vorauszusehen. Das ist, als ob die Deutschen ihre Enigma gleich ans britische Kriegsministerium geschickt hätten.«
    »Worauf willst du hinaus?«
    »Desinformation«, fasste der Pilot seine Bedenken zu einem Schlagwort zusammen.
    »Vielleicht sollen diese Dateien gefunden werden, für den Fall, dass eine Steuereinheit verloren geht. Überleg mal! Fudoh war schließlich auch clever genug, jemanden wie Thornton vorzuschieben, als er das Cinemaa entwickelte.«
    Aiko wiegte unentschlossen den Kopf. »Möglich wäre das schon, aber vielleicht ist auch alles ganz anders. Wir müssen halt sehen, was uns vor Ort erwartet. Vielleicht ist die Invasion ja schon in vollem Gange.«
    Er ahnte nicht, wie Recht er damit hatte.
    In den Bergen von Bevvely
    Brinas Gedanken arbeiteten mit seltener Klarheit, während die Taratzen bedrohlich näher rückten.
    »Wartet!«, übertönte sie den fiependen Chor. »Aiko steht hier neben mir! Wollt ihr ihn etwa auch töten?« Sie deutete einfach auf den nächsten Jello in ihrer Nähe. Niemand war über diese Wendung überraschter als Kimjo, der sich plötzlich im Mittelpunkt des Interesses wiederfand. Dicke Schweißperlen traten auf seine Stirn, während Brina den Taratzen weiszumachen versuchte, dass er der Retter von Raszkar wäre.
    Eifrig nickend versuchte er die Geschichte zu bestätigen. Was sollte er sonst auch tun? Die Taratzenlaute veränderten ihre Tonlage. Enttäuschung machte sich breit. Dieser schmächtige Jello sollte der Held sein, von dem sie so viel gehört hatten? Widerlegen konnten sie es allerdings nicht. Keiner von ihnen hatte Aiko persönlich gesehen, außerdem sahen die Nackthäuter sowieso alle gleich aus.
    »Guuut«, entschied Silberhaar schließlich. »Aiiiko kaaann geeehn! Duuu uuund diie anderrren seiiid unssserrr Fresssen!«
    »Da hat Aiko aber eine bessere Idee«, fuhr ihm Brina in die Parade. »Wenn ihr uns verschont, töten wir die bösen Meister, die uns hierher gelockt haben. In ihren Laboratorien wurden schon viele Taratzen gequält! Ihr würdet euer Volk rächen und hättet trotzdem gut zu essen - sagt Aiko!« Erwartungsvoll sah sie sich zu Kimjo um.
    »Ja, dies ist mein Wille!«, bekräftigte der Nam theatralisch. »Menschen und Taratzen sollten

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