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053 - Manitous Fluch

053 - Manitous Fluch

Titel: 053 - Manitous Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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ich.
    »Vater auch«, sagte die Frau. »Aber über dieses schreckliche Abenteuer verlor er nie ein Wort. Ich kann es immer noch nicht glauben, Mr. Ballard.«
    »Ich wollte, ich wäre in der Lage, Ihnen einen stichhaltigen Beweis zu liefern. Ihr Mann wird vielleicht schon bald auf den Beweis stoßen. Ich wäre dann gern bei ihm, um ihn zu beschützen, denn Yazzingha wird ihn angreifen, sowie er frei ist.«
    Wir nahmen im Living-room Platz. »Wenn ich nur wüßte, wie ich Ihnen, und damit meinem Mann, helfen kann«, sagte Verena McGuire seufzend.
    »Wer waren Abel McGuires Jugendfreunde?« wollte ich wissen.
    »Sie leben alle nicht mehr.«
    »Kennen Sie ihre Namen?«
    »Ja. Im Laufe der Jahre kehrten sie immer wieder. Da war vor allem Milton Fleming. Sein Sohn Kent ist mit meinem Mann befreundet. Dann gab es noch Mark Oliver und Charlton Smith. Oliver wanderte mit dreißig Jahren nach Australien aus. Smith ging nach Kanada und kam mit etwa vierzig Jahren bei einem Zugunglück ums Leben. Oliver starb mit einundsechzig Jahren an einer schweren Lungenentzündung.«
    »Ihr Mann machte sich mit einem Geländewagen auf den Weg«, sagte ich. »Das beobachtete Ihr Nachbar.«
    »George Barrymore«, sagte Verena McGuire und zog die Mundwinkel geringschätzig nach unten. »Ich möchte erleben, daß dem mal etwas entgeht. Er ist die fleischgewordene Neugier… Kent Fleming besitzt einen Geländewagen. Vielleicht hat ihn sich Gordon von ihm geliehen.«
    Ich fragte nach der Adresse des Mannes und bekam sie. »Sollte sich Ihr Mann wider Erwarten melden, sollten Sie auf irgend etwas stoßen, von dem ich wissen sollte, lassen Sie es mich umgehend wissen, Mrs. McGuire«, bat ich, notierte die Nummer meines Autotelefons auf die Rückseite meiner Visitenkarte und legte sie auf den Tisch.
    Bevor ich ging, schärfte ich ihr noch einmal ein, daß sie, wenn sie mich unterstützte, unter Umständen ihrem Mann das Leben rettete.
    ***
    Gordon McGuire stellte sich eine lange Einkaufsliste zusammen und raste mit Kent Flemings Geländewagen kreuz und quer durch London, um alles, was er aufgeschrieben hatte, zu besorgen.
    Schutzhelm, Grubenlampen, Werkzeug, Proviant, Biwakausrüstung… All das verstaute er im großen Kofferraum. Ein Freund, der in einem Laboratorium arbeitete, gab ihm eine kleine Menge Nitroglyzerin - und zu guter Letzt kaufte sich McGuire noch eine doppelläufige Schrotflinte sowie eine Schachtel Munition.
    Ein fieberhafter Eifer hatte ihn gepackt. Die Zeit drängte. Vater würde bald sterben…
    McGuire verließ die Stadt. Er steuerte entschlossen sein Ziel an. Ein Zurück gab es für ihn nicht mehr. Er hatte seinem Vater ein Versprechen gegeben und würde es einlösen. Pater Severins Segen würde ihn schützen.
    Die grobprofiligen Reifen wühlten das weiche Erdreich auf. Der Geländewagen kämpfte sich die Steigung hinauf. Ab und zu drehte sich ein Rad durch, und Dreck spritzte hinten weg, aber die drei anderen Räder schoben das Fahrzeug weiter.
    McGuire hielt das Lenkrad so fest umklammert, daß die Knöchel seiner Finger weiß durch die Haut schimmerten. Er fuhr voll konzentriert, fing Schläge und Stöße geschickt ab, korrigierte den Kurs, wenn es nötig war, und kam seinem Ziel mit jeder Radumdrehung näher.
    Der Geländewagen geriet in seitliche Schräglage. Gordon McGuire war gezwungen, diesen Extremkurs beizubehalten. Es führte kein anderer Weg zur Höhle.
    Der Mann hoffte, daß er dem Fahrzeug auf den letzten Metern nicht zuviel zumutete. Er überlegte sich, wie er reagieren mußte, falls das Gefährt nicht zu halten war und umkippte. Würde er dann rechtzeitig herausspringen können?
    Die nervliche Anspannung grub schattige Falten in sein Gesicht. Seine Wangenmuskeln zuckten, die Augen waren schmal. Sein Herz klopfte aufgeregt.
    Dort oben war bereits die Felswand. Etwa zwanzig Meter mußte Gordon McGuire noch zurücklegen. Verbissen rang er dem Berg einen Meter nach dem andern ab.
    Helles Gestein ragte aus dem Boden und schrammte über das Gestänge an der Unterseite des Fahrzeugs. Gordon McGuire befürchtete schon, der Wagen würde hängen bleiben, aber dann gab es einen Ruck, und die Gemse auf Rädern kletterte bis zum breiten, düsteren Höhleneingang vor.
    McGuire atmete erleichtert auf. Geschafft. Die Verkrampfung löste sich aus seinen Händen. Er sah sich aufmerksam um. Obwohl er zum erstenmal hier war, vermeinte er, das alles schon einmal gesehen zu haben.
    Er sprang aus dem Geländewagen. Wußte Yazzingha

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