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053 - Manitous Fluch

053 - Manitous Fluch

Titel: 053 - Manitous Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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wie es mein Vater war«, gab Kent Fleming zu. Seine Ehrlichkeit machte ihn mir sympathisch.
    »Existiert das Tagebuch Ihres Vaters noch?« fragte ich hoffend.
    »Ja. Es befindet sich irgendwo auf dem Speicher.«
    »Darf ich Ihnen beim Suchen helfen?«
    »Ich erlaube Ihnen sogar, es selbst zu suchen, denn ich kann das Geschäft nicht so lange geschlossen lassen.«
    »Okay.«
    Wir begaben uns unters Dach, und Kent Fleming wies auf vier große, staubbedeckte Holzkisten. In welcher sich das Tagebuch befand, wußte der Briefmarkenhändler nicht.
    »Ich finde es«, sagte ich zuversichtlich und begann mit der Arbeit.
    ***
    Auch Gordon McGuire begann mit der Arbeit, aber seine war wesentlich gefährlicher. Es war ein Spiel mit dem Höllenfeuer, doch so sah er es nicht.
    Er traute sich zu, zu vollenden, was sein Vater begonnen hatte. Die Schrotflinte lehnte in Griffnähe an der Höhlenwand. Einige gut postierte Grubenlampen sorgten für reichlich Helligkeit.
    McGuire trug einen gelben Schutzhelm, seine Hände steckten in Arbeitshandschuhen. Er baute mit großem Eifer den Geröllberg ab, der sich vor ihm auftürmte.
    Mit Spitzhacke und Brecheisen arbeitete er unermüdlich. Größere Felsen beförderte er mit der Seilwinde des Geländewagens aus der Höhle.
    Ab und zu rutschte Geröll nach, und einmal mußte McGuire sich mit einem langen Satz in Sicherheit bringen, sonst wäre er verschüttet worden.
    Er gönnte sich keine Pause. Fingerdick glänzte der Schweiß auf seinem geröteten Gesicht. Manchmal setzte er Stemmeisen und Hammer ein, oder er verwendete einen batteriegetriebenen Schlagbohrer.
    Er hatte sich zwar dafür ausgerüstet, daß er hier die Nacht verbringen und morgen weiterarbeiten konnte, der Proviant hätte sogar für vier Tage gereicht, aber wenn er diese Schwerarbeit bis zum Einbruch der Dunkelheit hätte erledigen können, wäre ihm das lieber gewesen.
    Wenn es ihm gelang, Yazzingha noch heute zu vernichten, würde er sich gleich anschließend noch einmal zu seinem Vater begeben, um es ihm zu berichten.
    Hüfthohe Steine entfernte Gordon McGuire mit Hilfe der starken Motorwinde. Immer näher kam er der tödlichen Gefahr, doch er hatte keine Angst. Der Eifer übertünchte sie.
    Jedesmal wenn schwere Brocken sich selbständig machten und den Geröllberg herunterrollten, rechnete McGuire damit, den roten Zombie zu erblicken.
    Er hätte sich dann augenblicklich die Schrotflinte geschnappt und drauflosgeballert. Aber noch war Yazzingha eingeschlossen, doch die steinerne Barriere zwischen ihm und dem Mann, der zu ihm wollte, wurde immer dünner.
    Als Gordon McGuire schließlich auf die Steinplatte stieß, bis zu der sich der Untote auf der anderen Seite vorgearbeitet hatte, halfen weder Spitzhacke noch Brecheisen.
    Er bohrte und stemmte, doch die Platte ließ sich nicht von der Stelle bewegen. Nachdem McGuire das gesamte Werkzeug durchprobiert hatte, murmelte er: »Da hilft nur noch Nitroglyzerin.«
    Aufgeregt traf er die Vorbereitungen für die Sprengung. Wie man das machte, hatte ihm sein Freund erklärt. Er setzte die Dosis des hochexplosiven flüssigen Sprengstoffs sehr niedrig an, füllte damit die gebohrten Löcher, versah sie mit Zündkapseln und verschloß sie mit einer weichen Plastikmasse.
    Er konnte nur hoffen, daß sich die Explosion in jenen Grenzen hielt, die er vorgesehen hatte. Wenn neues Gestein herabstürzte und den Stollen wieder verlegte, konnte er mit der Arbeit von vorn anfangen.
    Er stand unter Hochspannung, als er sich zurückzog, sich in den Wagen beugte und den Miniatursender herausholte, mit dessen Hilfe er den Zündimpuls auslösen konnte.
    Die Schrotflinte klemmte unter seinem linken Arm. Er nahm kurz den Schutzhelm ab, wischte sich mit einem Taschentuch den Schweiß von der Stirn, leckte sich nervös die Lippen, setzte den Helm wieder auf und lehnte sich neben dem Höhleneingang an die kalte Felswand.
    Sein Finger, der sich nur wenige Millimeter über dem Auslöseknopf befand, zitterte. Kein Wunder. Es war ein nervtötender Augenblick. Was nach der Sprengung passieren würde, was sie bewirkte, stand in den Sternen.
    Gordon McGuire schluckte trocken. Er schloß für einen kurzen Moment die Augen, sammelte sich, und als er die Augen wieder aufmachte, drückte er auf den Knopf.
    Ein harter Donnerschlag ließ den Boden unter McGuires Füßen erbeben. Steinsplitter sausten aus der Höhle, doch der Stollen stürzte nicht ein.
    Eine große graue Staubwolke wälzte sich ins Freie. Ungeduldig

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