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053 - Manitous Fluch

053 - Manitous Fluch

Titel: 053 - Manitous Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Schmerzen. Er spürte ein schreckliches Reißen und Zerren, und als Yazzingha hatte, was er wollte, ließ er den Mann los.
    Gordon McGuire drohte der Schock die Besinnung zu rauben. Ein furchtbarer Schmerz tobte in seinem Arm. Er wagte nicht hinzusehen. Die Wunde sah bestimmt schrecklich aus. Er spürte das warme Blut, das daraus hervorpulste und auf den Höhlenboden tropfte.
    Er wird dich umbringen! schrie es in Gordon McGuire. Flieh! Oder versuch, ihn zu vernichten! Aber tu etwas!
    Ihm war, als würde ihm jemand ein glühendes Brandeisen gegen den Arm drücken. Die Übelkeit nahm zu. Er würgte, taumelte an Yazzingha vorbei und griff nach der Flinte.
    Diesmal hinderte ihn der rote Zombie nicht daran. Schwer gezeichnet brachte der Mann die Waffe in Anschlag. Er konnte den linken Arm kaum gebrauchen; die Schmerzen waren zu groß.
    Zitternd hob er den Doppellauf, und er hoffte, daß es ihm gelang, dem Untoten mit dem ersten Schuß den Garaus zu machen, denn einen zweiten Schuß würde Yazzingha wahrscheinlich nicht mehr zulassen.
    ***
    Pater Severin fragte sich zur Inneren Abteilung des Krankenhauses durch. Jeder gab dem Priester bereitwillig Auskunft. Die meisten nahmen wohl an, er wäre gekommen, um einem Sterbenden Trost zu spenden.
    Um sich zu vergewissern, daß er nicht die falsche Richtung eingeschlagen hatte, fragte er einen untersetzten Krankenpfleger nach Zimmer 237.
    »Den Korridor geradeaus, und dann rechts«, antwortete der Mann.
    »Vielen Dank.«
    Pater Severin ging weiter, und als er die Tür, die die Nummer 237 trug, öffnete, stieß er mit der fülligen Stationsschwester zusammen.
    »Zu wem wollen Sie, Pater?«
    »Zu Abel McGuire.«
    »Er hat nach keinem Priester verlangt.«
    »Das weiß ich. Ich bin nicht hier, um ihm die Sterbesakramente zu spenden.«
    »Ach, dann wollen Sie ihn nur besuchen. Das ist leider nicht möglich.«
    »Ich weiß, daß jetzt keine Besuchszeit ist, Schwester, aber ich muß Sie bitten, in meinem Fall eine Ausnahme zu machen. Es ist sehr wichtig für mich, Mr. McGuire zu sprechen.«
    »Tut mir leid, Pater…«
    »Ich bleibe nur ein paar Minuten.«
    »Darum geht es nicht. Von mir aus könnten Sie ja mit ihm reden, aber der Patient klagte vorhin über starke Rückenschmerzen. Der Stationsarzt gab ihm eine Spritze, und nun schläft Mr. McGuire. Es ist unmöglich, ihn zu wecken.«
    Pater Severin atmete enttäuscht aus. »Ach so ist das. Darf ich ihn trotzdem sehen?«
    Die Krankenschwester führte den Priester zu dem Bett des greisen Patienten. Abel McGuire sah aus, als wäre er tot. Er lag auf dem Rücken, der Mund war offen, und es war nicht zu sehen, daß sein Brustkorb sich hob und senkte.
    »Wie lange wird er schlafen?« erkundigte sich Pater Severin.
    Die Stationsschwester hob überfragt die Schultern und verwies ihn mit dieser Frage an den Arzt. Sie zeigte ihm den Weg zum Ärztezimmer.
    Der Stationsarzt sah noch so jung aus, daß man glauben konnte, er wäre mit dem Studium noch nicht fertig, deshalb blickte sich Pater Severin suchend im Raum um.
    Der Doktor verstand den Blick richtig und sagte lächelnd: »Es gibt keinen anderen Stationsarzt, Pater. Ich sollte mir einen Bart wachsen lassen, um etwas älter auszusehen. Blicken wie dem Ihren begegne ich immer wieder.«
    »Entschuldigen Sie«, sagte Pater Severin freundlich. »Seien Sie froh über Ihr jugendliches Aussehen. Es gibt bestimmt viele Menschen, die Sie darum beneiden.«
    »Das weiß ich nicht. Jedenfalls verlangt es mir im Kreise meiner Kollegen ein energischeres Auftreten ab, damit ich mich durchsetzen kann. Was kann ich für Sie tun?«
    »Ich muß mit Abel McGuire sprechen.«
    Der Stationsarzt nickte. »Sind Sie mit ihm bekannt?«
    »Nein, aber dieses Gespräch wäre für mich sehr wichtig.«
    »Ihm bleibt nicht mehr viel Zeit. Er spricht auf die Behandlungen kaum noch an. Wir tun, was wir können, aber…«
    »Die Schwester sagte mir, Sie hätten ihm eine Spritze gegeben.«
    »Ja. Der Schlaf löscht sein Schmerzempfinden aus.«
    »Wie lange wird er schlafen, Doktor?«
    »Das ist bei einem Patienten, den die Krankheit schon stark geschwächt hat, schwer zu sagen. Vier bis fünf Stunden, schätze ich.«
    Pater Severin konnte seine Enttäuschung kaum verbergen. Für den Patienten war es gut, wenn er schlief. Aber was unternahm inzwischen Gordon McGuire?
    Der Priester wies auf das Telefon. »Darf ich mal telefonieren?«
    »Selbstverständlich, Pater«, sagte der Stationsarzt und begab sich in einen Nebenraum, damit

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