053 - Manitous Fluch
ich. Der Himmel, denn wir sind dazu nicht in der Lage…
***
Yazzingha kehrte in die Wohnung des Briefmarkenhändlers zurück. Gordon McGuire folgte ihm. Sie schlossen die Tür, und während vor dem Haus alle auf das Eintreffen der Ambulanz warteten, öffnete der rote Zombie das Fenster und sprang hinaus.
Wortlos begab er sich zu Kent Flemings Geländewagen. Er stieg ein. Gordon McGuire ließ sich hinter das Lenkrad fallen und startete den Motor.
Das Fahrzeug rollte langsam durch den Hof. Grauenerregend sahen die beiden Insassen aus. Der eine wies diese furchtbaren Bißwunden auf, die Brust des andern war mit Schrot gespickt. Dennoch lebten sie. Weil die Hölle es so wollte.
Yazzingha und McGuire legten sich auf die Lauer, und als Kent Fleming abtransportiert wurde, folgten sie dem Krankenwagen, denn sie waren sicher, daß Fleming den Verletzungen, die sie ihm zugefügt hatten, erliegen würde.
Collins, der Rettungsfahrer, fegte für sie die Straße frei.
McGuire folgte dem Krankenwagen sogar, als dieser die Einbahnstraße in verkehrter Richtung durchfuhr. Er ließ sich nicht abhängen. Collins hatte das auch gar nicht vor.
Dem Rettungsfahrer war noch nicht aufgefallen, daß sie verfolgt wurden. Natürlich hatte er den Geländewagen im Rückspiegel gesehen, aber er dachte sich nichts dabei.
Er nahm lediglich an, da hätte es jemand eilig und würde deshalb im Kielwasser des Rettungswagens fahren. Das war zwar verboten, aber es kam immer wieder vor, daß sich Autofahrer auf diese Weise anderen Verkehrsteilnehmern gegenüber einen Vorteil verschaffen wollten.
Als die Ambulanz plötzlich langsamer fuhr, verzog sich das Gesicht der Zombies zu einem wissenden Grinsen. Es war soweit. Kent Fleming gehörte zu ihnen.
***
Der Beifahrer setzte sich mit dem Guilford Hospital ein zweitesmal in Verbindung und blies die Alarmbereitschaft der Notärzte ab. Collins bog in die Oxford Street ein, und nun ging ihm auf, daß der Geländewagen immer noch hinter ihnen war, obwohl sie nicht schneller als andere Fahrzeuge fuhren.
»Merkwürdig«, sagte er und rümpfte die Nase. »Wir haben eine Eskorte.«
Der Beifahrer schaute auf seiner Seite in den Spiegel. »Meinst du den Geländewagen?«
Collins nickte. »Kannst du die Kerle sehen?«
»Nein, die Frontscheibe spiegelt zu stark.«
»Ob die was mit dem Tod des Patienten zu tun haben?«
»Halt mal an. Vielleicht fahren sie weiter.«
Collins fuhr links ran. Der Geländewagen blieb ebenfalls stehen. Die Entfernung betrug etwa dreißig Meter. Niemand stieg aus.
»Fahren Sie weiter, Collins«, sagte der Rettungsarzt.
»Stört es Sie nicht, daß wir verfolgt werden, Doktor?«
»Nein. Wenn wir das Krankenhaus erreicht haben und diese Leute immer noch da sind, werden wir etwas gegen sie unternehmen.«
Collins setzte die Fahrt fort, und der Geländewagen fuhr ebenfalls weiter.
»Das sind vielleicht Killer«, sagte Collins.
»Sie lesen zu viele Kriminalromane«, bemerkte der Arzt und drehte sich um. Sein Blick streifte die Hand des Toten. Er traute seinen Augen nicht. Die Finger zuckten! Sollte er sich geirrt haben? Lebte der Mann am Ende noch? Oder handelt es sich hierbei nur noch um eine letzte Reaktion der Nerven?
Das Zucken wurde heftiger.
Unmöglich! dachte der Rettungsarzt. Das gibt es nicht!
Er hatte keine Herztöne vernommen. Der Tote hatte aber auch keine Reflexe mehr gehabt.
Der Mann ist tot ! dachte der Arzt verstört.
Aber Kent Fleming bewegte sich. Zuerst waren es nur die Finger, die zuckten, dann legte er die Hand neben sich, und die Lider, die bis jetzt geschlossen gewesen waren, hoben sich ganz langsam.
Fleming erwachte zu seinem zweiten, unseligen Leben!
Aber davon hatte der Doktor keine Ahnung. Fassungslos beobachtete er, was passierte. Collins und der Beifahrer bekamen es nicht mit. Der Arzt zweifelte an seinem Verstand, als ihm Kent Fleming sein blasses Gesicht mit den gebrochenen Augen zuwandte.
Diese toten Augen waren ein untrüglicher Beweis dafür, daß der Mann nicht mehr lebte. Es war dem Arzt unverständlich, daß sich Kent Fleming trotzdem aufzurichten vermochte.
Mit den Händen stützte sich der lebende Leichnam ab. Er setzte sich auf. Vieles war dem Rettungsarzt schon untergekommen, aber so etwas noch nicht. In seinen Gedanken herrschte ein heilloses Durcheinander.
Er wollte Collins und den Beifahrer alarmieren, doch das verhinderte der Zombie, indem er den Schlauch, der die Atemmaske mit dem Sauerstoffgerät verband, abriß und
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