Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0530 - Land der Amazonen

0530 - Land der Amazonen

Titel: 0530 - Land der Amazonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Tasche und atmete nur noch durch den Stoff, um die Schadkeime nicht einzuatmen.
    Ungeheuer wie diese hatte Zamorra noch nie gesehen. Sie schienen aus mindestens einem Dutzend verschiedener Bestien zusammengesetzt zu sein - und hatten von jedem nur die gefährlichen Attribute übernommen. Und: sie waren erschossen worden. Mit Armbrustbolzen, die noch in den Kadavern steckten; zumindest in zweien von ihnen. Der dritten Bestie hatte man eine Lanze ins Leben gerammt. Der Schaft war abgebrochen, aber der verbliebene Rest deutete an, wie die komplette Waffe gefertigt gewesen war.
    Eine Reiterlanze?
    Zamorra nahm sich die Zeit, die Spuren im Gras zu sichten. Der Vorfall lag noch nicht lange genug zurück, daß sich die harten, schneidenden Halme wieder vollends hätten aufrichten können; viele waren auch geknickt und abgebrochen. Es sah tatsächlich danach aus, als wären diese Ungeheuer und eine Reiterschwadron in vollem Galopp aufeinander zugejagt, und die drei Ungeheuer waren dabei auf der Strecke geblieben. Von den Reitern schien es keinen erwischt zu haben.
    Aber was war mit Sid Amos? Warum war er nicht hier?
    Zamorra konzentrierte sich wieder auf Merlins Stern. Er versuchte einen Blick in die Vergangenheit zu werfen. Das kostete ihn zwar wieder Kraft, aber er war der Ansicht, daß es sich lohnen würde. Wie sonst sollte er herausfinden, wo Sid Amos sich jetzt befand und in welcher Form er an den zurückliegenden Ereignissen beteiligt war?
    Es fiel ihm sehr schwer, die notwendige Kraft freizusetzen und die Magie aufzubauen. Alles lief sehr viel schwerfälliger ab, als er es gewohnt war, und er spürte nicht nur, wie schnell er selbst zu ermüden begann, sondern auch den deutlichen Widerwillen des Amuletts. Aber schließlich drang er doch durch. Es lag nur eine relativ geringe Zeitspanne zwischen dem gesuchten Geschehen und Zamorras Gegenwart, aber vom Energieaufwand her kam es ihm vor, als läge das Ereignis über 24 Stunden zurück.
    Zusätzlich waren die Bilder leicht verschwommen. Dennoch gelang es Zamorra, zu sehen, was er sehen wollte. Die Reiterschwadron, die angreifenden Bestien, die Gefangennahme von Sid Amos und seine Verschleppung auf einem der pferdeähnlichen Tiere…
    Im ersten Moment konnte er kaum glauben, daß er es bei der nackten, schwarzen Gestalt mit der zerfressenen Haut tatsächlich mit Sid Amos zu tun hatte. Aber dann, als er selbst näher heran ging, erkannte er dessen Gesicht.
    Amos war also von hier weggebracht worden. Von einer Horde Amazonen, die auf stachelrückigen Pferden ritten. Das hieß, das Ziel konnte nicht sehr weit entfernt sein. Höchstens fünfzehn oder zwanzig Kilometer; andernfalls ergab der Einsatz der Berittenen keinen Sinn. Bei dieser Kalkulation ging Zamorra natürlich von seinem Wissen über das Leistungsvermögen irdischer Pferde aus.
    Bei dem scharfen Tempo, mit dem die Amazonen heran- und wieder fortgeritten waren, waren Erschöpfungsgrenze und Aktionsradius daher vermutlich noch viel geringer anzusetzen. Bei einer noch größeren Entfernung hätte Stygia sicher eine weitere Teleportation durchgeführt. Daß sie die Amazonen einsetzte, erklärte sich durch die Art und Weise, wie Sid Amos abtransportiert wurde - es sollte eine Art Folter für ihn sein, hinter den Sattel auf oder zwischen die spitzen Rückenstacheln des Hörnerpferdes gebunden…
    Zamorra löste die Zeitschau auf; was er vordringlich wissen mußte, wußte er jetzt. Die breite Spur, welche die Amazonen-Schwadron im harten Gras hinterlassen hatte, war eindeutig. Sie brauchten dieser Spur nur zu folgen. Allerdings würden 10 bis 15 Kilometer in dieser lebensfeindlichen Landschaft alles andere als ein Vergnügen werden…
    Aber seit er die Überreste der drei Bestien aus der Nähe gesehen hatte, wußte er, daß sie es schaffen konnten. Seine ursprüngliche Hoffnung, die ihn durchfuhr, als er nach dem »explodierten«
    Monstrum die »dunklen Hügel« gesehen hatte, erfüllte sich.
    Die Ungeheuer verwesten unglaublich schnell. Aber von diesem Verwesungsprozeß waren nur die Weichteile betroffen. Die Schuppenpanzer blieben bestehen. Zamorra stellte fest, daß er einzelne große Schuppen relativ leicht lösen konnte. Biegsam waren sie auch. Wenn man ihre Kanten mittels des Blasters miteinander verschweißte, ergab das Stiefel, die vor den scharfkantigen Gräsern schützten.
    Eine andere Gefahr allerdings kam aus der Luft. In seinem Halbtrance-Zustand war Zamorra inzwischen mehrere Male von weiteren Insekten

Weitere Kostenlose Bücher