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0530 - Land der Amazonen

0530 - Land der Amazonen

Titel: 0530 - Land der Amazonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Entropie ihnen bereits in den nächsten Stunden ein Ende machte?
    Herrliche Aussichten… und Zamorra wünschte sich, er hätte sich erst gar nicht auf ein durch Merlin gesteuertes Unternehmen eingelassen, sondern von Anfang an die Fäden selbst in die Hand genommen.
    Außerdem gab es da noch eine Frage, die unbeantwortet blieb, weil Zamorra auch in diesem Fall darauf verzichtete, sie zu stellen: Wieso konnte Merlin mit den hier vorherrschenden schwarzmagischen Strukturen umgehen und sie für sich und seine beiden Begleiter nutzen?
    Er entsann sich an die Frage, die Sid Amos als Asmodis vor langer Zeit Merlin einmal gestellt hatte, ohne allerdings eine Antwort zu erhalten: Merlin, Bruder, was hätten wir beide zusammen alles bewirken können, wenn du damals nicht die Seiten gewechselt hättest?
    Hatte Merlin sie vielleicht doch nicht ganz gewechselt? War er vielleicht ähnlich zwiespältig und undurchsichtig wie Asmodis, ohne dies allerdings über die vielen Jahrhunderte hinweg gezeigt zu haben?
    War all das hier - vielleicht eher eine Falle für Zamorra als für Sid Amos? Zeigte Merlin jetzt sein wahres Gesicht?
    ***
    Stygia war es nicht entgangen, daß andere im temporären Kielwasser Asmodis' mit in ihr höllisches Amazonenland vorgedrungen waren. Sie hatte auch den vagen Eindruck, daß es sich dabei um Professor Zamorra und ein paar seiner Mitstreiter handelte, die alle ihr immerhin schon lange ein Dorn im Auge waren. Aber warum sollte sie sich deshalb Sorgen machen? Sie versetzte Asmodis in so rascher Folge, daß sie sich nicht vorstellen konnte, Zamorra könne noch am Ball bleiben, selbst wenn er auf der Erde mit seinem Amulett den Weg hierher gefunden hatte.
    Er würde ebenso festsitzen und hilflos sein wie Asmodis, und mit ihm jeder andere, den er hierher mitbrachte. Die Dämpfung wirkte auf jede Art von Magie, mit Ausnahme jener, die von Stygia selbst ausging. Denn sie hatte dieses Land in der Hölle mit all seinen Rahmenbedingungen geformt!
    Wenn Zamorra also gekommen war, hatte er sich und seine Begleiter der Fürstin der Finsternis praktisch selbst ausgeliefert. Aber sich daran zu erfreuen, war es noch nicht die richtige Zeit. Eines nach dem anderen. Jetzt war zuerst einmal Asmodis an der Reihe, Stygias »Gunst« zu spüren.
    Er wurde in den Thronsaal gestoßen, eine nackte Gestalt mit schwarzverätzter Haut. Er hielt sich erstaunlich aufrecht.
    Stygia grinste ihn an.
    »Willkommen in der Hölle, einstiger Herr der Teufel«, rief sie ihm heiter zu, während er, von den Amazonen vor ihren Thron geschleudert und dort zu Fall kommend, sie erkannte. Er erkannte aber auch die Form des Throns.
    Es war ein eindrucksvoll übergroßer Totenschädel, in welchen eine breite Sitzfläche eingearbeitet war, auf der die Dämonin es sich bequem gemacht hatte.
    Es war die Nachbildung des Schädels des Asmodis…
    ***
    Ein weiteres Mal verschob Merlin sie, indem er die Teleportstrukturen, wie er es nannte, in der Vergangenheit ausnutzte, um dann wieder in die Gegenwart zurückzukehren. Zamorras Mißtrauen dieser Art von Fortbewegung gegenüber wurde nicht geringer; immer noch befürchtete er, daß Merlin vielleicht einen Fehler beging oder sie in eine Falle führte. Aber es blieb ihnen nichts anderes übrig, als sich darauf einzulassen.
    »Wir sind am eigentlichen Anfang der Spur angelangt«, sagte der Zauberer und gab Zamorra das Amulett zurück. »Von hier aus gab es keine weiteren Ortsversetzungen mehr.«
    »Hier glaubte Stygia also, die Spur genügend verschleiert zu haben, wie?« murmelte Nicole.
    »Aber wir befinden uns nach wie vor in einer ziemlich leeren Landschaft.«
    Ganz stimmte das nicht. Nur ein paar Dutzend Meter entfernt entdeckte Zamorra seltsame Fetzen aus Schuppenhaut und verfaulendem Fleisch. Als der leichte Wind etwas drehte, brachte er übelkeitserregenden Gestank mit sich. Zamorra versuchte sich dagegen zu wappnen und untersuchte den eigenartigen Fund. »Sieht so aus, als wäre hier so etwas wie ein Raubsaurier förmlich explodiert.«
    »Saurier? Mein Lieber, wir sind hier nicht im Dino-Land«, wehrte sich Nicole. »Was da explodiert ist, dürfte eher so etwas wie ein Höllendrache gewesen sein.«
    »Und wo ist der Unterschied?« erkundigte sich Merlin gelassen.
    »In der Begriffsbildung. Dieser ganze Saurier-Quatsch und die Vermarktung bis zum Erbrechen geht mir auf die Nerven. Jeder Blödsinn wird mit Sauriern verziert, damit er sich besser verkauft… das hier ist jedenfalls kein Saurier, sondern

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