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0530 - Land der Amazonen

0530 - Land der Amazonen

Titel: 0530 - Land der Amazonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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beobachtete, griff nicht ein.
    »Ich sagte es schon. Er trägt die Magie des Feindes in sich. Mein Herr konnte es fühlen.« Er wies auf einen der am Boden liegenden Männer; es konnte sich durchaus um den Bauern und damit den Herrn des Anwesens handeln.
    »Die Kaiserin«, sagte Nicole. »Wer ist sie? Hat sie einen Namen? Nennt sie sich zufällig Stygia?«
    »Sprich ihren Namen nicht aus!« kreischte der Junge und sprang sie an. Nicole ließ den Blaster fallen und drehte sich etwas. Blitzschnell faßte sie zu, wandte einen Judogriff an und nutzte den Schwung des Angreifers, ihn zu Fall zu bringen. Im nächsten Moment kauerte sie halb über ihm und hielt ihn so fest, daß er nicht mehr in der Lage war, sich wieder zu erheben.
    »Ich hätte dich ebensogut töten können«, sagte sie leise. »Aber ich will es nicht. Ich will, daß du lebst.«
    Lebt er wirklich? fragte sich Zamorra. Leben sie alle wirklich, mit denen wir es hier zu tun haben?
    Sind sie nicht vielleicht alle nur Stygias Schöpfung, nur Illusionen in einer Welt, die Teil der Hölle ist und von der wir nicht wissen, wie die Dämonin sie erschaffen konnte?
    »Ich glaube es nicht!« keuchte der Junge. »Ihr seid unsere Feinde! Aber selbst wenn ihr mich auch noch tötet, hilft euch das nicht weiter. Mein Herr rief die Amazonen zu Hilfe. Sie werden bald hier sein, und gegen sie habt auch ihr mit eurer widerwärtigen Zauberkraft keine Chance…«
    Überrascht sah Nicole auf und suchte Zamorras Blick. Den Moment glaubte der Junge nutzen zu können und bäumte sich auf. Sie reagierte sofort, ließ sich abwerfen, setzte die Drehbewegung fort und war schneller wieder auf den Beinen als er. Statt nach ihrer am Boden liegenden Waffe zu greifen und ihn damit zu bedrohen, streckte sie ihm die Hand entgegen.
    Er ergriff sie nicht. Er schnellte sich seinerseits auf den Blaster zu und versuchte ihn an sich zu bringen.
    Abermals war Nicole schneller. Unmittelbar vor der Waffe prallten sie zusammen. Erneut nutzte Nicole den gegnerischen Schwung aus, um ihn über sich hinweg zu schleudern. Und wieder war sie vor ihm auf den Beinen, streckte die Hand aus.
    Er griff sie wieder an.
    »Du bist nicht beim Fernsehen, daß du uns mit ständigen Wiederholungen kommen kannst«, sagte sie und streckte ihn mit einem betäubenden Hieb zu Boden.
    »Das war ein Fehler«, machte sich Merlin endlich wieder bemerkbar. »Nun kann er uns nichts mehr verraten.«
    Nicole wollte etwas sagen, aber Zamorra kam ihr zuvor. Er hob die Hand und streckte sie aus.
    »Ich habe das dumpfe Gefühl, daß das mittlerweile auch recht überflüssig geworden ist. Schaut mal nach da drüben.«
    Am Horizont zeigte sich eine kleine Staubwolke, die rasch größer wurde.
    ***
    Asmodis hatte nicht verhindern können, daß man ihn in eine Kerkerzelle geworfen hatte - und das im wahrsten Sinne des Wortes. Seine Benommenheit nach Royhnas wildem Fausthieb verhinderte, daß er sich rechtzeitig wehrte und zumindest den Versuch unternehmen konnte, zu fliehen, ob der nun etwas brachte oder nicht. Dabei war es gar nicht seine Art, so mit sich umspringen zu lassen.
    Danach hatte ihn der harte Aufprall endgültig betäubt, und als er nun wieder erwachte, mußte geraume Zeit vergangen sein. Wie lange er ohne Bewußtsein gewesen war, konnte er nicht exakt definieren, da er sein Zeitgefühl immer noch nicht wieder zurückerlangt hatte, aber sein Instinkt sagte ihm, daß es sich nicht um wenige Minuten handeln konnte.
    Er sah sich um.
    Er hatte dunkles, rauhes Gestein erwartet, schwere Brocken, die mit Mörtel zusammengefügt wurden, eine harte Pritsche, einen Eimer für die Notdurft, ein vergittertes Fensterchen in unerreichbarer Höhe, eine Tür aus Eisen oder undurchdringlich dicken Holzbohlen. Er hatte auch damit gerechnet, durch magische Sperrfelder an der Flucht gehindert zu werden.
    Aber dergleichen ließ sich nicht feststellen.
    Stattdessen befand er sich in einem Raum, dessen Wände, Boden und Decken so gleichmäßig groß waren wie bei einem Würfel. Und sie waren blank, glattpoliert - ohne Tür, ohne Fenster, ohne Einrichtung.
    Aber mit einer unsichtbaren Quelle entstammendem Licht und mit einem weiteren Zellenbewohner, den Asmodis nur durch dieses vorhandene Licht wahrnehmen konnte, weil jener keine Aura zu besitzen schien, die Asmodis mit seinen empfindlichen Sinnen hätte registrieren können.
    Besagter Zellen-Mitinsasse war eine schäferhundgroße Spinne…
    ***
    Laya überlegte, was sie tun konnte. Wenn sie auf Dauer

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