Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0531 - Die Flammenhexe

0531 - Die Flammenhexe

Titel: 0531 - Die Flammenhexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
stören ließ…
    »Wie steht es um die Erfüllung deiner Pflichten?« hallte die Frage der Dämonin. »Besagt dieses Opfer, daß du deine Aufgabe erfüllt hast und nun wieder deinen eigenen Interessen nachgehen kannst?«
    »Nein, Herrin«, erwiderte Britt wahrheitsgemäß. »Es fehlt noch ein wenig, aber ich mache gute Fortschritte. Einer von ihnen ist so gut wie tot. Die beiden anderen…«
    »Nur ›So gut wie tot‹ heißt ›quicklebendig‹«, fauchte die Dämonin. »Statt deine Kraft für solch überflüssige Dinge wie diese Beschwörung zu vergeuden, solltest du meinen Auftrag erfüllen. Denke daran: Versagst du, wirst du deine Privilegien verlieren. Du dürftest dir ausrechnen können, was das für dich bedeutet, Britt Malcolm…«
    Stygias ohnehin nur schemenhafte Erscheinung begann wieder zu verblassen. Die Teufelin zog sich zurück. »Warte«, rief Britt. »Warte, Herrin. Du hast mir verschwiegen, daß einer der drei ein starker Zauberer ist und…«
    Aber sie bekam keine Antwort mehr. Stygia war bereits verschwunden. Sie hatte sich nicht einmal dafür bedankt, daß mittels der Opferung Britt Malcolm nicht nur sich selbst mit neuer Kraft gestärkt hatte, sondern auch der Dämonenfürstin neue Energie zufließen ließ.
    Die Flammen erloschen.
    Von John W. McRae gab es nicht mehr die geringste Spur. Sein Körper war vollständig aufgelöst worden. Jetzt mußte nur noch sein Auto verschwinden, mit dem er hergekommen war. Aber Britt überlegte, ob sie es nicht vorher noch benutzen sollte. Vielleicht, um eine falsche Spur zu legen…
    Ihr würde da schon etwas einfallen!
    ***
    Die Morgendämmerung setzte bereits ein. Zamorra lehnte am Stamm eines der großen Bäume vor dem Krankenhaus, als Nicole ins Freie trat, um auf das bestellte Taxi zu warten. Sie starrte ihn an wie ein Gespenst. »Was - wie kommst du hierher? Du müßtest doch oben im Krankenzimmer…«
    »Da war es mir zu langweilig«, gestand er. »Also habe ich mich gefragt, was ich da eigentlich soll. Die Wunde ist zugeheilt, und soweit ich das im Spiegel beurteilen konnte, ist nicht einmal eine Narbe zurückgeblieben. Da hast du doch maßgeblich dran mitgewirkt, nicht? Ich danke dir, cherie . Du hast mir das Leben gerettet.«
    »Du bist verrückt, Chef«, sagte sie. »Das gibt Ärger, wenn du einfach so verschwindest! Das kannst du nicht machen! Du mußt wenigstens die Entlassungspapiere unterschreiben. Außerdem wird die Polizei mit dir reden wollen. Dieser Detective Spencer… du weißt doch, daß in den USA jede Schußverletzung, und sei sie noch so unerheblich, ein Fall für die Polizei ist. Da wird sogar die ärztliche Schweigepflicht in ärztliche Meldepflicht umfunktioniert…«
    »Den Papierkram kann ich morgen immer noch erledigen«, sagte er. »Schau mal, da kommt ein Taxi. Hast du das bestellt? Sehr vorausschauend…«
    »Trotzdem kannst du nicht einfach so hier verschwinden. Ich hatte deshalb eben ein Gespräch mit dem Arzt, der dir die Kugel herausgeschnitten hat. Er meint zwar, daß es dir unnormal gut geht…«
    »…möchte mich aber garantiert für den Rest meines Lebens in einen Versuchstierkäfig sperren, um herauszufinden, wieso die Verletzung so schnell zuheilte. Danke, Nici - nicht mein Fall. Ich habe in dieser Nacht noch etwas anderes vor.«
    »Und das wäre?«
    »Denjenigen aufscheuchen, der auf mich geschossen hat. Komm, wir steigen ein.« Das Taxi stoppte gerade neben ihnen, und Zamorra öffnete die Fondtür. Er kletterte nach Nicole auf die Rückbank und nannte die Hoteladresse. Der Fahrer musterte die blutgetränkten Kleidungsstücke seines Fahrgastes mißtrauisch. »Schon in Ordnung«, besänftigte Zamorra ihn. »Die Wunde hat stark geblutet, aber das sieht viel schlimmer aus, als es in Wirklickeit war. Sie sehen ja, daß ich wieder auf den Beinen bin, hübsch verpflastert… und das Auto verdrecke ich Ihnen auch nicht, weil schon alles getrocknet ist. Leider gibt's in solchen Häusern an Kleidung zum Wechseln nur die ›Engelhemdchen‹, die im Rücken offen sind, und mit so etwas wollte ich doch nicht im Freien herumlaufen…«
    »Schon gut«, murmelte der Fahrer, ein Mexiko-Einwanderer mittleren Alters. »Sie wohnen in diesem Hotel?«
    »Sicher.«
    »Dann ist es okay. He, Mann, da hat's doch vor ein paar Stunden eine wilde Schießerei gegeben, bei der mindestens ein Mann auf der Strecke geblieben ist! Haben Sie…« Er unterbrach sich und warf wieder einen Blick in den Rückspiegel. »Waren Sie etwa darin verwickelt,

Weitere Kostenlose Bücher