0533 - Der Durchbruch
klingenden Sprache. Alaska hoffte, daß der Translator einzelne Symbole aufnehmen und auswerten konnte.
Als er vor dem Fahrzeug stand, überlegte Alaska, wer es gebaut haben konnte. Der Muschelkönig und dessen Volk benutzten Steinwerkzeuge. Sie kannten keine Maschinen und besaßen keine Möglichkeiten zur Energiegewinnung.
Der Terraner streckte eine Hand aus und berührte eine der Haltestangen, in die ein Sitz gehängt war. Sie gab sofort nach.
Alaska erkannte, daß die Maschine bei heftigen Berührungen in sich zusammenfallen würde.
„Ich weiß nicht, was ihr vorhabt", sagte Alaska. „Ich kann mir nicht vorstellen, daß ihr von mir erwartet, daß sich dieses Ding in Bewegung setze.'' „Es ist ein Geschenk, Alaska!" rief eine wohlbekannte Stimme im Hintergrund. „Die Wesen, die dich hierhergebracht haben, möchten dir das Fahrzeug schenken, um dich gnädig zu stimmen."
Alaska drehte sich in die Richtung, aus der die Stimme kam.
Gucky stand noch bis zu den Hüften im Wasser. Er winkte dem Mann mit der Maske zu. Saedelaere sah, daß der Ilt seinen Helm abgenommen hatte. Jedesmal, wenn er ausatmete, erschien eine weiße Säule über seinem Mund.
Die Eingeborenen wichen vor Gucky zurück. Nur der Muschelkönig blieb an seinem Platz. Er schien mutiger zu sein als seine Artgenossen. Vielleicht hatte er als Anführer dieser Wesen auch keine andere Wahl, wenn er sein Gesicht nicht verlieren wollte.
„Ich bin einer unterseeischen Strömung gefolgt", erklärte Gucky. „Sie hat mich direkt in diese Höhe heraufgeführt." Er deutete zu der Öffnung hoch über ihren Köpfen. „Du kannst den Helm abnehmen. Die Luft ist kalt, aber atembar."
„Es gibt hier überall spuren einer untergegangenen technisierten Zivilisation", sagte Alaska. Er nahm den Helm ab.
Die kalte Luft stach ihm ins Gesicht. Er brauchte ein paar Sekunden, um sich daran zu gewöhnen. „Aber jene, die die Bunker am Meeresgrund gebaut haben, existieren Schon lange nicht mehr."
Gucky nickte bedächtig und deutete auf den Muschelkönig und dessen Begleiter.
„Das ist nur zum Teil richtig", widersprach Gucky. „Die Wesen, die mit uns in dieser Höhle stehen, sind die degenerierten Nachkommen jenes Volkes, das vor Jahrtausenden in diese unterseeische Stadt flüchtete."
„Was?" rief Alaska verwundert. „Wie kannst du so sicher sein?"
Gucky stemmte beide Händchen in die Hüften und machte ein überlegenes Gesicht.
„Es gelingt mir immer besser, einzelne Gedanken dieser Wesen zu lokalisieren. Ihre Überlieferungen und Sagen sprechen von überlegenen götterähnlichen Ahnen, die sich auf der Flucht vor dem strahlenden Riesendämon hierher zurückgezogen haben."
„Der strahlende Riesendämon!" wiederholte Saedelaere.
„Glaubst du, daß es sich dabei um den Schwarm handeln kann?"
„Ich habe auch schon daran gedacht", erwiderte der Ilt. Er unterbrach das Gespräch und meldete an die GEVARI, daß alles in Ordnung war.
„Uns droht keine Gefahr", sagte er abschließend zu Mentro Kosum. „Alaska und ich wollen versuchen, Verbindung mit den Eingeborenen aufzunehmen und Informationen von ihnen zu bekommen. Sie scheinen etwas über den Schwarm, aber auch über die dritte Welt dieses Systems zu wissen."
Er wandte sich wieder an Saedelaere.
„Und jetzt hockst du dich besser auf das alte Fahrzeug, damit die Wasserbewohner sehen können, daß du ihr Geschenk angenommen hast."
Die Begleiter des Muschelkönigs stießen aufgeregte Schreie aus, als Alaska auf den Wagen kletterte. Schon beim ersten Schritt brach Alaska mit den Füßen durch eine rostige Bodenplatte. Er hielt sich am äußeren Rahmen fest und ließ sich langsam auf den Sitz sinken.
Die Eingeborenen umringten den Wagen. Der Muschelkönig sah ehrfürchtig zu Alaska hinauf.
„Und was jetzt?" fragte Saedelaere verdrossen. „Ich kann nicht ewig hier sitzen bleiben."
„Vielleicht löse ich dich in ein paar Tagen ab", sagte Gucky.
Saedelaere zog den Translator auf seinen Schoß und schaltete ihn auf Sendung. Vielleicht hatte das positronisch gesteuerte Gerät schon genügend Symbole ausgearbeitet, um ein paar einfache Sätze zu übersetzen.
„Wir wollen eure Freunde sein", sagte Alaska.
Der Translator sprach nicht an.
„Wir müßten die Eingeborenen zum Reden veranlassen, damit der Translator mehr Informationen bekommt", sagte Saedelaere.
Gucky beobachtete den Muschelkönig, der ihnen Handzeichen machte.
„Wir sollen ihm folgen", erklärte der Mausbiber. „Offenbar will er
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