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0535 - Die Verdammte

0535 - Die Verdammte

Titel: 0535 - Die Verdammte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auch, daß es sich dabei um schwärzeste Magie dreht. Ja, da bin ich mir sicher.«
    »Wir werden es abwarten.« Ich nahm einen Schluck von dem ausgezeichneten Whisky. »Wie sieht es mit dem Flugticket aus? Wann kann ich…?«
    »Ich habe es schon besorgt«, erklärte Sheila. »Du brauchst morgen nur noch in den Flieger zu steigen.«
    »Wunderbar.«
    »In Miami landen Sie leider zwischen«, sagte Sir James.
    Ich winkte ab. »Auch das werde ich überstehen, wie ich mich kenne.« Dann wandte ich mich an Sheila und versuchte, sie zu trösten. Es war schwer, die passenden Worte zu finden. Sheila saß da und weinte.
    Ich schaute an ihr vorbei auf die offene Wohnzimmertür. Dort stand Johnny. Neben ihm hockte Nadine.
    In seinen und den Augen der Wölfin glaubte ich Trauer und Hoffnung zu lesen. Plötzlich steckte ein Kloß in meinem Hals. Hart preßte ich die Lippen zusammen.
    Der Gedanke daran, daß dem Jungen eventuell der Vater genommen worden war, trieb mir eine Gänsehaut über den Rücken.
    »Wirst du Daddy finden, Onkel John?«
    Ich nickte in Johnnys Richtung. »Bestimmt, mein Junge. Ich hole ihn zurück, keine Sorge.«
    Neben mir hob Sir James sein Glas mit Wasser. Auch seine Hand zitterte leicht.
    Als ich eine Stunde später fuhr, ahnte ich, daß in Louisiana eine Hölle auf mich warten würde…
    ***
    Am folgenden Morgen fühlte sich Bill Conolly wie erschlagen. Er hatte zwar geschlafen, doch dieser Schlaf war nicht mehr als ein Dahindämmern gewesen.
    Bill stand auf. Er reckte sich und spürte die Nachwirkungen der Schläge, die ihn erwischt hatten. Wenn er die Arme ausstreckte, überkam ihn das Gefühl, als würde jemand an seinen Muskeln zerren.
    Gähnend betrat er das Bad und stellte sich unter die Dusche. Die Wasserstrahlen vertrieben einen Teil der Mattheit. Hart prallten sie auf seine Muskeln und massierten sie noch durch.
    Auch der Gedankenapparat geriet wieder in Bewegung. Bill hatte sich vorgenommen, einen Musiker namens Sweet zu besuchen. Bei diesem Vorsatz blieb er auch. Er hoffte stark, daß dieser Sweet schon am Morgen auf den Beinen war.
    Bill hatte einen Ersatzanzug mitgenommen. Er zog das dünne Leinenjackett über und die helle Hose an. Dann holte er seine Waffe hervor. Es war ein Smith & Wesson Special. Ihn hatte er sich nach seiner Ankunft in der Stadt zugelegt. Als er auf den Revolver starrte, dachte er daran, daß es wohl besser gewesen wäre, statt normaler Bleimantelgeschosse Silberkugeln zu verwenden. Wenn er sich nicht sehr irrte, würde dieser Fall eine schwarzmagische Seite haben.
    Bewaffnet verließ er das Zimmer, um in den Frühstücksraum zu gehen, der in einem kleinen Anbau des Hotels untergebracht worden war, einem gläsernen Wintergarten.
    Draußen schien bereits die Sonne. Sie dampfte die Feuchtigkeit aus den Sümpfen, aber über einem Teil der Stadt war der Himmel bereits klar geworden, so daß die Strahlen auch in den Wintergarten hineinscheinen konnten, der sich wegen der guten Isolierung und der laufenden Klimaanlage nicht aufheizte.
    Frühstück gab es vom Büfett. Es war einfach traumhaft, was man dort aufgebaut hatte; Früchte, Säfte, Kompott, warmes Fleisch, Brot, Cornflakes, Müsli, Eier und vieles andere. Für jeden etwas.
    Farbige in dunkelroten Uniformen liefen mit Kannen umher und schenkten stets frischen Kaffee nach.
    Nur um etwas zu essen, nahm Bill eine Portion Müsli und trank einen großen Becher Vitaminsaft. Hunger hatte er kaum.
    Er saß allein am Tisch, starrte vor sich hin auf den Teller und war mit seinen Gedanken woanders, die sich natürlich auch um Evangeline Cortland drehten.
    Trotz ihrer Jugend war sie eine faszinierende Person. Sie hatte auf Bill einen Eindruck hinterlassen, den man nur als ungewöhnlich stark bezeichnen konnte.
    Diese junge Kreolin besaß eine natürliche Ausstrahlung, die den Frauen aus Europa verlorengegangen war. In Evangeline steckte noch die Wildheit ihrer Vorfahren.
    Andere Gäste betraten den Raum. Fast nur Weiße, ein Japaner befand sich unter ihnen.
    Bill war mit seinem Frühstück rasch fertig, ging zur Rezeption und erkundigte sich, ob für ihn eine Nachricht hinterlassen worden war oder ob jemand angerufen hätte.
    »Tut mir leid, Sir, nichts.«
    »Danke.«
    »Erwarten Sie einen Anruf?«
    Bill zögerte und strich fahrig durch sein braunes Haar. »Eigentlich nicht. Sollte es trotzdem der Fall sein, legen Sie mir bitte eine Nachricht in mein Fach.«
    »Sehr wohl, Sir. Einen schönen Tag noch.«
    »Danke.« Die Antwort

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