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0535 - Die Verdammte

0535 - Die Verdammte

Titel: 0535 - Die Verdammte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Evangeline Cortland hört.«
    »Ein ungewöhnlicher Name«, stellte ich fest.
    »Das stimmt. Sie lebt auch nicht in Europa, sondern in den Staaten. Die Stadt liegt im Süden, in Louisiana, und sie heißt Baton Rouge.«
    »Bei New Orleans, nicht?«
    »Genau.«
    Ich runzelte die Stirn. An Louisiana und New Orleans hatte ich schlechte Erinnerungen. Ein mörderischer Voodoo-Fall hätte mir damals fast das Leben gekostet. Es war einer meiner härtesten Fälle gewesen und das in einer subtropischen Landschaft, wo Gefühle leicht explodieren konnten.
    »Sie kennen sich dort aus, nicht?« fragte Sir James.
    »Einigermaßen.«
    Sheila fuhr fort. »Es wäre nicht weiter tragisch gewesen, wenn Bill sich nicht so ungewöhnlich verhalten hätte. Er hat nur einmal angerufen.«
    »Wie lange ist er jetzt weg?« fragte ich.
    »Vier Tage.«
    »Das ist in der Tat ungewöhnlich. So kenne ich Bill nicht. Wo wohnt er? In welch einem Hotel ist er…?«
    »John, er hat vom Flughafen New Orleans angerufen, dann nicht mehr«, erklärte Sheila mit schwacher Stimme, wobei sie schluckte und ihre Augen feucht wurden.
    Eine Schweigepause entstand. Ich unterbrach sie mit einem Räuspern. »Jetzt nimmst du natürlich an, daß ihm etwas passiert ist.«
    »Ja.«
    Ich umfaßte mein Whiskyglas. Es war mehr eine Geste der Verlegenheit. Außerdem wollte ich nachdenken. Was Sheila mir da erzählt hatte, klang überhaupt nicht gut. Es war nicht Bills Art, sich so zu benehmen. Wenn er es trotzdem tat, mußte mehr dahinterstecken. Möglicherweise war er nicht in der Lage gewesen, anzurufen.
    »Kein Lebenszeichen«, flüsterte sie und hob die Schultern. »John, ich begreife das nicht.«
    »Nun ja, vielleicht war er eingespannt und…«
    »Das glaubst du doch selbst nicht. Du kennst Bill länger als ich. Auf ihn ist Verlaß. Ihm muß irgend etwas dazwischengekommen sein, das ihn davon abgehalten hat, mir Bescheid zu geben. Ich… ich rechne mittlerweile mit dem Schlimmsten.«
    »Nein!« widersprach ich heftig. »Dann hättest du längst Bescheid bekommen. Sorry, aber so ist es.«
    »John, du kennst die Gegend dort. Sie ist sumpfig. Da verschwinden Menschen für alle Ewigkeiten.«
    Das stimmte schon, aber ich hütete mich, ihre Worte zu bestätigen.
    »Fest steht«, sagte Sir James, »daß wir etwas unternehmen müssen. Offiziell können wir nicht eingreifen. Man würde uns auslachen, wenn ich erklärte, daß wir einen Mann suchen, der sich seit vier Tagen nicht bei seiner Familie gemeldet hat. So etwas kommt schließlich jeden Tag vor. Nur kennen die Amerikaner unsere besonderen Verhältnisse nicht, deshalb müssen wir etwas unternehmen.«
    Der Ansicht war ich auch, fragte aber noch nach einem anderen Thema. »Du hast gesagt, Sheila, daß sich Bill mit der Reinkarnation beschäftigt. Ist das korrekt?«
    »Ja. Und es geht dabei um eine Frau namens Evangeline Cortland.«
    »Den Namen hat Bill von seinen Zeitungskollegen?«
    »Auch das stimmt.«
    »Wissen die denn mehr?«
    Sheila winkte ab. »Ich habe sie mit Fragen genervt, aber keine Antworten von ihnen bekommen. Sollten sie mehr wissen, so behalten sie es auch für sich. Ich glaube einfach nicht, daß sie eingeweiht sind, sonst hätten sie Bill nicht losgeschickt.«
    »Die Meinung vertrete ich auch«, erklärte Sir James. Dann schaute er mich an. »John, wir müssen handeln. Wir müssen einfach etwas tun.« Er lächelte schmal. Die Augen hinter den dicken Gläsern seiner Brille bekamen ein bestimmtes Blitzen. »Soweit ich mich erinnere, haben Sie noch einiges an Urlaub zu bekommen.«
    »Sogar noch einiges mehr, Sir.«
    »Wunderbar. Dann nehmen Sie sich eine Woche Urlaub und verbringen Sie den in Baton Rouge. Nicht jeder fährt dort hin. Versuchen Sie, Bill zu finden. Holen Sie ihn raus, wie auch immer.«
    »Und Suko?«
    »Er muß in London die Stellung halten.«
    »Ich würde ihn trotzdem gern dabei haben.«
    Sir James wiegte den Kopf. »Das geht nicht. Es ist kein offizieller Fall. Suko hat natürlich genügend Urlaub, nur weiß ich nicht, ob ich durchgehen lassen kann, daß Sie beide zusammen…«
    »Ich weiß einen Kompromiß, Sir.«
    »Bitte.«
    »Ich fliege allein. Sollte ich nicht zurechtkommen, rufe ich an und lasse Suko nachkommen. Einverstanden?«
    Der Superintendent überlegte. »Nicht so ganz, aber was bleibt mir anderes übrig?«
    Ich sah, daß Sheila laut aufatmete. Dabei wischte sie über ihre Augen. »So kenne ich Bill nicht«, sagte sie. »Da ist irgendwas passiert. Eine Falle, und ich glaube

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