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0535 - Die Verdammte

0535 - Die Verdammte

Titel: 0535 - Die Verdammte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Neuankömmlingen hatte sitzen sehen.
    Der eine war ein Weißer. Trotz der Hitze trug er schwarze Lederkleidung. Innen hatte er die Haut mit Totenköpfen bemalt. Sein Gesicht zeigte zahlreiche Pockennarben, die Augen waren unnatürlich klein und glitzerten. Der Mund zeigte einen brutalen Zug. Eng lag auch die lederne Hose an seinen Beinen, die Stiefel waren weich.
    Sein Kumpan trug eine weiße Jacke, die Gilbflecken zeigte. Er war kleiner, drahtig, hatte krauses Haar, eine braune Haut und dicke Lippen. An seinem rechten Ohr baumelte ein Ring.
    Die beiden Kerle grinsten ihn an. Der Weiße nickte sogar. »Das haben wir uns gedacht«, sagte er, als er an Bills Schulter vorbei auf den toten Musiker schaute.
    »Ich war es nicht!«
    Der Weiße lachte. »Hast du das gehört, Perez, er war es nicht. Er will es nicht gewesen sein. Findest du das nicht lustig?«
    Perez hob die Schultern. »Das sagen sie alle.«
    »Ja, ich weiß. Und Sweet war unser Freund.«
    »Sogar ein guter.«
    Der Weiße nickte wieder. »So gut, daß wir sauer auf den sind, der ihn ermordet hat.«
    Perez spie aus. »Wir kennen die Bullen hier genau. Sie taugen nicht, vielleicht sind sie auch überlastet. Wir haben uns entschlossen, Gesetz zu spielen.«
    »Was wollt ihr?« fragte Bill.
    Der Pockennarbige streckte ihm seinen Zeigefinger entgegen.
    »Wir wollen dich!«
    Bill ging einen Schritt zurück. »Dann kommt mal her.«
    Die beiden bewegten die Arme. Aber nur der Mestize zog eine Waffe hervor, ein langes Schnappmesser, dessen Klinge mit einem häßlichen Geräusch aus dem Griff fuhr und braunrote Flecken zeigte, von denen Bill annahm, daß es sich um Blut handelte.
    »Da schaust du, wie?« Der Mestize grinste, er fühlte sich sicher, bis zu dem Augenblick, als Bill Conolly mit einer blitzschnellen Bewegung seinen Revolver hervorriß.
    »Und jetzt gebe ich den Ton an!« flüsterte er scharf…
    ***
    Miami war ein Traum, besonders das Wetter. Ein herrlich blauer Himmel, der wunderbare Strand, die Keys, ich hatte alles vom Flugzeug aus sehen können, und in mir waren Urlaubsgefühle hochgestiegen.
    Leider mußte ich noch weiter und in ein Klima fliegen, das mir als Europäer überhaupt nicht gefiel, weil es nicht nur heiß, sondern auch verdammt feucht war.
    Meine Erinnerungen an die Insel Voodoo-Land wurden wieder wach, als ich daran dachte.
    Die Wartezeit betrug knapp eine Stunde. Mit einer kleinen Maschine ging es weiter. Auch ein Jet, der nur dreißig Personen faßte.
    Nur zur Hälfte war er besetzt. Ich lehnte mich zurück, als wir starteten. Während des Fluges beschäftigte ich mich mit dem vor mir liegenden Fall.
    Es war natürlich nicht einfach, Bill Conolly in einer so großen Stadt wie Baton Rouge zu finden. Da quirlte das Leben, da war etwas los, es gab keine Ruhe. Die Menschen ließen ihren Gefühlen freien Lauf, auch wenn sie sehr gegensätzlich waren.
    Die Blicke aus dem Fenster zeigten mir, daß der Himmel seine Bläue behalten würde. Nur fern im Norden entdeckte ich langgezogene, dünne Wolkenstreifen.
    Natürlich bereitete mir Bills Verhalten Sorgen. Ich konnte einfach nicht begreifen, daß er nichts von sich hatte hören lassen. Normalerweise mußte ich Sheila recht geben. Wenn Bill nicht anrief, dann hatte er dies auch nicht geschafft. Dann war der Druck, unter dem er stand, so immens geworden, daß er es einfach nicht konnte.
    Womöglich befand er sich in der Gefangenschaft irgendeiner Gruppe oder Clique. Rechnen mußte ich mit allem.
    Er hatte sich zudem mit dem Gebiet der Reinkarnation beschäftigt. Auch nicht gerade ungefährlich, je nachdem, an wen man nun geriet. Daß im Süden der Staaten vieles anders war, wußte ich aus eigener Erfahrung. Hier wurden normale Maßstäbe nicht angewendet, man konnte sie einfach über Bord werfen.
    Baton Rouge besaß einen relativ kleinen Flughafen. Soeben noch geeignet für den Kurzstreckenjet.
    Wir setzten sicher auf, ich wartete, bis die meisten Passagiere den Flieger verlassen hatten und stieg als vorletzter aus.
    Ich wurde erwartet.
    Ein bulliger Mann im hellen Tropenanzug sprach mich an. Sein Haar klebte auf dem massigen Schädel. Im breiten Südstaatenslang kaute er meinen Namen förmlich.
    »John Sinclair?«
    »Richtig.«
    »Ich heiße Tucker, Slim Tucker.« Er reichte mir seine schweißnasse Rechte. »Ich bin so etwas wie der Dorfsheriff hier.«
    »Angenehm«, log ich.
    Tucker grinste breit und zeigte seine gelben Zähne. »Wissen Sie, hier ist vieles anders. Sie haben ja telefoniert,

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