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0535 - Shironas Nebelgeister

0535 - Shironas Nebelgeister

Titel: 0535 - Shironas Nebelgeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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süßes Vögelchen? Und wie kommt dieses süße Vögelchen hierher geflogen?«
    Unwillkürlich versuchte sie sich dem Griff zu entwinden. Aber der Mann mit der rauhen Baßstimme, der sie überrascht hatte, versetzte ihr einen betäubenden Handkantenschlag…
    ***
    Die wallenden Nebel hatten eine Seele endgültig verschlungen, die sich bis zuletzt dagegen gewehrt hatte. Eine Scheibe aus Silber pulsierte heftig. Sie gab Energie ab, die gespiegelt wurde, und die gespiegelte Energie stärkte das WERDENDE, ohne daß die Wirkung an sich reduziert wurde. Die Nebel lösten den unmittelbaren Kontakt zu der Scheibe, deren magische Kraft es ihnen erleichtert hatten, die widerspenstige Seele zu verschlingen und dadurch stärker zu werden.
    Sie registrierten, daß sich jemand in der Nähe befand.
    Sie griffen an.
    ***
    Bevor der Hubschrauber kam, waren Rob Tendyke und die anderen wieder aus Florida City zurück.
    Monica erklärte Tendyke ihr Vorhaben, noch ehe Zamorra selbst sich dazu äußern konnte.
    Tendyke war nicht besonders begeistert davon, daß eine seiner Gefährtinnen sich auf ein gefährliches Abenteuer begeben wollte. Aber Uschi gab ihrer Schwester Schützenhilfe. »Rob, ehe wir dich kennenlernten, sind wir auch auf Abenteuer durch die Welt getrampt, und dabei haben wir auch oft mit Zamorra zusammengearbeitet, ohne daß uns etwas passiert ist! Du kannst uns nicht immer hier einsperren, bloß, damit wir uns nicht den linken Zehennagel ansplittern!«
    »Ich wußte nicht, daß ihr das als Einsperren anseht«, erwiderte Tendyke betroffen. »Ich will nur, daß euch nichts zustößt.«
    »Dafür haben wir bisher noch immer selbst sorgen können«, behauptete Monica. »Und es ist auch kein Einsperren, sondern eine Bevormundung. Daß du uns bei deinen Expeditionen nicht dabeihaben willst, ist deine Sache. Aber das hier ist meine oder auch unsere.« Dabei sah sie ihre Schwester und Zamorra an.
    »Ich werde hier bleiben und den Kontakt halten«, entschied Uschi. »Dann weißt du sofort, Rob, ob etwas passiert oder nicht. Einverstanden?« Sie sah in die Runde.
    Tendyke seufzte. »Unter einer Bedingung.«
    »Und die wäre?«
    Er sah Monica an. »Daß du dir dabei etwas mehr anziehst als dein Selbstbewußtsein. Es gibt County-Sheriffs, die Freikörperkultur mit Erregung öffentlichen Ärgernisses verwechseln.«
    »He«, protestierte Monica. »Glaubst du im Ernst, ich würde irgendwo splitternackt aus der Maschine steigen?«
    Tendyke zuckte mit den Schultern.
    Und Zamorra, begeisterter Verehrer weiblicher Schönheit, bedauerte die Gesinnung der besagten County-Sheriffs.
    ***
    Shirona sah die Nebelschwaden hervorschießen. Von einem Moment zum anderen waren sie da und paßten auch hervorragend in die düstere Landschaft, die sich vom Rest des Landstrichs in einem eng begrenzten Bereich drastisch unterschied. Aber diese wehenden Wolken waren kein normaler Nebel.
    Sie stellten sich Shirona in den Weg, und von einem Moment zum anderen schälten sich geisterhafte Fratzen aus dem Nebelwallen, und nebelhafte Hände griffen nach ihr und wollten sie zurückschieben, ihre Gliedmaßen verbiegen und ihren Hals brechen.
    Sie schlug zurück.
    Sie setzte Magie ein, um sich zu wehren, und schuf eine grünlich flirrende Sphäre um ihre Gestalt.
    Funken sprühten, dann wichen die Nebelgeister zurück.
    Shirona folgte ihnen, bedrängte sie. Sie hob die Hand. Ein silbriger Blitz zuckte daraus hervor und wütende unter den Nebelgeistern. Shirona vernahm die lautlosen Schreie, aber sie kannte kein Mitleid.
    Der Widerstand erlosch.
    Der Kampf war ein Irrtum.
    Es klang nicht in Worten in ihr auf, sondern sie erfuhr es als Wahrnehmung, die ihr ganzes Sein durchströmte. Doch zugleich nahmen es auch die Nebelgeister in sich auf. Sie wiederum erfuhren es als Botschaft.
    Dahinter wartete das Silberne.
    Shirona betrat das verfallene Haus, ohne daß jemand sie daran hinderte. Jetzt nie mehr.
    Sie hatte ihr Ziel erreicht. Das Ende der Fährte.
    ***
    Benommen sank Nicole zusammen. Sie wehrte sich verzweifelt gegen die Bewußtlosigkeit, aber es war schwer. Dabei hatte der Schlag nicht einmal besonders weh getan. Ihr Gegner hatte sie leider genau richtig erwischt.
    Der Alu-Koffer war ihrer Hand bereits entglitten. Sie bemerkte kaum, daß ihr jemand die Strahlwaffe von der Magnetplatte am Gürtel pflückte. Sie fühlte sich zu Boden gerissen und ausgestreckt.
    Fremde Hände tasteten sie ab, räumten die Taschen ihres schwarzen Lederoveralls ab, während sie dagegen

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