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0536 - Mambo-Hölle

0536 - Mambo-Hölle

Titel: 0536 - Mambo-Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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    Bei einbrechender Dunkelheit durch ein sumpfiges Dschungelgelände über schmale Pisten zu fahren, ist auch nicht jedermanns Sache. Für mich gab es keine Alternative, so tastete ich mich voran, immer dem bleichen Lichtteppich der Scheinwerfer folgend.
    Wenn jemand eine so lange Erfahrung besitzt wie ich, dann kann er Momente erahnen, wo er besonders vorsichtig sein muß.
    Bei mir war es jetzt soweit, als ich das berühmte Kribbeln spürte, das über meinen Rücken rann. Ich ging zunächst einmal auf Nummer Sicher und löschte die Scheinwerfer.
    Eine Sekunde später merkte ich, was ich mir angetan hatte. Die Dunkelheit fiel über meinem Wagen zusammen wie ein Sack. Zwar nicht so dicht wie in einem fensterlosen Verlies, aber es dauerte leider seine Zeit, bis ich mich einigermaßen orientieren konnte.
    Der Pfad führte durch das sumpfige Dschungelgebiet. Die Bäume standen wie eine Mauer, und noch dichter wuchs das Unterholz zusammen. Zweige klatschten gegen die Karosserie, manchmal hieben sie auch wie Peitschen aus Gummi gegen die Fensterscheiben.
    Der Untergrund war nicht glatt. Die Bodenwellen und Löcher strapazierten die Federung des Leihwagens. Oft genug hing ich durch oder schrammte mir die Auspuffwanne über irgendwelche Buckel. Aber ich kam weiter, meine Augen hatten sich auf die Lichtverhältnisse eingestellt, so daß ich, als ich nach rechts blickte, erkennen konnte, wie sich dort der Bewuchs verändert hatte.
    Nicht mehr die hohen Bäume waren tonangebend, jetzt »floß« mannshohes Unterholz an mir vorbei. Eine glatte Mauer schloß sich an.
    Mauern säumen oft genug Friedhöfe ein, vor allen Dingen bei den älteren.
    Ich hielt an.
    So leise wie möglich stieg ich aus dem Wagen und trat hinein in die feuchtschwüle Dunkelheit, wo das Summen der Insekten wie eine nie enden wollende Musik klang.
    Es war kaum zu hören, als ich die Tür ins Schloß drückte. Mir aber brach der Schweiß aus, und augenblicklich stürzten sich die Insekten auf mich.
    Geirrt hatte ich mich nicht. Als meine Hände sich durch die feuchtklebrige Pflanzenmasse getastet hatten, spürte ich unter den tastenden Fingerkuppen den härteren Widerstand.
    Das war Stein!
    Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und schaute über den Rand der Mauer hinweg.
    Vom Wagen aus hatte ich das Licht nicht sehen können. Seine Bewegungen, sein Flackern zeigte mir an, daß jemand eine Fackel in Brand gesteckt hatte. Der restliche Schein reichte aus, um über manche Grabsteine zu fließen, wobei sie von einem Muster aus rotgelbem Licht und Schatten bedeckt wurden. Von meiner Position sah es so aus, als würden die Grabsteine ein Eigenleben führen.
    Das war der Friedhof.
    Meine »Freunde« hatte ich leider nicht sehen können. Sie standen für mich sehr ungünstig und waren zudem durch hochwucherndes Unkraut und dichte Büsche verdeckt. Zusätzlich nahmen mir noch die Grabsteine einen Großteil der Sicht.
    Ich ging einige Schritte weiter und wollte über die Mauer klettern, als mir ein kompakter Gegenstand auffiel, der auf dem Weg stand, als wären seine Umrisse in die Finsternis gezeichnet worden.
    Es war ein Auto, und zwar ein besonderes. Der große Cadillac gehörte sicherlich Lossardo.
    Geduckt schlich ich auf den Wagen zu, umkreiste ihn und fand keine Wachtposten.
    Dafür hörte ich vom Friedhof her eine Stimme an meine Ohren schallen. Sie klang sehr laut und schrill, ich konnte kein Wort von dem verstehen, was da gesprochen oder gesungen wurde, aber normal war dieser komische Singsang nicht.
    Möglicherweise deutete er auf den Beginn eines magischen Rituals hin. So etwas hatte ich schon erlebt. Wenn ich dabei Bill Conolly in meinen Gedankenkreislauf mit einschloß, wurde mir ganz anders.
    Zögern konnte zu einem tödlichen Zeitverlust für Bill werden.
    Deshalb gab es für mich kein Halten.
    Die Mauer hatte ich rasch überwunden. Auf der anderen Seite landete ich auf einem weichen Boden, der auch die Geräusche des Aufpralls dämpfte.
    Ich empfand es als vorteilhaft, daß jemand eine Fackel angesteckt hatte. Das Licht wies mir genau die Richtung.
    Bevor ich mich in Bewegung setzte, schaute ich mir das Schnellfeuergewehr an.
    Das Magazin war aufgeladen. Mit dieser Waffe konnte ich auf dem Friedhof eine Hölle entfachen.
    Der Unbekannte sang und redete noch immer. Seine Lautstärke nur hatte sich verändert, was mir gar nicht gefiel, denn ich hörte ihn jetzt deutlicher. Für mich ein Zeichen, daß sich der Knabe ungefähr in meine Richtung

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