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0536 - Mambo-Hölle

0536 - Mambo-Hölle

Titel: 0536 - Mambo-Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Spaziergang.«
    »Die Tore werden immer zum Schluß zusammengerechnet, Mister.«
    »Ja, ich weiß. Tu dir noch selbst einen Gefallen und halte deinen vierbeinigen Spielgefährten ruhig. Er kann sehr schnell springen, ich weiß, aber er ist nie so schnell wie eine Kugel. Die würde dich aus dieser Entfernung nämlich zerreißen.«
    »Verstanden. Nur eines noch. Du redest in einem anderen Dialekt. Wo kommst du her? Wer bist du?«
    »Ich bin aus London. Mein Name ist John Sinclair. Merk ihn dir gut, denn ich werde es sein, der dich bei meinen amerikanischen Kollegen abliefert.«
    »Dann bist du ein Bulle?« keuchte er.
    »Ein Beamter von Scotland Yard. Mag die Organisation auch noch so alt sein, Lossardo, wir sind immer um eine Spur besser als arrogante Gangster aus den Staaten.«
    Die Worte hatten ihm nicht geschmeckt. Ich horte, wie er mit den Zähnen knirschte. Es war mir egal, ich wollte nur so schnell wie möglich weg und ihn abliefern.
    Eine unbekannte Größe in der Rechnung war natürlich Evangeline Cortland. Als harmlos konnten wir sie nicht mehr einstufen. Sie hatte eine Verwandlung durchgemacht und dabei den Geist einer Verstorbenen in sich aufgesaugt, der zur Schwarzen Magie tendierte.
    Ich wußte wenig über Mambo, für mich war es zunächst eine rituelle Magie, aber mir war bekannt, daß die Mambo-Priester und ihre weiblichen Gegenstücke zu den Personen gehörten, die einen bösen Zauber aufführen konnten.
    Menschen würden sie damit ebenfalls treffen.
    Wo steckte die Kreolin? Ich konnte mir eine Flucht bei ihr nicht vorstellen, meiner Ansicht nach hielt sie sich irgendwo auf dem Friedhof verborgen.
    Ich drückte Lossardo nach vorn. Er kannte das Zeichen und ging los. Der Panther lief an seiner rechten Seite, durch eine Leine mit seinem Herrn verbunden. Bei jedem Schritt wippte der Pferdeschwanz in Lossardos Nacken. Der Ledermantel machte ihn schlanker, als er tatsächlich war. Es war kein glänzendes Leder, sondern ein mehr aufgerauhtes Material, in dem seine Schultern eckig wirkten.
    »Wo ist denn das Mädchen?« fragte ich ihn.
    Lossardo drückte während des Gehens den Kopf zurück. »Bitte, nicht diese Fragen, Bulle! ich weiß es nicht, aber wenn ich dich so sprechen höre, scheint dir ihr Verschwinden Sorgen zubereiten. Oder irre ich mich da?«
    »Ja, ein Irrtum. Keine Sorgen, ich will es eben nur wissen.«
    »Du wirst sie bestimmt noch zu sehen bekommen, bevor du Baton Rouge verläßt. Wie ich sie kenne, wird sie dich bestimmt nicht ohne Abschiedsgruß gehen lassen. Der kann auch tödlich sein.«
    »Ja, das kenne ich.«
    »Zitterst du schon, Bulle?«
    »Ich sehe keinen Grund.«
    »Du hast dich mit mir und meinen Männern angelegt. Das geht ins Auge.«
    »Bisher bin ich gut weggekommen. Dein Söldner könnte auch noch leben, er wollte unbedingt den Helden spielen.«
    Ich sah, wie Lossardos Schultern unter dem Mantel zuckten. »Dafür wirst du dreimal in der Hölle schmoren.«
    »Mal sehen.«
    Hin und wieder tippte ich die Mündung in seinen Rücken.
    Lossardo sollte stets daran erinnert werden, daß noch jemand hinter ihm ging, der ihn im Auge behielt.
    Soweit ich in der Dunkelheit etwas erkennen konnte, war der Friedhof leer. Natürlich boten die Grabsteine gute Verstecke. Bisher hatten wir jeden von ihnen passieren können, ohne daß ein Angriff erfolgt wäre.
    Ich konnte auch Bill nicht sehen, dafür passierten wir die Stelle, wo der Mexikaner und der Irokese lagen. Auch in der Finsternis erkannte Lossardo die Schatten.
    Er blieb stehen, der Gewehrlauf stieß in seinen Rücken. »Verdammt, Bulle, das warst du.«
    »Ja, aber sie leben noch.«
    »Dann werden sie erwachen und dir die Kehle durchschneiden.«
    »Bestimmt, Killer. Geh weiter!« Ich tippte ihn zweimal an. Der Panther gab ein leises Fauchen ab. Auch ihm gefiel die Lage nicht.
    Lossardo nahm ihn noch enger.
    »Ruhig, Shandra!«
    »Über die Mauer werden wir nicht klettern, Lossardo. Geh zum Eingang.« Ich hoffte, daß so etwas noch vorhanden war. Ein Überklettern der Mauer erschien mir tatsächlich zu riskant, eben weil dieser Panther an Lossardos Seite ging.
    Ich ließ den Gangster nach rechts abschwenken und blieb ihm stets dicht auf den Fersen. Allerdings mit einem so großen Abstand, daß er mich auch bei einer schnellen Drehung nicht erwischen konnte.
    Es gab tatsächlich einen Ausgang. Früher mußte sich dort ein Tor befunden haben, jetzt konnten wir durch die Lücke in der Mauer schreiten. Den Cadillac hatten wir schon passiert.

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