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0537 - An Bord der MARCO POLO

Titel: 0537 - An Bord der MARCO POLO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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in das „Schiff".
    Was war das Schiff?
    War es dieses strahlende, gewaltige Riesending, vor dem sie sich fürchteten, und das sie gleichzeitig anzog wie eine magische Figur? Schließlich hatten sie alle, eine große Gruppe - niemand konnte sie zählen, weil niemand das geheimnisvolle Spiel der Zahlen verstand! - den Abstieg gewagt. Von Tag zu Tag waren sie sicherer geworden. Jetzt erinnerten sie sich alle an das Schiff, das eines Tages zwischen den Sternen geflogen war.
    Es war ihre Heimat.
    Schließlich erreichten sie eine Säule, die vor einem durchsichtigen Schirm, einer Mauer ohne Steine, aufgebaut war.
    Einer der Ältesten aus der Gruppe betätigte einen Hebel und sagte, daß sie alle zurückgekehrt seien in ihre alte Heimat.
    Eine Stimme hatte geantwortet, eine gute, beruhigende Stimme, die sie einlud, in das Schiff zu kommen.
    Die Mauer hatte sich geöffnet, und ein langer Marsch über eine völlig freie Fläche hatte sich angeschlossen.
    Dann wurden die Eindrücke klarer und präziser: Zuerst hatte man ihnen zu essen gegeben. Maschinen taten das. Gutes Essen und so viel, wie man essen wollte.
    Niemandem war schlecht geworden. Plötzlich wußten sie alle, daß sie nicht gierig zu schlingen brauchten, denn in wenigen Stunden würden sie neues Essen bekommen.
    Dann kamen andere Maschinen.
    „Sie nennen sie Roboter ...", sagte Suragess Wisbay. Hinter sich spürte er den kühlen, beschichteten Stahl der Schiffszelle.
    Woher kannte er plötzlich diese Begriffe? Die Maschinen des Schiffes arbeiteten. Daran erinnerte er sich genau - die Erinnerung, die ganz hinten lag.
    Die Maschinen führten sie unter warmes, duftendes Wasser.
    Sie wurden vom Schmutz gereinigt; sie fühlten sich alle nachher, als ob der Schmutz von Jahren von ihnen genommen sei. Dann schnitt man ihr Haar und entfernte die langen und ungepflegten Bärte.
    Dann gab es wieder Essen und Getränke - alles Dinge, die sie lange entbehrt hatten.
    Es war Magie. Ein Wunder.
    Ab dem Moment, als sie an das Schiff gedacht hatten - vielen von ihnen, unabhängig voneinander, kamen die Erinnerungen zurück. Nicht alle, schrittweise nur, aber intensiv. Es waren lauter vordergründige Dinge. Ein Lichtschalter. Ein Bett. Ein Tisch in der Messe. Der Gebrauch von Besteck und Geschirr.
    Man versorgte sie mit neuer Wäsche und Kleidung.
    Sie begriffen sogar die magnetischen Verschlüsse und die Funktion von Taschen und Verzierungen.
    Dann, zuletzt, als sie satt und zufrieden waren, wies man ihnen Kabinen zu. In diesen kleinen Zellen brannte Licht, spielte einschläfernde Musik.
    Sie lächelten, als sie einschliefen.
    Sie waren glücklich.
    Suragess öffnete die Augen. Er hatte sich mit jemandem unterhalten, eben. Es war eine gute, beruhigende Stimme gewesen.
    Nicht die des anderen Mannes. Jetzt wurde seine Erinnerung noch deutlicher: Sie war ganz frisch.
    Er saß in einem Sessel mit hoher, bequemer Rückenlehne.
    Vor ihm befand sich ein großes Pult mit den verwirrenden Lichtern. Einige Uhren waren abgedeckt, und er sah unter der klebenden Folie nicht, was sich abspielte. Einer der Männer, die den ganzen Tag sprachen und überall gleichzeitig zu sein schienen, beugte sich über seine Schultern.
    „Wisbay!" sagte er.
    Wisbay hob den Kopf, drehte ihn, und die gepolsterten Kopfhörer neben seinen Ohren streiften seine Wangen und die Schläfen.
    „Ja?"
    Die Finger des Mannes deuteten auf eine Lampe.
    „Sehen Sie dieses Licht?"
    „Ja", sagte Wisbay, „es ist rot. Und es flackert."
    „Richtig", sagte der andere. „Es darf nicht flackern."
    Suragess war verwirrt. Er wußte nicht, warum dieses rote Licht nicht flackern durfte. Was hatte es überhaupt zu bedeuten?
    „Warum nicht?"
    Der andere Mann nahm die Hand Wisbays und legte sie auf einen wuchtigen Schalter. Dann drückte er die Hand zusammen, bis sie fest um den Schalter lag. Der Schalter wurde hin und her gedreht. Nach links - das Licht flackerte stärker. Nach rechts - es brannte gleichmäßig.
    „Das Licht muß stetig leuchten", sagte der Mann. „Wenn es flackert, drehen Sie den Schalter nach rechts."
    Suragess wiederholte: „Nach rechts."
    „Ja."
    „Warum?" fragte der junge Mann und drehte den Schalter nach rechts. Die Fläche erstrahlte in einem grellen Rot.
    „Das ist unwichtig. Dieses Feld hier muß immer so aussehen wie jetzt. Klar?"
    „Klar!" sagte Wisbay und drehte den Schalter nach links.
    Das Licht begann überaus heftig zu flackern. Suragess erschrak und drehte den Schalter noch mehr in die

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