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0537 - Der Voodoo-Drache

0537 - Der Voodoo-Drache

Titel: 0537 - Der Voodoo-Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zurück. Der Uniformierte, durch sein Entsetzen in Panik geraten, feuerte aus seiner Dienstpistole, jagte Ariston einen Schuß nach dem anderen hinterher.
    Bis das Magazin leer war.
    Einige der Kugeln trafen den Dämon, konnten ihn aber nicht verletzen. Er ließ sie einfach durch seinen bizarren Körper gleiten.
    Zu spät dachte er daran, sich wieder unsichtbar zu machen. Nun war es zu spät. Er war gesehen worden.
    Aber das konnte ihm nicht schaden, wenn es bei dieser einen Sichtung blieb. Denn wer würde dem Polizisten glauben?
    Unsichtbar in der Luft kreisend, wartete Ariston weiter ab. Bevor er wieder etwas unternehmen konnte, mußte Zamorra erst das Bewußtsein zurückerlangen.
    Oder seine Begleiterin in Aristons Oewalt geraten
    ***
    Der BMW war nicht verfolgt worden. Raffael war sich seiner Sache absolut sicher. Deshalb konnte Nicole nach einer Weile wieder aus dem Fußraum auftauchen.
    Vom Autotelefon aus rief sie Flambeaus Büro an und erfuhr, daß der Anwalt mittlerweile bei der Polizei vorgesprochen habe und nun unterwegs sei, um sich den Tatort anzusehen. Nicole ließ sich die Adresse übermitteln.
    Die kam ihr irgendwie bekannt vor. Hatte sie den Straßennamen nicht erst vor kurzem auf einem Schild gelesen?
    Gestern abend!
    »Setzen Sie mich zwei Straßen vorher ab, Raffael«, bat sie. »Für den Fall, daß es am Tatort auch Polizisten gibt, sollte ich in meiner Tarnung vielleicht nicht aus Zamorras Auto steigen… sonst kann ich auch gleich die Maskerade wieder aufgeben…«
    Raffael versprach, in der Nähe zu warten. Nicole näherte sich der angegebenen Adresse zu Fuß. Richtig - es war das Hotel, zu dem sich Annette gestern hatte bringen lassen!
    Und davor parkte ein dunkler Citroën XM, den Nicole nur zu gut kannte: der Dienstwagen von Pierre Robin.
    Nicole trat ein. »Ich gehöre zu Monsieur Flambeau«, sagte sie. »Ich nehme an, er besichtigt das Mordzimmer? Wo kann ich ihn finden?«
    Sie erhielt die Auskunft. Niemand stellte Fragen. Als Nicole sich dem Zimmer näherte, hörte sie Stimmen. Sie erkannte die des Anwaltes und die des Chefinspektors der Mordkommission.
    Die Tür des Mordzimmers stand halb offen. Nicole trat ein. Außer Robin schien kein anderer Polizeibeamter in der Nähe zu sein. Vorsichtshalber fragte sie nach. »Sind Sie allein?«
    An der Stimme erkannten die beiden Männer sie.
    »Bist du wahnsinnig?« flüsterte Robin und schloß die Zimmertür. »Verdammt, der Haftbefehl ist noch nicht außer Vollzug! Wenn du dir etwas Gutes antun willst, dann verschwinde in der Versenkung und laß Monsieur Flambeau alles regeln! Zamorra haben wir schon einsperren müssen, und Kollege Levaux möchte ihn am liebsten auf die Guillotine bringen! Wenn ich nicht genau wüßte, was ich von euch beiden zu halten habe, würde ich dir jetzt Handschellen anlegen! Ihr steckt beide in der Tinte wie noch nie zuvor!«
    »Dabei wissen wir noch nicht einmal, worum es geht«, sagte Nicole.
    »Um Mord«, sagte Flambeau. Er sog an der unvermeidlichen Pfeife. »Außerdem tätlicher Widerstand gegen die Staatsgewalt, Körperverletzung an Amtspersonen, schwere Sachbeschädigung von Staatseigentum… sieht übel aus, von dem mutmaßlichen Mord mal ganz abgesehen.«
    »Widerstand, Sachbeschädigung?« staunte Nicole, die sich nicht vorstellen konnte, daß Zamorra Polizisten angreifen würde, auch wenn er zu Unrecht festgenommen worden war, »Er hat den Fahrer des Polizeiwagens niedergeschlagen. Der Wagen rutschte in den Graben. Dann muß so etwas wie eine Bombe hochgegangen sein, das Dach des Fahrzeugs ist völlig zerstört worden. Man nimmt an, daß es sich um einen Helfer gehandelt hat, der Zamorra befreien sollte. Der mit einer Art Lenkdrachen oder so etwas herangeflogen ist und das Fahrzeugdach gesprengt hat. Oder sonstwie zerstörte.«
    »Wobei jeder, der auch nur für zehn sous Verstand besitzt, eigentlich sehen müßte, daß bei einem Aufsprengen die vier Insassen schwerste Verletzungen davongetragen hätten. Und daß jemand mit einem Lenkdrachen viel zu unbeweglich ist, um einem ganzen Magazin Pistolenkugeln zu entgehen«, sagte Robin. Der untersetzte, etwas nachlässig gekleidete Chefinspektor schüttelte den Kopf. »Die Sache stinkt vorn und hinten. Der Wagen ist abgeschleppt worden und soll untersucht werden. Zamorra sitzt in einer Einzelzelle, und ich habe beantragt, daß der Fall Inspektor Levaux abgenommen und mir zugeteilt wird. Aber es könnte sein, daß Staatsanwalt Gaudian allein deshalb ablehnt, weil

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