0537 - Der Voodoo-Drache
kämpfte lautlos gegen den unheimlichen Zwang an, der immer stärker wurde und gegen den auch seine mentale Stärke nicht wirkte. Sie verhinderte nur, daß andere seine Gedanken lesen konnten. Und auch wenn Zamorra zu den Menschen gehörte, die gegen Hypnose immun sind, half ihm das nicht weiter. Denn es war weder Hypnose noch Fern-Hypnose die auf ihn einwirkte, sondern Voodoo-Zauber!
Irgendwo lauerte Mondragon und manipulierte eine Analogpuppe, oder was auch immer er sich gebastelt haben mochte, um es mit den von Annette beschafften Haaren zu verbinden und damit Zamorra beeinflussen zu können.
Immer stärker wurde der Drang, das Amulett zu rufen , damit es dem Dämon in die Hände fallen konnte! Dieser Drang wurde unterstützt von Zamorras eigenem Überlebensinstinkt. Genau das war es, was der Voodoo-Zauberer wollte! Denn Zamorra würde nicht einmal die Chance bekommen, das Amulett zu seinem Schutz einzusetzen! Bevor er es gegen den Voodoo-Zwang einsetzen und sich abschirmen konnte, hätten die beeinflußten Polizisten es ihm bereits abgenommen.
Eine teuflische Falle…
Das einzige, was er tun konnte, um sich zu schützen, durfte er nicht tun, und deshalb würde er in absehbarer Zeit dem Zwang unterliegen!
Ihm war jetzt klar, was diese Verhaftung für einen Sinn hatte. Nur so hatte man ihn aus dem abgeschirmten Château Montagne herausholen können, praktisch wehrlos dem Dämon ausgeliefert!
Er ahnte, daß dies das Ende sein konnte. Denn wenn das Amulett erst einmal in fremder Hand war, besaß er keinen anderen Schutz mehr, und vermutlich würden sie ihn dann einfach töten.
Ein gemeingefährlicher Killer, auf der Flucht erschossen …
So oder ähnlich würde es dann später im Einsatzbericht stehen.
Und es gab nichts, was er dagegen tun konnte
Oder …?
***
Ariston zog hoch in der Luft über dem Polizeiwagen seine Kreise. Er fühlte, wie seine Magie wirkte. Es war eine Art Rückkopplung; auf die Analogpuppe und Zamorra konzentriert, konnte er genau verfolgen, wie der Dämonenjäger sich zunächst noch gegen die Beeinflussung stemmte, wie sein Widerstand aber immer mehr nachließ.
Ariston ging tiefer.
Er wartete auf den Moment, in dem das Amulett in Zamorras Hand auftauchte. Dann konnte er es an sich bringen.
Er machte sich bereit zum Angriff.
Doch plötzlich geschah etwas, womit er überhaupt nicht gerechnet hatte…
***
Es gab eine winzige Chance!
Wenn er Pech hatte, verschlechterte Zamorra dadurch nur leider seine juristische Situation dahingehend. Man würde ihm auch noch eine Anklage wegen tätlichen Widerstands gegen die Staatsgewalt anhängen.
Wenn er großes Pech hatte, nützte ihm die Aktion nicht einmal etwas.
Er wußte, daß er dem Voodoo-Zauber nicht mehr lange widerstehen konnte. Er mußte jetzt sehr schnell handeln, ohne alle möglichen Konsequenzen vorher durchdenken zu können. Die Straße war in beiden Richtungen frei. Es konnten also keine anderen Verkehrsteilnehmer in Mitleidenschaft gezogen werden.
Er saß direkt hinter dem Fahrer. Das war günstig. Zamorra ballte die Fäuste.
Voraus eine scharfe Haarnadelkurve. Der Fahrer, den die beiden anderen Inspektor Levaux nannten, bremste ab. Fast mit Schrittgeschwindigkeit zog Levaux den Renault Safrane durch die Kurve.
Das war die Chance, auf die Zamorra gehofft hatte.
Noch ehe Levaux hinter der Kurve wieder Gas geben konnte, flogen Zamorras Fäuste hoch. Levaux verlor sofort die Besinnung.
Bevor der Mann auf dem Beifahrersitz überhaupt etwas tun konnte, kam der Wagen von der Straße ab und rutschte in den Graben.
Es gab einen heftigen Ruck, Blech wurde deformiert, Scheinwerferglas splitterte.
Im gleichen Moment reagierte der Polizist neben Zamorra. Seine Faust flog heran, und noch che Zamorra den Schmerz des Treffers spüren konnte, hatte er bereits selbst die Besinnung verloren.
Genau das hatte er gewollt.
Jetzt konnte er das Amulett nicht mehr rufen…
***
Ariston war rasend vor Zorn. Mit allem hatte er gerechnet, jedoch nicht damit!
Zamorra hatte sich auf diese spektakuläre Weise selbst außer Gefecht gesetzt und einen Teil seiner Bewacher und das Transportmittel gleich mit!
Für Augenblicke verlor der Dämon die Selbstkontrolle. Flammenspeiend stürzte er sich auf das in den Graben gerutschte Fahrzeug hinab. Seine Klauen fetzten das Blech des Daches auseinander.
Um ein Haar hätte er alle Insassen des Wagens getötet.
Im letzten Moment kam er wieder zu Verstand, schwang sich in die Luft empor und zog sich
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