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0538 - Der Wechselbalg

0538 - Der Wechselbalg

Titel: 0538 - Der Wechselbalg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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einer riesigen, hausgroßen Gestalt. Nicole lag plötzlich in einem blauen Lichtfeld, das Zamorra noch von damals kannte. Aber diesmal… schien es anders zu sein.
    Nicole schrie gellend auf und preßte die Hände gegen die Schläfen. Sie krümmte sich auf dem Boden zusammen, wand sich unter unerträglich schmerzhaften Krämpfen.
    »Zamorra!« schrie Zorak. »Endlich sehen wir uns wieder! Die Zeit der Rache ist da…«
    Verdammt, warum griff Merlins Stern nicht an? Warum baute das Amulett nur das Energiefeld auf?
    Zamorra faßte in die Tasche, konnte den Dhyarra-Kristall aber nicht finden!
    Er mußte ihn verloren haben, vermutlich vorhin im Haus, als er danach gesucht und nicht genug Bewegungsfreiheit gehabt hatte! Irgendwie mußte der Sternenstein ihm dabei aus der Tasche gefallen sein, ehe er ihn ergreifen konnte!
    Er wünschte sich den Ju-Ju-Stab herbei, der unbedingt und absolut tödlich auf jeden echten Dämon wirkte. Eine leichte Berührung reichte schon aus. Doch der Ju-Ju-Stab befand sich jetzt unerreichbar fern im Besitz von Robert Tendyke in Florida…
    Entschlossen packte Zamorra zu und zog Gwaiyur aus der unter dem Mantel getragenen Scheide. Nun mußte er das verhängnisvolle Zauberschwert tatsächlich benutzen!
    Er sprang auf, das Schwert in der Faust, und eilte auf Zorak zu.
    Aber jeder Schritt fiel ihm schwerer, Etwas stimmte nicht mehr…
    Die Schwerkraft veränderte sich, zerrte mit jedem Meter, den er Zorak näher kam, mehr an ihm! Er glaubte, schon doppelt so schwer zu wiegen als normal, und jede Bewegung kostete seinen Körper doppelte Kraft. Seltsamerweise konnte auch das Amulett ihn davor nicht schützen, obgleich das Kraftfeld intensiv blau leuchtete…
    Blau…?
    Zorak lachte höhnisch auf.
    »Ah, Zamorra, mein Feind! Ich habe dazugelernt… ich brauche deine Superwaffe nicht mehr zu fürchten!« Wieder ein wildes Gelächter. Dann fuhr Zorak fort: »Damals hast du zerstört, was mir das Wichtigste war… jetzt zerstöre ich, was dir das Wichtigste ist!«
    Beide Hände richtete Zorak auf Nicole, die sich wehrlos und wimmerend am Boden krümmte.
    Zamorra mobilisierte seine letzten Kräfte. Er holte aus - und warf Gwaiyur, das Zauberschwert!
    Gleichzeitig rief er das immer noch vor seiner Brust hängende Amulett in seine Hand und schleuderte es Nicole zu, die in ihrem Zustand nicht mehr fähig war, es von sich aus zu rufen!
    Ein blauer Blitz huschte durch die Luft, zeichnete die Flugbahn des Amuletts und verfärbte sich dabei vorübergehend über türkis zu grün, um bei Nicole wieder blau aufzuleuchten.
    Das Schutzfeld um Zamorra war verloschen. Dafür war das Blaulicht um Zamorra, das vorher noch vom Amulett teilweise abgewehrt wurde, noch intensiver geworden. Von einem Augenblick zum anderen spürte auch Zamorra den rasenden Schmerz, stürzte wie vom Blitz gefällt zu Boden, weil ihm die Knie versagten und er einfach keine Kraft mehr in den Beinen hatte.
    Zorak wehrte das heranrasende Schwert mit einem Handkantenschlag ab!
    Zusätzlich schützte sich der Dämon sowieso mit einer magischen Sperre, die dem grünlichen Schutzfeld von Zamorras Amulett nicht unähnlich war. Seit damals hatte Zorak dazugelernt. Früher hatte er diese Sperre nur als unsichtbare und unverformbare Wand zwischen sich und seinem Gegner aufbauen können. Allerdings hatte Zamorra das Schwert unter dem Einfluß der Magie auch nicht mit voller Kraft geschleudert…
    Zamorra versuchte sich aufzurichten. Er mußte Nicole helfen, er mußte Zorak unschädlich machen.
    Allerdings sah es momentan so aus, als halte diesmal Zorak alle Trümpfe in der Hand. Wenn der Dämon wirklich dazugelernt hatte und das Amulett nicht mehr in der Lage war, ihn ernsthaft zu verletzen, sah es übel aus.
    Und diesmal gab es keinen Inspektor Kerr, der mit der druidischen Fähigkeit des zeitlosen Sprunges mitten im Geschehen auftauchen und den Dämon ablenken würde…
    Zamorra schaffte es nicht. Der Überschwerkraftdruck, der auf ihm lastete, wurde immer stärker. Sein Kopf schien unter dem rasenden Schmerz förmlich zu zerbersten.
    Immer noch hörte er Nicole schreien, aber immer leiser, immer leiser…
    Um ihn kreiste alles. Seine Wahrnehmung schwand. Der Dämon hatte ihn im Griff. Es gab keine Chance mehr. Zorak machte seine teuflische Drohung wahr. Nicole starb!
    Und Zamorra würde sie sicher nicht lange überleben…
    Dabei hatte er gedacht, diesmal besser vorbereitet zu sein. Er hatte mehr und bessere magische Waffen bei sich als früher - und

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