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0538 - Der Wechselbalg

0538 - Der Wechselbalg

Titel: 0538 - Der Wechselbalg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Gedanken nach ihrem Elter Zorak. Warum kam Zorak nicht?
    ***
    Der Tod schritt an ihnen vorbei… Von einem Moment zum anderen war alles vorüber. Zamorra konnte sich wieder erheben. Der rasende Schmerz, der Druck, die Überschwerkraft - alles war verschwunden.
    Auch Zorak.
    Der Dämon in der Tarnexistenz der Madame Carrieux war fort!
    Zamorra sah nach seiner Gefährtin. Sie schrie nicht mehr, lag allerdings immer noch am Boden. Kein Wunder, war sie doch wesentlich länger durch die Magie des Dämons maltretiert worden.
    »Bist du verletzt, Nici?« fragte Zamorra, während er neben ihr kauerte und nach ihr tastete, »Wwweiß nicht«, brachte sie schwerfällig über die Lippen. Ihre Augen waren geschlossen. »Isser fort?«
    »Ja. Scheinbar geflüchtet, wieder einmal, Aber ich weiß nicht, warum.«
    »Hilww mir«, preßte sie undeutlich und schwerfällig hervor. »Hier wwweg.«
    Zamorra half ihr beim Aufstehen und stützte sie, weil sie sonst sofort wieder zusammengebrochen wäre. Sie versuchte die Augen zu öffnen. Sie schaffte es einen schmalen Spalt weit, aber es machte ihr Mühe.
    »Kannst du gehen?«
    »Ssssicher,« Sie folgte seiner Führung, etwas schwerfällig und sich auf ihn stützend. Der Schweiß trat ihm aus den Poren.
    Er war selbst längst noch nicht wieder kräftig genug, so etwas auf Dauer durchzustehen. Doch er mußte es schaffen, Wenigstens bis zum Auto. Dort konnten sie sich beide ein paar Minuten ausruhen. Danach ging es wahrscheinlich wieder.
    Plötzlich sah er die Menschen. Ein paar Schaulustige hatten sich eingefunden,
    Gaffer gibt’s scheinbar überall, selbst in den kleinsten Dörfern, dachte Zamorra.
    Er öffnete die Beifahrertür, half Nicole auf den Sitz und lehnte sich dann an den Wagen. Jetzt erst, da er seine Gefährtin in relativer Sicherheit wußte, brachte er es fertig, sich richtig umzusehen.
    Da war auch ein Polizeiwagen. Die beiden Beamten waren ausgestiegen und sahen verblüfft und ratlos zwischen Zamorras BMW und dem Haus hin und her.
    Dem Haus?
    Das war kaum mehr als eine Puppenstube? Immerhin war der Schrumpfungsprozeß jetzt anscheinend gestoppt. Doch Menschen konnten darin kaum mehr wohnen - höchstens Mäuse.
    Rings um das Haus befand sich eine äußerst seltsame Landschaft. So, wie das Gebäude geschrumpft war, machte der Rest des Grundstücks den Eindruck, als habe er sich entsprechend ausgedehnt, um die entstandene Lücke aufzufüllen. Blumen, Bäume, Grashalme… sie waren unfaßbar breit.
    Dabei erstreckte sich die Breite nur in Richtung auf das Mikrohaus im Zentrum der grotesk veränderten Landschaft.
    Das war es wohl, womit Polizisten wie sensationswütige Gaffer am wenigsten zurechtkamen.
    Zamorra berührte sanft Nicoles Schulter, dann löste er sich vom Wagen und kehrte zum Grundstück zurück. Er konnte wieder besser gehen; die Schwäche ließ nach. Er rief das Amulett, das sofort zu ihm kam. Statt das Hemd zu öffnen und die handtellergroße, verzierte Silberscheibe wieder an die Halskette zu hängen, ließ er sie in der Innentasche seiner Anzugjacke verschwinden. An sich war es völlig egal, wie und wo er Merlins Stern transportierte.
    Gwaiyur lag auf dem Boden im Vorgarten, dort, wo ›Madame Carrieux‹ es abgewehrt hatte. Doch noch ehe Zamorra es erreichen und aufheben konnte, waren die beiden Polizisten bei ihm.
    »Monsieur?«
    Er wandte sich ihnen zu. »Bitte?«
    »Sind Sie für… für das hier verantwortlich?«
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Ich bin nur Opfer«, sagte er, »Wieviel haben Sie gesehen? Wieso sind Sie überhaupt hier?«
    »Moment mal. Wir stellen hier die Fragen«, sagte der Beamte.
    Zamorra runzelte die Stirn und sah ihn durchdringend an. »Das wüßte ich aber«, sagte er. »Darf ich Ihren Namen und Ihre Kennummer erfahren? Wenn Sie mir erlauben, in die Tasche zu greifen, ohne darin eine Waffe zu vermuten, gestatte ich mir, Ihnen meinen Ausweis zu zeigen. Das enthebt Sie der entsprechenden Frage«, fügte er spöttisch hinzu, »aber nicht Ihrer Antwort auf meine.«
    Der Polizist lief dunkel an. Sein Kollege bremste ihn.
    »Langsam, Jaques. - Ich heiße Frejus, das ist mein Kollege Banquor. Und Sie sind…?«
    »Zamorra«, sagte der Parapsychologe und bot seinen Ausweis an.
    »Professor«, staunte Frejus. »Seltsam. Professoren stelle ich mir immer anders vor. Weißhaarige, bärtige Greise am Krückstock.«
    »Ein Vorurteil, das Sie ablegen sollten. Es gibt auch Leute, die Polizisten für schieß wütige Schläger halten.«
    Frejus lachte

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