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0538 - Die drei aus dem Totenhaus

0538 - Die drei aus dem Totenhaus

Titel: 0538 - Die drei aus dem Totenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gegend irren. In einer alten Kammer hatten sie etwas gefunden und übergestreift, und derart angezogen waren sie aus dem Totenhaus geflohen.
    Der Friedhof verschluckte sie. Es war sehr dunkel, so daß sie mehr zu hören als zu sehen waren, wenn sie sich ihren Weg durch das Unterholz bahnten.
    Sie hielten sich nicht auf den normalen Pfaden, das war nichts für sie. Weil sie ihr Ziel so schnell wie möglich erreichen wollten, nahmen sie auch die kürzeste Strecke, und die führte nun mal querbeet.
    Nichts konnte sie stoppen. Es war ihnen egal, ob querwachsende Zweige gegen ihre Körper oder in die Gesichter schlugen, Schmerzen verspürten sie nicht.
    In ihnen steckte eine Kraft, die unerklärbar war, ein höllischer Motor, ein Ungeist.
    Doch sie wußten auch, daß man ihnen auf der Spur war. Einen gewissen Instinkt besaßen sie schon, denn einige ihrer Artgenossen waren von einem Zombie-Killer vernichtet worden.
    Keiner von ihnen wußte, weshalb der Unheimliche sie verfolgte.
    Für die drei war wichtig, daß sie eine gewisse Spur aus Tod und Grauen hinter sich ließen, und sie wollten genau dorthin, wo sie die Menschen fanden, um sie zu töten.
    Der »Geruch« wehte ihnen entgegen. Sie orientierten sich an gewissen Dingen. Da gab es Ausstrahlungen, auf die sie reagierten wie Sensoren. Diese Strahlungen wiesen ihnen den Weg.
    Sie gingen nicht nebeneinander, sondern bildeten eine Reihe oder Halbkreis. Zwischen ihnen befand sich genügend Platz, so daß auch noch andere dort hätten herschreiten können.
    Ihr Weg war von knackenden und schleifenden Geräuschen begleitet, wenn sie Zweige und Äste kurzerhand wegbrachen, die ihnen im Weg standen. Sie stolperten auch über alte Gräber hinweg, stützten sich an Steinen ab, wankten weiter, zertraten Blumenkübel und Vasen oder rissen kurzerhand Blumen aus dem Boden.
    Ihr Weg war vorgezeichnet.
    Noch hielt die Finsternis sie umschlungen. Ihre Blicke waren geradeaus gerichtet. In den Augen existierte kein Gefühl, alles war kalt und grausam.
    Dann sahen sie den Lichtschimmer. Er war noch weit entfernt, aber sie wußten, daß sie dort ihr Ziel finden konnten, abseits vom Friedhof. Ein Haus, in dem jemand allein wohnte.
    Der erste erreichte die Friedhofsmauer. Sie umfriedete nicht das gesamte Gelände, sondern nur den alten Teil der beiden Gräberfelder.
    Aber sie mußten die Mauer überklettern.
    Der erste Untote fiel frontal gegen die übermannshohe Mauer.
    Um den oberen Rand zu erreichen, mußte er sich schon strecken. Es wirkte sehr langsam, was er machte, manchmal sogar etwas kraftlos, aber er klammerte sich mit seinen gelbbleichen Händen an der Mauerkrone fest.
    Dann zog er sich hoch. Der schwere Körper schleifte an der Mauer entlang, die nicht glatt war, so daß der Zombie an kleinen Vorsprüngen oder Spalten Halt finden konnte.
    Er kam hoch – wälzte sich über die Krone, fiel runter und schlug dumpf auf. Er war auf den Bauch gefallen, was ihn nicht störte, ihm keine Schmerzen bereitete. Sofort zog er Arme und Beine an, damit er sich hochstemmen konnte.
    Kaum stand er auf den Füßen, als der nächste Zombie es geschafft hatte und neben dem ersten zu Boden klatschte. Der dritte folgte einige Sekunden später, dann hatten die lebenden Toten das Gelände des Friedhofs endlich verlassen.
    Jetzt konnten sie sich auf ihr neues Ziel konzentrieren.
    Das Haus und der Garten lagen nicht mehr weit entfernt. Sie sahen das Licht jetzt deutlicher, es teilte sich auch auf, denn nicht nur im Haus brannte Licht, auch im Garten standen Laternen, die ihren matten Schein verteilten.
    Ihre hellen Flecke schimmerten durch das Blattwerk der Büsche und glitten auch an den Stämmen hochwachsender Bäume entlang.
    Ideale Wegweiser…
    Sie gingen weiter.
    Zwei von ihnen hatten die Arme ausgebreitet, als würden sie nur so das Gleichgewicht halten können.
    Der dritte ging fast normal. Sein linker Arm pendelte im Rhythmus der Gehbewegungen, der rechte aber hielt den Griff des Messers umklammert wie einen Rettungsanker.
    Und so tauchten sie auch ein in den Garten, der das einsam stehende Haus umgab.
    Sie waren bereit, Angst und Schrecken zu verbreiten.
    ***
    Ich hatte das Bad verlassen, war in den Wohnraum gegangen und hörte dennoch das Rauschen der Dusche. Aus gewissen Sicherheitsgründen standen die Türen offen, ich wollte hören, wenn sich etwas ereignete.
    Draußen war es mittlerweile dunkel geworden. Wenige Lampen im Garten mochten zwar in der Gestaltung nett aussehen, mich aber

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