0538 - Die drei aus dem Totenhaus
störten sie. Die Lichtquellen waren einfach nicht zahlreich genug.
Zu dicht waren die Schatten und tiefen, grauen Winkel, die einem Heranschleichenden zahlreiche Verstecke boten.
Ich spürte eine innere Unruhe. Es war ein Zittern, ein Vibrieren der Nerven und auch ein Zeichen, daß etwas in der Luft lag. Eine große Gefahr, die sich von Sekunde zu Sekunde verdichtete und bald eskalieren würde.
In der Wohnung war es kühl, dennoch lag auf meiner Stirn ein dünner Schweißfilm. Trotz der breiten Fenster kam ich mir in diesem Haus vor wie ein Gefangener.
Vielleicht war es besser, wenn ich draußen einmal nachschaute, ob sich möglicherweise schon jemand im Garten versteckt hielt.
Dann mußte ich Mandy allein lassen.
Sie duschte auch weiterhin. Ich verließ das Wohnzimmer und betrat das Bad, wo ich ihren Namen rief.
Mandy, sie stand hinter der undurchsichtigen Wand der Duschkabine, drehte den Strahl zurück. »Sind Sie es, John?«
»Wer sonst?«
Sie lachte unecht. »Haben Sie es sich überlegt? Wollen Sie auch ein Bad oder eine Dusche nehmen?«
»Das nicht. Ich wollte Ihnen nur sagen, daß ich mich draußen umschauen werde.«
»Was?« Mandy hatten meine Worte dermaßen erschreckt, daß sie, naß und nackt, wie sie war, die Kabine verließ und mich anstarrte, als hätte ich etwas Furchtbares gesagt. »Sie… Sie wollen mich tatsächlich allein lassen, John?«
»Nicht direkt. Ich bin vor dem Haus im Garten und werde auch dort bleiben.«
»Schauen, ob sich schon Besuch nähert.«
Sie blickte an sich herab und verfolgte die Tropfenbahnen, die über ihre leicht gebräunte Haut in Richtung Füße rannen. »Wenn Sie meinen, aber Sie bleiben wirklich hier?«
»Natürlich.«
»Wie lange…«
»Das kann ich Ihnen nicht sagen, Mandy.« Ich deutete noch auf einige Schaumstreifen, die über ihre Hüften flossen. »Duschen Sie sich ab und ziehen Sie sich etwas über. Ich bin bald wieder zurück. In zehn Minuten werde ich den Garten durchsucht haben.«
»Aber ich habe Furcht.«
»Das kann ich verstehen. Ich soll dazu beizutragen, Ihnen die Angst zu nehmen. Klar?«
»Muß ja wohl.« Sie streckte einen Arm aus, als wollte sie mich festhalten. »Aber bitte, nicht zu lange.«
»Keine Sorge.« Ich deutete auf die schwarzen Kacheln. »Geben Sie acht, daß Sie nicht ausrutschen!«
»Keine Sorge, John, ich passe auf.«
»Bis gleich dann.«
Ich verließ das Bad und ging zur Haustür. Das Rauschen der Dusche hörte ich nicht mehr.
Sehr vorsichtig öffnete ich die Tür. Der Schein einer Außenleuchte traf mich nach dem ersten Schritt. Ich dachte daran, daß ich jetzt eine gute Zielscheibe abgab, mußte mir allerdings auch eingestehen, daß der Kapuzenmann zwar bewaffnet war, jedoch nicht mit einem Gewehr oder einer Pistole. Trotzdem huschte ich rasch aus dem Lichtschein und in den Schatten eines Buschs hinein.
Die Zweige bewegten sich, als ich sie mit der Schulter berührte.
Zunächst einmal hielt ich mich dicht am Haus auf. Manchmal war ein schmaler Weg zu erkennen, der parallel zum Haus führte. Dann wieder wuchsen die Pflanzen bis dicht an das Haus heran, so daß ich sie umgehen mußte.
Meine Lampe hatte ich nicht nur mitgenommen, auch eingeschaltet. Ihr Strahl wanderte mit mir weiter, und so suchte ich den Boden nach frischen Spuren ab.
Ich blieb nie an einer Stelle, zog immer größere Kreise, fand aber nichts, was auf ein erneutes Auftauchen eines Zombies hingedeutet hätte.
Tief holte ich Luft. Der Wind strömte durch den Garten und brachte den Geruch irgendwelcher wilder Blüten mit. Weiter vorn sah ich überhaupt nichts mehr. Nur noch die gewaltigen Kronen der Laubbäume, die ein sehr hohes Dach bildeten, dessen Blätter im Nachtwind leicht zitterten.
Wo konnte ich den Mann mit der Axt finden? Lauerte er noch im Garten, oder wartete er woanders auf die Zombies?
Bisher hatte ich keinen Grund gehabt, mit Suko Kontakt aufzunehmen. Wir hatten beide unsere Walkie-talkies mitgenommen, um uns verständigen zu können.
Das sah ich jetzt anders. Die Stille mochte zwar normal sein, mir aber kam sie einfach zu drückend vor, zu geheimnisvoll, als würde bald etwas geschehen.
Vielleicht war bei Suko was passiert Ich holte das Gerät aus der Tasche und zog die Antenne hervor. Dann gab ich das vereinbarte Signal und wartete darauf, daß sich mein Freund meldete.
»John?«
»Okay, Suko. Alles klar bei dir?«
»Von wegen.«
»Was ist passiert?«
Er gab mir einen knappen Bericht. Ich erfuhr, daß sich der
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