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0538 - Die drei aus dem Totenhaus

0538 - Die drei aus dem Totenhaus

Titel: 0538 - Die drei aus dem Totenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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können, wußte aber genau, daß Alkohol zu dieser Zeit schädlich war und ließ die Flasche stehen.
    Statt dessen trat sie ans Fenster. Sie wollte sehen, wo sich John Sinclair im Garten aufhielt.
    Früher hatte sie sich manchmal darüber beschwert, daß der Garten an einigen Stellen in der Nacht zu hell erleuchtet war, doch jetzt kam er ihr zu dunkel vor.
    Mandy preßte ihr Gesicht so dicht gegen die Scheibe, daß das Glas durch den Atem beschlug.
    Der Garten war leer…
    Nur die Zweige der Büsche und das hohe Gras bewegten sich im Nachtwind.
    Auch von John Sinclair sah sie nichts. Mandy konzentrierte sich auf die Lichtinseln, weil sie auch damit rechnete, daß der Polizist den Schein durchqueren würde, aber er blieb verschwunden, als hätte ihn der Erdboden verschluckt.
    Das störte Mandy gewaltig. Hatte er ihr nicht gesagt, daß er sich umschauen wollte? Da konnte er sich nicht allein auf eine Stelle konzentrieren, da mußte er den Garten doch durchwandern.
    Er blieb verschwunden.
    Je mehr Zeit verstrich, um so irritierter wurde das Callgirl. Mandy trat zurück und holte eine Zigarette aus der kleinen Dose. Die Flamme des Feuerzeugs zitterte, als sie den Glimmstengel anzündete und die ersten Wolken blies.
    Mandy wollte auf ihre Uhr schauen und stellte fest, daß sie das kostbare Stück – ein Geschenk eines Verehrers – im Bad vergessen hatte. Es lag auf dem Wannenrand und funkelte sie an, als wollte es ihr zeigen, wie wertvoll es war.
    Mandy band die Uhr um. Zehn Minuten, hatte ihr John Sinclair erklärt. Die Zeit war überschritten, das sagte ihr auch das Gefühl.
    Plötzlich klopfte ihr Herz schneller. Irgendwie hatte sie das Gefühl, daß in dem Garten etwas passiert war.
    Sie lief in den Wohnraum, starrte gegen eine der großen Scheiben – und sah dahinter die Bewegung.
    Da stand jemand.
    Nicht John Sinclair.
    Es war ein Zombie, und er hatte ein Messer!
    ***
    Auf einmal kam es Mandy Waynright vor, als wäre die Zeit stehengeblieben. Nichts rührte oder bewegte sich mehr. Alles war vorbei. Sie fühlte sich umklammert, eingefaßt vom Grauen, das durch die Scheibe drang und nach ihr greifen wollte.
    Ihr Herz schlug schneller. Die einzelnen Echos spürte sie auch im Kopf, sie dröhnten unter der Hirnschale, und sie hatte Mühe, überhaupt Luft zu bekommen.
    Die Angst war da, die nackte Angst um ihr Leben. Mandy sah die Gestalt mit einer nahezu brutalen Deutlichkeit. Das glatte Gesicht, das trotz allem einen furchtbaren Ausdruck zeigte. Die hellen, wirren Haare, die wie eine Perücke wirkten, und sie hörte auch den Stahl des Messers, als der Zombie seinen Arm bewegte und mit der Klinge von außen her an der Scheibe des Fensters kratzte, als wollte er diese zerschneiden.
    Er war ein Monstrum, verbreitete den doppelten Terror. Einmal psychisch, einmal physisch, daran änderte sich auch nichts, als er zur Seite schaute.
    Der Körper machte die Bewegung mit, und wie ein Wanderer schritt der Zombie an der Scheibe entlang. Dabei ließ er sein Messer nicht los. Nach wie vor kratzte die Klinge an der Außenseite der Scheibe entlang. Mandy vernahm es überdeutlich. Es kam ihr vor wie eine Grabmusik zu ihrem eigenen Ableben.
    Sie sollte das Ende intervallweise erleben, das versprach ihr der Zombie durch seine furchtbare Tat.
    Dann blieb er plötzlich stehen. Seine Hand mit dem Messer sank nach unten.
    Mandy wollte sich abwenden, das konnte sie einfach nicht, weil sie darüber nachdachte, was der Untote wohl als nächstes vorhatte.
    Er hob den linken Arm, ballte die Hand zur Faust und wuchtete sie gegen die Scheibe.
    Ein dumpfes Hämmern erklang, als wäre eine Voodoo-Trommel angeschlagen worden.
    Das Geräusch blieb. Ein Rhythmus, der bei Mandy Herzklopfen verursachte. Irgendwo in ihrem Innern verspürte sie ein Brennen, das wie eine Lohe in ihren Hals stieg.
    Die Angst steigerte sich noch, als Mandy ein anderes Geräusch vernahm.
    Das Splittern der Eingangstür!
    Da war noch jemand schoß es ihr durch den Kopf, vermischt mit dem Gedanken an John Sinclair, der sein Versprechen nicht eingehalten hatte oder nicht hatte einhalten können. Vielleicht war er von den Zombies erwischt worden.
    Mandy drehte fast durch. Sie wußte nicht mehr, wohin sie laufen sollte. Am Fenster stand der mit dem Messer, an der Tür lauerte der zweite, gab es vielleicht noch einen dritten?
    Mandy wußte nicht, woher sie die Kraft zur Flucht nahm. Sie machte auf der Stelle kehrt und rannte in den Gang hinein, wo sie sich nach links wandte, um

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