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0539 - Der Alptraum-Schädel

0539 - Der Alptraum-Schädel

Titel: 0539 - Der Alptraum-Schädel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Überraschung, mein Blick wechselte nur zwischen dem Schädel und dem Reporter Manuel Menco hin und her. Hatte er tatsächlich Nostradamus angesprochen?
    »Sie sagen ja nichts«, keuchte er und wischte sich mit der Zunge über die Oberlippe. »Hat es Ihnen die Sprache verschlagen, Señores?«
    Ich sprach besser Spanisch als Suko, deshalb stellte ich auch die entsprechende Frage. »Es soll also der Schädel von Nostradamus, dem großen Seher sein?«
    »Ja!«
    »Das kann ich nicht glauben!«
    Menco lachte und wollte losgelassen werden. Suko tat ihm den Gefallen. Menco würde uns schon nicht entwischen. »Nicht glauben? Das habe ich mir gedacht. Viele haben einfach nicht geglaubt, daß es ihn gegeben hat, diese Ignoranten, aber er hat gelebt, das ist eine Tatsache.«
    »Die auch wir akzeptieren, Señor Menco. Ich frage mich nur, wie Sie dazu kommen, diesen Schädel, der eigentlich längst zu Staub zerfallen sein müßte, als den des großen Nostradamus zu bezeichnen. Das will mir einfach nicht in den Kopf.«
    »Es ist aber so!«
    »Hören Sie zu, Menco, auch ich kenne mich aus. Und ich weiß, wie Nostradamus gestorben ist. Er hat seinen eigenen Tod vorausgesagt. Er schrieb. Man wird mich tot neben meinem Bett und meiner Bank auffinden. Elf Jahre später, im Jahre 1568, fand man ihn tot auf einer Bank, die man seinem Krankenbett zur Seite gestellt hatte, damit er sich leichter hinein- und heraushelfen konnte.«
    »Und was besagt das?«
    »Daß dies hier nicht sein Schädel sein kann, zum Henker. Man hätte ihn schon köpfen müssen.«
    Menco lachte meckernd. »Wissen Sie denn, was nach seinem Tod mit der Leiche geschehen ist?«
    »Nein, wahrscheinlich wurde er begraben.«
    »Ja, sein Körper, sein Torso, ohne Kopf!« zischte Menco. »So ist es gewesen und nicht anders.«
    »Wie ging es weiter?«
    Manuel Menco richtete sich auf und warf einen langen Blick auf den Schädel. »Wie es weiterging, das sehen Sie hier.«
    »Ist Nostradamus nicht in Italien gestorben?«
    »Ja, aber man kann die Leiche ausgegraben und den Schädel nach Spanien geschafft haben.«
    »Möglich ist alles«, gab ich zu. »Ich frage mich nur, weshalb man sie gerade hier in dieses Gebiet geschafft hat? Warum über das Meer?«
    Menco starrte mich an. »Ja, spüren Sie das nicht, Sinclair? Merken Sie nicht, was hier los ist?«
    »Wir befinden uns in einem unterirdischen System…«
    Sein hartes Auflachen unterbrach mich. »Da haben Sie recht, da haben Sie völlig recht. Doch es gibt Dinge, die sind einfach anders. Durch dieses System weht der Geist der Jahrhunderte. Hier hat man sie begraben, hier sind sie vermodert.«
    »Und wer?«
    »Die wahren Geister. Die Opfer der spanischen Inquisition. Der Staub ihrer Gebeine hat sich mit der Feuchtigkeit vermischt und bildet auf dem Gestein eine Schicht. Man hat die Körper vernichten können, aber die Geister leben weiter. Und sie sind es, die den Schädel des Nostradamus bewachen. Sie haben sich auf dem Fußboden und an den Wänden gezeigt. Sie hüten den Schädel, denn auch Nostradamus hätte man damals längst als Ketzer hingerichtet, wäre es ihm nicht gelungen, seine Weissagungen so perfekt zu verschlüsseln. Die meisten hier unten sind, wie ich schon sagte, vermodert. Aber es leben noch Gestalten, die den Schädel bewachen. Das kann ich dir hoch und heilig versprechen.«
    »Keine Gestalten – Geister.«
    »Natürlich.«
    »Und was haben Sie hier unten gewollt?«
    »Ihn sehen wollte ich. Einmal den Schädel des großen Nostradamus sehen, über den ich in meinen Sendungen viel berichtet habe.«
    »Toll, Señior, wirklich toll. Um das Ziel zu erreichen, hätten Sie fast eine alte Frau umgebracht. Wären mein Freund und ich nicht zufällig in die Küche gekommen, wäre sie nicht mehr am Leben. Sie stand auf der Kippe. Was Sie getan haben, ist versuchter Mord gewesen, und dafür gehören Sie bestraft, das will ich Ihnen sagen!«
    Mencos Gesicht sah im Schein der Lampe kalkig aus. »Sie wollte mich nicht lassen, verstehen Sie? Ich mußte sie etwas härter anfassen. Ich spürte den Drang, ich habe die Botschaften der Stimmen verstanden. Sie haben sie auch gehört, aber ich wußte, woher sie kamen. Jetzt kenne ich den Schädel des großen Meisters. Ich werde ihn an mich nehmen und mit ihm in die Welt gehen, denn durch ihn erfahre ich viel mehr über die alten Prophezeiungen, als je geschrieben wurde.«
    »Was sagen die Geister der Toten dazu? Lassen sie es zu, wenn Sie ihnen den magischen Mittelpunkt nehmen?«
    Er

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