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0539 - Der Alptraum-Schädel

0539 - Der Alptraum-Schädel

Titel: 0539 - Der Alptraum-Schädel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schreiten.
    Aber nicht nur Steine, Buckel und Felsen entdeckten wir, es gab auch etwas anderes zu sehen.
    Schief stehende und mit dem Untergrund verbundene steinerne Felskästen, die keinen Deckel oder keine Oberfläche besaßen und offen waren. Ich brauchte nur wenige Schritte nach links zu gehen, um einen dieser Kästen zu erreichen.
    Der Kegel meiner kleinen Lampe strich an der Außenseite entlang, bis er den Rand erreicht hatte. Ich reckte mich ein wenig und konnte in den Kasten hineinschauen.
    Er war leer!
    Eigentlich hatte ich damit gerechnet, eine vermoderte Leiche zu sehen, über die Leere wunderte ich mich doch.
    Suko hatte mittlerweile einen anderen Kasten untersucht und rief mir zu, daß er ebenfalls nichts gefunden hatte.
    »Ich auch nicht.«
    »Darin muß doch mal jemand gelegen haben, zum Henker!« Unsere Stimmen klangen, auch wenn wir normal sprachen, hallend nach.
    »Keine Ahnung, Suko.«
    »Vielleicht die Körper, die zu den Gesichtern gehören.« Er räusperte sich und verließ seinen Platz.
    Seine Sohlen schleiften über das Gestein. Die Luft stank nach Feuchtigkeit und Moder. Wenn die Lichtlanzen der Lampen über bestimmte Stellen des Gesteins hinweghuschten, blendeten oder schimmerten sie plötzlich auf. Ich ließ den Strahl kreisen und leuchtete so tief wie möglich in dieses unterirdische Gebiet hinein, ohne allerdings ein Ziel treffen zu können. Diese Welt war eine schweigende. Wenn sie ein Geheimnis verbarg, würde sie es auch für sich behalten.
    Suko war schon weitergegangen. Er wirkte auf mich wie ein sich bewegender Schatten. »Ich habe das Gefühl, John, als könnten wir stundenlang hier umherirren.«
    »Und was ist mit Menco? Hat er sich verlaufen?«
    Suko lachte leise. »Wie ich den kenne, hält er sich versteckt. Oder er ist über seine eigene Neugierde gestolpert.«
    »Das kann auch sein.«
    Wenn sich Manuel Menco in der Nähe aufhielt, hätte er uns eigentlich hören müssen, doch wir bekamen keine Antwort. Entweder hatte er es tatsächlich vorgezogen zu verschwinden, oder er hielt sich in der Nähe verborgen und lauerte.
    »Wie schätzt du Menco ein?« fragte Suko. »Als einen Freund oder als Deinen Feind?«
    »Eher Feind.«
    Der Inspektor nickte. »Weshalb aber dann dieser Sinneswandel bei ihm? Hast du eine Erklärung dafür?«
    »Nein.«
    »Ich auch nicht«, gab er zu.
    Wir blieben jetzt zusammen, als wir tiefer in diese unwirkliche, unterirdische Stein- und Felsenwelt eindrangen. Der Geruch von Verwesung wehte über allem. Moder, Tod, Vergänglichkeit.
    Knochen oder Skelettreste entdeckten wir nicht, sosehr wir auch in die Runde leuchteten, damit uns nichts entging.
    Ab und zu strahlte ich in die Höhe, wo der Lichtkegel dann die Decke über uns traf.
    Sie war nie glatt, zeigte Ecken, Vorsprünge, Kanten. Auch dort hatte die Feuchtigkeit einen Schleier über das Gestein gelegt, so daß unser Licht reflektiert wurde.
    »Es ist zum Heulen«, flüsterte Suko. »Kein Hinweis auf die, die einmal hier gelegen haben könnten.«
    »Aber es gibt die Bilder…«
    Noch immer waren mir die Gesichter ein Rätsel. Ich wußte nicht, weshalb sie erschienen waren. Man konnte spekulieren. Vielleicht waren die Körper, zu denen sie einmal gehört hatten, im Laufe der langen Jahre vollständig vermodert und nur mehr Knochenmehl, das sich in den Spalten oder den offenen Steinsarkophagen festgesetzt hatte und für uns unsichtbar geworden war.
    Wenn das stimmte, so fragte ich mich weiter, wer hier unten begraben worden war.
    Zwischen Suko und mir befand sich etwa ein Abstand von zwei Yards. Ich leuchtete nach links, er nach rechts, und Suko hatte das Glück, etwas zu entdecken.
    »John!« zischte er.
    Sofort blieb ich stehen. Ich leuchtete in die gleiche Richtung, in die auch Suko strahlte, und entdeckte ebenfalls das goldene Schimmern im Gestein.
    Das war nicht normal…
    Die Lichtkegel hielten wir auf das Ziel gerichtet, als wir uns ihm näherten. Schon einige Schritte davor erkannten wir, daß es sich um eine Schrift handelte, die wir entdeckt hatten.
    Sie war in das Gestein am Boden eingehämmert und mit Goldstaub unterlegt worden.
    Um besser lesen zu können, gingen wir in die Knie. Beide Lichtspeere wanderten über die Buchstaben hinweg.
    »Das ist Latein«, hauchte Suko.
    Ich nickte, bevor ich den Text halblaut vorlas und ihn gleichzeitig übersetzte.
    »Wehe dem, der die Warnung mißachtet und den Schädel sucht. Er wird die Geister der toten Wächter aufwecken, die ihn mit hineinziehen in

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