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0539 - Der Alptraum-Schädel

0539 - Der Alptraum-Schädel

Titel: 0539 - Der Alptraum-Schädel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihr schreckliches Reich. Der Schädel soll an dieser Stelle bleiben, bis die Voraussagungen erfüllt sind.«
    Ich schaute Suko an, er blickte mir ins Gesicht, und beide sahen wir ziemlich ratlos aus.
    »Verstehst du das, John?«
    »Nein. Ich weiß nur, daß es um einen Schädel geht.«
    »Klar. Nur wem gehört er?«
    »Wir müssen ihn finden.«
    »Vielleicht klebt da noch ein Namensschild daran – oder?«
    Ich las den Text noch einmal vor, damit wir auch darüber nachdenken konnten. Mich störte das Wort Voraussagen. Was war damit gemeint worden? Wer sagte etwas voraus?
    Auch Suko sinnierte darüber nach. »Ein Zukunftsdeuter«, sagte er leise. »Etwas anderes kann ich mir unter dem Schädel, den wir noch immer nicht gefunden haben, nicht vorstellen.«
    Ich winkte ab. »Da gibt es viele.«
    »Ja, aber der hier muß bedeutend gewesen sein.« Der Inspektor schaute nach links und rechts. »Mir scheint, daß wir hier vor einer Grenze stehen.«
    »Willst du rüber?«
    »Klar.«
    Ich dachte an die Warnung und wunderte mich, daß nichts passierte, als wir die unsichtbare Grenze überschritten.
    Auch die Umgebung veränderte sich nicht. Nach wie vor blieb das Grauen bei uns. Ich hatte mein Kreuz auf die Handfläche gelegt und schaute mir den Talisman genau an.
    Er gab mir oft genug ein Zeichen, daß sich etwas Unheimliches, Schwarzmagisches in der Nähe befand. Jetzt aber blieb es ruhig. Nur das Silber sah dunkler aus als sonst. Das konnte durchaus an den herrschenden Lichtverhältnissen liegen.
    »Spürt es was?« fragte Suko leise.
    »Ich weiß nicht…«
    Die Luft hatte sich etwas verändert. Sie war kühler geworden und strich manchmal als kälterer Hauch über unsere Gesichter.
    Das war auch Suko aufgefallen, der stehenblieb und zur Decke hochschaute. »Ich habe das Gefühl, als würde hier irgendwo ein Luftloch oder ein Kamin existieren.«
    Obwohl wir die Decke sorgfältig ableuchteten, eine Öffnung entdeckten wir nicht.
    Aber der Hauch drang auch von vorn gegen uns, und wir stellten fest, daß der Untergrund etwas anstieg. Wie bei einer sehr flachen Böschung. Nur konnten wir kein Ende entdecken.
    Die Lichtlanzen wiesen uns den Weg. Wie Finger tasteten sie über den Boden – und strahlten plötzlich darüber hinweg. Es gab dafür nur eine Erklärung.
    Genau dort, wo das Licht über einen Rand oder was immer es sein mochte, hinweggeglitten war, mußte sich eine Mulde oder ein kleines Tal befinden.
    Wir beschleunigten unsere Schritte, erreichten tatsächlich die höchste Stelle und konnten in einen flachen Trichter hineinschauen, in dessen Mitte jemand stand, die Arme halb erhoben hatte, um sein Gesicht vor der Blendung zu schützen.
    Es war Manuel Menco!
    Sekunden verstrichen. Neben ihm stand sein Koffer. Vom Gesicht waren nur das Kinn und der Mund zu sehen, alles andere hielt er verdeckt. »Hört auf!« rief er laut. »Weg mit der Lampe…«
    »Gut, Señor Menco!« rief ich zurück. »Dann werden Sie uns auch sagen, was Sie hier unten zu suchen haben.«
    »Die Toten!« schrie er zurück. »Ich suche die Geister der Toten. Sie sind es gewesen, die Kontakt mit mir aufgenommen haben. Sie leben noch, sie existieren noch, sie umgeben mich als Geister.«
    Während seiner Worte hatten wir die Strahlen unserer Lampen gesenkt. Trotz der vor dem Gesicht schwebenden Hände hatte er es bemerkt. Jetzt senkte er die Arme.
    Rechts und links von ihm berührten die Lichtlanzen den Boden.
    Er schaute zu uns hoch. Wenn er uns sah, dann höchstens als Umrisse. »Geht!« rief er. »Geht weg! Hier ist alles verflucht. Die Voraussage darf nicht eintreffen. Geht schnell…«
    »Welche Voraussage denn?«
    »Die Befreiung der Geister. Sie hüten ihn. Sie sind seine Bewacher, das weiß ich nun.«
    »Und wen bewachen sie?« fragte ich.
    Da lachte er lauthals. Er bewegte sich ruckartig wie eine Puppe.
    »Sie bewachen den Schädel. Habt ihr das nicht gewußt?«
    »Nein. Wir wissen nicht einmal, wo sich der Schädel befindet?«
    Wieder lachte er. »Ich aber weiß es, denn ich habe ihn gefunden. Ich, Manuel Menco, habe den Schädel gefunden. Gebt genau acht.«
    Er ging einen Schritt zur Seite.
    Somit hatte er die Sicht für einen Totenschädel freigemacht, der seinen Platz auf dem Boden gefunden hatte.
    Das jedenfalls dachten wir im ersten Augenblick, bis wir erkannten, daß der Knochenschädel auf einer Felsplatte stand.
    Im Licht unserer Lampen hatte er an Bleichheit verloren und schimmerte irgendwie golden auf.
    »Das ist er?« rief

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