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0539 - Drachenhölle Baton Rouge

0539 - Drachenhölle Baton Rouge

Titel: 0539 - Drachenhölle Baton Rouge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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einer Magnetplatte am Gürtel der engen Lederjeans, von der halblangen, fransenbesetzten Lederjacke im Country-Look gut verdeckt. Nicole zog die Strahlwaffe, entsicherte sie und schaltete sie auf »Betäubung«.
    Zamorra stieß die nur angelehnte Tür vorsichtig nach innen auf, bereit, sich sofort in Deckung zu werfen, falls ein Angriff erfolgte.
    Aber alles blieb ruhig.
    »Ist jemand hier?« fragte Zamorra halblaut. Nicole, die Waffe schußbereit in der Hand, huschte hinter ihm herein und sah sich sichernd um.
    Der Zustand der Wohnung war nicht gerade beruhigend. Ein umgestürzter Stuhl, die ruinierten Reste des Essens in Pfanne und Topf… die großen Brandflecken überall…
    Von irgendwoher kam eine wohlbekannte Stimme.
    »Das klingt nach Zamorra. Scher dich doch zum Teufel, Mann!«
    ***
    Reek Norr hieb verärgert gegen die Wand des Organhauses. »Müssen diese verflixten Dinger dermaßen perfekt funktionieren?« knurrte der Sauroide. »Was haben die alten Silbermond-Druiden sich nur dabei gedacht, als sie diese Gebäude schufen, züchteten oder was weiß ich taten?«
    »Sie dachten wohl an den Schutz ihrer Privatsphäre«, sagte YeCairn. »Gegen den Willen des Hausbesitzers kommt kein Störenfried oder Dieb hinein.«
    »Aber auch niemand heraus«, knurrte Norr. »Ein perfektes Gefängnis.«
    Er zog eine Waffe unter seiner Kleidung hervor und richtete sie auf den Bereich der Wand, wo sich bisher die Eingangstür befunden hatte. Er hätte jeden anderen Teil der Außenwand nehmen können. Die Organhäuser waren flexibel. Sie paßten sich den Vorstellungen ihrer Bewohner an, veränderten Raumgrößen und -aufteilungen, schufen Mobiliar, Fenster und Türen genau dort, wo man es jeweils wünschte.
    »Was tun Sie da?« fragte YeCairn.
    »Ich schieße ein halbes Dutzend Kältenadeln in diese Wand«, kündigte Reek Norr an. »Das wird sie schockfrosten. Anschließend breche ich das spröde gewordene Material mit ein paar kräftigen Fußtritten auf. Sie können mir dabei helfen.«
    »Warten Sie«, bat Gevatter Tod. »Es gibt da eine weit sanftere Methode.«
    Er lehnte sich gegen die Wand. Seine Stirn berührte das Material, ebenso wie die Hände mit den gespreizten Fingern.
    Reek Norr sah überrascht zu. Mit seinen Para-Sinnen spürte er, daß sich zwischen dem Haus und YeCairn etwas abspielte. Er spürte, daß es eine seltsame Art der Kommunikation gab.
    Aber obgleich er definitiv spürte, daß Gevatter Tod kein Zauberer war, und obgleich Norrs Para-Potential ungleich höher war als das eines noch so befähigten Menschen, kam er nicht dahinter, was sich vor seinen Augen und seinen Sinnen abspielte. YeCairn tat etwas. Aber was?
    Plötzlich öffnete sich ein Durchgang.
    Norr trat ins Freie und steckte die Nadelwaffe wieder ein. YeCairn folgte ihm.
    Draußen standen einige Sauroiden, Männer wie Frauen. Sie unterhielten sich erregt. Daß jemand das Organhaus verlassen hatte, bemerkten sie nicht.
    »Was haben Sie getan, Gevatter?« fragte Norr.
    »Ich habe dem Haus gesagt, daß wir aufgrund unserer psychischen Fremdheit uns gegenseitig töten würden, wenn wir länger als zehn Minuten zusammen in einem Haus eingesperrt wären«, grinste Gevatter Tod. Unter seinen hauchdünnen Lippen zeichneten sich die Zähne ab, fast wie bei einem Totenschädel. Sauroiden konnte er mit seinem Aussehen kaum beeindrucken, aber auf Menschen wirkte dieses Schädelgrinsen durchaus furchteinflößend.
    Damals, als er die besten Krieger seines Volkes ausbildete, hatte er sein Äußeres oft als Disziplinierungs-Hilfe eingesetzt - zusammen mit seinen körperlichen, oft unterschätzten Fähigkeiten. Er war selbst immer der Beste gewesen, besser als alle anderen, und hätte ihnen vorgemacht, was er von ihnen erwartete.
    »Sie hätten das auch gekonnt, Reek«, sagte er. »Aber sie wären vermutlich gar nicht auf eine solche Idee gekommen. Sie sind von Natur aus zu aggressiv. Vielleicht ein Erbe Ihrer Vorfahren, als die noch auf allen vieren durch die Sümpfe krochen.«
    Norr fühlte sich davon nicht beleidigt. Es war ein Hinweis, mehr nicht. »Das sagen ausgerechnet Sie als Krieger?«
    »Auch ein Krieger muß nicht immer Gewalt anwenden, wenn es anders geht. Wenn man den Gegner lange genug gegen den eigenen Schild anrennen läßt, erschöpft er seine Kräfte. Der kluge Kämpfer wird ihn schließlich mit einem leichten Tritt gegen das Schienbein zu Fall bringen können. Das ist klüger, als sich stundenlang schwertschwingend selbst zu verausgaben. Ein

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