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054 - Die Gespenster-Dschunke von Shanghai

054 - Die Gespenster-Dschunke von Shanghai

Titel: 054 - Die Gespenster-Dschunke von Shanghai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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eines
Patrouillenbootes gehievt, als Larry und Su Hang eintrafen. Sie kamen mit einem
Helikopter, der in geringer Höhe über der Wasseroberfläche schwebte. An einer
Strickleiter ließ X-RAY-3 sich gewandt in die Tiefe gleiten und setzte wenige
Augenblicke später seine Füße auf die Planken der Show-Dschunke, die aussah,
als hätte in ihre Breitseite eine Kanonenkugel eingeschlagen. Die Dschunke lag
schräg im Wasser. Die Spanten ragten gesplittert außen, der Mast war gebrochen
und das rote Seidensegel mit dem Drachenmotiv lag zerfetzt darunter. An Bord
dieser Dschunke hatte es wie durch ein Wunder nur drei Verletzte gegeben. Die
Dschunke war gerammt worden. Eine Bergungs-Gesellschaft war damit
beschäftigt, Trossen um den Rumpf der Show-Dschunke zu legen, um ein weiteres
Auseinanderbrechen und Versinken zu verhindern. Während Larrys und Sus
Anwesenheit wurden die vermißten Frauen nicht gefunden. Die Suche ging weiter.
Die beiden PSA-Angehörigen zweifelten auch daran, daß man die vier
verschwundenen Frauen noch entdecken würde. Jedenfalls nicht hier. In
übereinstimmenden Zeugenaussagen war zu Protokoll gegeben worden, daß die
Frauen, unter ihnen May und Lia Kwang, von den Geistern der Drachenmänner
entführt worden waren. Eine unglaubliche und haarsträubende Geschichte! Doch
während ihrer Arbeit für die PSA hatten sie gelernt, auch das Unglaubliche
anzunehmen. Hier war etwas geschehen, das mit den herkömmlichen physikalischen
Gesetzen nicht mehr erklärt werden konnte. Aus der Welt des Spuks und der
Geister war etwas in diese Dimension gedrungen: Ein Gespensterschiff… und eine
ganze Mannschaft dazu, mit der es eine eigene und besondere Bewandtnis hatte.
Von dieser Mannschaft waren vier Frauen entführt worden. Wohin? In das – Nichts? Irgendwohin mußten sie verschleppt worden sein…
     
    ●
     
    Die
nächsten Stunden waren ausgefüllt mit der Sicherung von Informationen und dem
Gespräch mit Augenzeugen des Überfalls. Auch Lee, Mays Verlobter, war
verwickelt. Er berichtete präzise, was er gesehen hatte und was unmöglich eine
Fata Morgana gewesen sein konnte.
    Um
vierzehn Uhr nahmen sie gebratene Fische an einer Imbißbude zu sich, um den
ärgsten Hunger zu stillen. Su Hang blickte Larry aufmerksam an. »Ich bezweifle
kaum noch, daß die Morde in der vergangenen Nacht und der Überfall auf die
Barkasse und die Show-Dschunke von den gleichen Feinden ausgeführt wurden«,
sagte sie nachdenklich und wischte ihre fettigen Finger an einer
Papierserviette ab. »Von Fall zu Fall gab es immer mal Berichte darüber, daß
die Gespenster-Dschunke von Shanghai gesichtet worden wäre. Aber so ganz ernst
hat niemand diese Sichtungen genommen. Und nun geschehen Morde und
Entführungen…«
    »Sie
müssen einen Sinn haben.«
    »Den,
Larry, sollten wir so schnell wie möglich herauszufinden versuchen. Ich kenne
einen Mann, der sich mit dem Inhalt und vor allem der Herkunft der alten Mythen
Chinas schon ein Leben lang befaßt. Er wohnt in den Bergen, ein Sonderling, der
die Menschen meidet, von dem lebt, was sein Garten abwirft und einen eigenen
Brunnen hat. Man nennt den Mann nur Chen, den Einsiedler…«
     
    ●
     
    Sie
nahmen sich vor, zusammen dorthin zu gehen. Aber wieder war es X-RAY-1, der
ihnen einen Strich durch die Rechnung machte. »Ich bin ein gräßlicher Mensch,
ich weiß«, meinte er, als er erfuhr, was Larry und Su vorhatten. »Aber im Leben
läuft es nicht immer so, wie man gern möchte. Schon gar nicht bei der PSA. Es
gibt Neuigkeiten, X-RAY-3. Eigentlich bin ich dem Zufall dankbar, daß Sie einen
Abstecher nach Hongkong machten. So wird die Anreisezeit nach Shanghai für Sie
erfreulich kurz.«
    »Shanghai,
Sir?«
    »Ja.
Wir haben brandneue Nachrichten von dort. Gestern gegen einundzwanzig Uhr
dreißig wurde von mehreren Fischern etwa dreißig Meilen vor der Küste von
Shanghai eine Dschunke gesichtet. Die berühmt-berüchtigte Gespenster-Dschunke!«
Larry und Su sahen sich an. Diese Zeitangabe lag nur wenige Minuten nach den
Ereignissen vor der Küste von Hongkong. Rund eineinhalbtausend
Seemeilen weiter nördlich konnte das gleiche Schiff unmöglich wenige Minuten
später auftauchen. »Bei Gespenster-Schiffen ist so etwas durchaus möglich«,
murmelte Larry, der ahnte, was hinter der Stirn der Kollegin vorging.
    »Wir
brauchen schnellstens Informationen aus erster Hand. Die Behörden von Shanghai
haben sich mit der Bitte um Aufklärung an uns gewandt. Auch noch aus einem
anderen Grund. Im

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